Starts über 100 m und mit Sprintstaffel
Fabelsprinter Usain Bolt hat vor seinen letzten großen Auftritten auf der Leichtathletik-WM-Bühne keine Zweifel an seiner Form aufkommen lassen. „Ich bin völlig zuversichtlich, mein Coach auch - zu 100 Prozent“, sagte der achtfache Olympiasieger und elfmalige Weltmeister aus Jamaika bei einer Pressekonferenz seines Sponsors Puma am Dienstag in London.
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„Das letzte Rennen hat gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich bin bereit“, betonte der 30-Jährige vor dem 100-m-Vorlauf am Freitag. Bei seinen letzten Titelkämpfen startet Bolt über 100 und 4 x 100 m und will danach seine Karriere beenden. Auf die 200 m verzichtet der Weltrekordler. Das Finale über 100 m steht am Samstagabend (22.45 Uhr MESZ) auf dem Programm.
Heuer erst einmal unter zehn Sekunden
Bolt hat in dieser Saison erst einmal die Marke von zehn Sekunden über 100 m unterboten - mit 9,95 beim Diamond-League-Meeting in Monaco. Damit war er 0,13 Sekunden langsamer als der US-Amerikaner Christian Coleman bei seiner Jahresweltbestzeit. Der Kanadier Andre de Grasse lief sogar windunterstützte 9,69.
Bolts Weltrekord von 2009 steht bei 9,58 Sekunden. „Forever fastest“ - „Auf ewig der Schnellste“ - so hieß auch das Motto der PR-Veranstaltung in einer alten Brauerei. Bolt hatte zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen und weilte zur Behandlung und zum Training in München. „Mein allererstes Ziel ist es, zu gewinnen, ich will erfolgreich aufhören“, hatte er mehrfach erklärt. Seine größten Konkurrenten? „Jeder der sieben Athleten, die am Start sind.“
Bolt, der am 21. August 31 Jahre alt wird, will auch für seinen verstorbenen Freud Germaine Mason noch einmal gewinnen. Der für Großbritannien gestartete Hochsprung-Olympiazweite von 2008 war im April bei einem Motorradunfall in der Nähe von Kingston ums Leben gekommen. „Für mich war das wirklich hart. Ich möchte es für mich tun, aber auch für ihn und seine Familie“, betonte Bolt.
Farah will erneutes Double zum Bahn-Abschied
Eine Art Abschied gibt im Olympiastadion auch der britische Langstreckenläufer Mo Farah. Der 34-Jährige will an der Stätte seiner bisher größten Erfolge erneut das WM-Double gewinnen - und dann als siebenfacher Weltmeister auf die Marathondistanz wechseln.

APA/AP/PA/Chris Radburn
Mo Farah will zum letzten Mal Gold über 5.000 und 10.000 m holen
Olympiasieger 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro jeweils über 5.000 und 10.000 m, Weltmeister 2013 in Moskau und 2015 in Peking ebenfalls über beide Strecken, dazu WM-Gold 2011 in Daegu über 5.000 m - der Steckbrief Farahs zeugt von Beständigkeit und Dominanz. Und nirgends flogen dem ehemaligen Flüchtling aus Somalia die Herzen so zu wie bei seiner Heimveranstaltung vor fünf Jahren in London. Bei den Sommerspielen verneigte sich sogar Bolt vor dem Volkshelden, er formte nach dem Staffelsieg ein „M“, das Markenzeichen von Farah.
Ins Dopingzwielicht geraten
Im Juni 2015 geriet Farah allerdings in den Dunstkreis von Doping, als gegen seinen Trainer Alberto Salazar Verdächtigungen laut wurden. „Ich habe nichts getan, aber mein Name wird durch den Schmutz gezogen“, äußerte sich daraufhin der Athlet wütend, dessen eigener Verband die medizinischen Daten von einer unabhängigen Einrichtung analysieren ließ. Es fanden sich keine Anzeichen eines Fehlverhaltens, weder bei Salazar noch bei Farah. Dass aber kurze Zeit später zwei verpasste Dopingkontrollen (aus den Jahren 2010 und 2011) publik wurden, brannte zusätzlich wie Salz in die Wunden Farahs. Der machte daraufhin seine Blutwerte öffentlich.
Die Verdächtigungen gegen Salazar legten sich aber bis heute nicht gänzlich, immer wieder wird Farah darauf angesprochen. „Ich habe es satt, mich immer wiederholen zu müssen. Ich glaube an den sauberen Sport. Es gib kein Geheimnis für das, was ich tue. Mein Leben ist nicht so einfach, wie die Leute glauben. Es ist harte Arbeit“, sagte Farah nach dem Diamond-League-Meeting in London, wo er als letztes Rennen vor der WM die 3.000 m bestritt und gewann.
Die 10.000 m sind am Freitag (22.20 Uhr) die erste WM-Entscheidung, die 5.000 m folgen am 12. August. Es werden Farahs letzte großen Rennen auf der Bahn sein, seine Zukunft sieht er im Marathon. Zuerst will er aber noch nach der WM bei den Meetings in Birmingham und Zürich am großen Preisgeldkuchen mitnaschen.
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