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Lukse oder Lindner gegen Moldawien

Paukenschlag im österreichischen Fußballnationalteam: Torhüter Ramazan Özcan hat seine Karriere in der ÖFB-Auswahl völlig überraschend beendet. Das gab der Österreichische Fußball-Bund am Montagnachmittag in einer Aussendung bekannt. Der 32-Jährige von Bayer Leverkusen nannte darin familiäre Gründe als ausschlaggebend für seine unerwartete Entscheidung.

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Özcan hat insgesamt zehn Länderspiele für das ÖFB-Team absolviert, das letzte im November in der WM-Qualifikation zu Hause gegen Irland (0:1). Der Vorarlberger, der in Leverkusen bisher nicht über die Rolle als Ersatzmann hinter Bernd Leno hinausgekommen ist, wäre aufgrund der Verletzung von Stammtorhüter Robert Almer auch für das nächste WM-Qualispiel am 24. März in Wien gegen Moldawien ein heißer Kandidat auf die Nummer eins gewesen.

Ramazan Özcan

ORF.at/Christian Öser

Überraschendes Ende der Teamkarriere von Ramazan Özcan

„Aus privaten Gründen“

„Ich bin sehr stolz, neun Jahre Teil des Nationalteams gewesen zu sein. Dabei zählen nicht nur die Teilnahmen an der Euro 2008 und der Euro 2016 zu den ganz speziellen Highlights, sondern auch die enorme sportliche Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Jahren“, wird Özcan in der ÖFB-Aussendung zitiert. „Aus privaten Gründen ist es für mich nun an der Zeit zurückzutreten und den Fokus auf meine Familie zu richten. Ich möchte mich sowohl bei den Spielern als auch beim Trainer- und Betreuerteam und beim ÖFB für ihren Einsatz und die schöne Zeit bedanken.“

Tormann Özcan beendet Teamkarriere

Ramazan Özcan erklärte überraschend den Rücktritt vom Nationalteam. Und das am Tag vor der Kaderbekanntgabe für das WM-Qualifikationsspiel gegen Moldawien.

„Für die laufende WM-Qualifikation wünsche ich den Jungs alles Gute und drücke fest die Daumen“, betonte Özcan, durch dessen Absage das ÖFB-Team nun auf der Torhüterposition sehr dünn aufgestellt ist. Neben Altachs Andreas Lukse, der an Muskelproblemen laboriert, und Frankfurt-Ersatzgoalie Heinz Lindner wird noch ein dritter Keeper gesucht. Teamchef Marcel Koller gibt seinen Kader für das Moldawien-Spiel und den darauffolgenden Test gegen Finnland am Dienstag bekannt.

Teamchef Koller: „Entscheidung zu respektieren“

ÖFB-Teamchef Marcel Koller reagierte ebenfalls via Aussendung auf Özcans Rücktritt: „Der Rücktritt von Rambo ist schade, aber diese Entscheidung gilt es zu respektieren. Er war ein wichtiger Teil im ÖFB-Team, hat im Training immer das Maximum abgerufen, Vollgas gegeben und offen seine Meinung vertreten“, so der Schweizer. „Ich danke Rambo für den Einsatz, er hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich wünsche ihm wie seiner Familie alles Gute für die Zukunft.“

Ramazan Özcan und Marcel Koller

GEPA/Christian Ort

Özcan bekam von Koller zuletzt das Vertrauen als Vertreter von Robert Almer

ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner fügte hinzu: „Ich habe Rambo in meiner Zeit als U21-Teamchef 2003 erstmals zum Team geholt. Von diesem Kennenlernen bis zum letzten Länderspiel hat er in jeder Trainingseinheit und in jedem Spiel immer alles gegeben. Auf solche Nationalspieler können wir stolz sein. Dafür danke ich ihm.“

Die ursprüngliche Nummer eins Almer fällt Koller mit einem Kreuzbandriss noch mehrere Monate aus. Nach dem kommenden Lehrgang Ende März geht es für das ÖFB-Team im Rennen um die WM-Teilnahme 2018 in Russland am 11. Juni mit einem Auswärtsspiel in Irland weiter. Mit nur vier Punkten aus vier Spielen sind die Österreicher in Gruppe D bereits ins Hintertreffen geraten.

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