„Wünsche diese Erfahrung niemandem“
Marc Bartra hat sich am Freitag erstmals ausführlich über den Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Dienstag geäußert. „Der Schmerz, die Panik und die Ungewissheit, weder zu wissen, was passiert ist, noch, wie lange es dauern würde ... das waren die längsten und schlimmsten 15 Minuten meines Lebens“, schrieb der Verteidiger auf Spanisch auf Instagram.
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„Ich wünsche diese Erfahrung niemandem auf der Welt“, schrieb der spanische Nationalspieler weiter. „Das Einzige, um das ich bitte, DAS EINZIGE, ist, dass wir ALLE in Frieden leben und die Kriege hinter uns lassen.“ Bartra war bei dem Anschlag in Dortmund am rechten Arm verletzt worden. Er trug eine gebrochene Speiche und Fremdkörpereinsprengungen davon und war in einem Krankenhaus operiert worden.

APA/dpa/MediaBaseSports
Bartra kann nach den schrecklichen Erlebnissen schon wieder lachen
Das aktuelle Foto zeigt ihn im Krankenbett liegend, daneben ist eine Frau zu sehen, die ein kleines Mädchen im Arm hält. „Heute habe ich im Spital den Besuch erhalten, der mich am glücklichsten macht. Sie sind alles für mich, für sie kämpfe ich, um alle Hürden zu bewältigen, und diese war die schlimmste in meinem Leben“, erklärte der 26-Jährige, der etwa vier Wochen ausfallen wird.
Zweifel an Bekennerschreiben
Deutsche Medien berichteten unterdessen am Freitag, dass die Ermittler erhebliche Zweifel haben, dass die drei identischen, in deutscher Sprache gehaltenen Bekennerschreiben von Islamisten verfasst worden sind. Der oder die Verfasser hätten eine radikalislamische Motivation möglicherweise nur vorgetäuscht.
Das von den Ermittlungsbehörden in Auftrag gegebene Gutachten nennt den Berichten zufolge mehrere Gründe für die Zweifel. So sei der Sprachgebrauch untypisch, und es fehlten Symbole der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Zudem seien nach IS-Anschlägen noch nie Bekennerschreiben am Tatort gefunden worden.
Hintergründe weiter unklar
Die Hintergründe des Anschlags sind indes weiter unklar. Die Ermittlungen der deutschen Bundesanwaltschaft würden auch über die Ostertage intensiv fortgesetzt, sagte Behördensprecherin Frauke Köhler am Freitag. Neue Erkenntnisse zum Stand der kriminaltechnischen Untersuchungen gab Köhler nicht preis. Es werde nun weiter in alle Richtungen ermittelt - also unter anderem auch in Richtung Links- oder Rechtsextremismus.
Der Ermittlungsrichter am deutschen Bundesgerichtshof hatte am Donnerstag Haftbefehl gegen einen 26-jährigen Iraker erlassen, der nach dem Anschlag in Wuppertal festgenommen worden war. Für eine Beteiligung des Mannes an dem Anschlag hatten die Ermittler aber keine Beweise gefunden. Ihm wird stattdessen die Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen.
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