„Noch glimpflich davongekommen“
ÖSV-Superstar Marcel Hirscher hat in seiner Vorbereitung auf die Olympiasaison einen herben Rückschlag erlitten. Der Salzburger brach sich am Donnerstag beim ersten Schneetraining auf dem Mölltaler Gletscher den linken Außenknöchel - zumindest sechs Wochen Gips sind die Folge. ÖSV-Herren-Chef Andreas Puelacher bezeichnete Hirschers Zustand den „Umständen entsprechend“.
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Über den Unfallhergang sagte Puelacher im ORF-Interview: „Es war typisch der letzte Lauf. Er war beim Abschwingen, und beim letzten Schwung hat es ihm den Ski nach links verzogen. Er hat bei der Drehhilfe eingefädelt, und dann hat es das Sprunggelenk ausgedreht. Dadurch ist der Außenknöchel gebrochen.“
Hirscher brach sich den Knöchel
Marcel Hirscher hat in der Vorbereitung auf die Olympiasaison einen Rückschlag erlitten. Der 28-jährige Salzburger erlitt beim Slalom-Training auf dem Mölltaler Gletscher einen Knöchelbruch.
„Marcel selbst sagt, dass er noch Glück im Unglück gehabt hat“, ergänzte Puelacher. „Es hätte noch eine schwerere Verletzung passieren können. Dann wäre die ganze Saison weg gewesen. So ist man noch glimpflich davongekommen. Okay, er hat jetzt diesen Knöchelbruch, er schaut aber positiv in die Zukunft.“
„Gute baldige Besserung“
Dass Hirscher eventuell schon beim Riesentorlauf-Saisonstart auf dem Rettenbachferner hoch über Sölden am letzten Oktober-Wochenende wieder starten kann, ist freilich höchst unwahrscheinlich, wenn nicht sogar ausgeschlossen. „Gute baldige Besserung!“, richtete jedenfalls Fußballstar David Alaba als einer von vielen via Twitter aus. Dazu postete der Bayern-Spieler ein Emoji mit betenden Händen.
Typischerweise dauert die Pause bei einem Außenknöchelbruch bei Hobbysportlern bis zu sechs Monate. Profisportler sind in der Regel schon nach drei, vier Monaten wieder einsatzfähig. Wenn die Heilung komplikationsfrei verläuft, sollten die Olympischen Spiele im Februar in Südkorea und seine Jagd nach der ersten Olympiagoldmedaille für Hirscher nicht gefährdet sein.
Intensives Aufbautraining
Bei günstigem Verlauf sollte der Salzburger im November oder Dezember voll belastbar sein und wieder Rennen bestreiten können. Angaben dazu sind ohne Kenntnis der genauen Umstände mit großer Unsicherheit behaftet. Laut ÖSV-Angaben handelt es sich aber um einen stabilen Bruch, daher ist keine Operation notwendig. Nach der Gipsabnahme wartet auf Hirscher jedenfalls eine Phase des intensiven Aufbautrainings.
Der Außenknöchelbruch ist weit verbreitet. Derartige Frakturen, die meist durch das Umknicken des Fußes hervorgerufen werden, machen etwa ein Viertel aller Sportverletzungen aus, sagte Sportmediziner Benno Zifko gegenüber der APA. Bei Skifahrern ist der Knöchelbereich bei Rennen und im Training durch den Skischuh an sich gut geschützt, dennoch treten Außenknöchelbrüche immer wieder auf.
Ähnliche Verletzung bei Holaus
Besonders schlimm erwischte es 2010 Maria Holaus: Die ÖSV-Läuferin zog sich die Verletzung beim Einfahren für die Weltcup-Abfahrt im Haus im Ennstal zu. Nach einer langen Rekonvaleszenz entschloss sich die Tirolerin im Juli desselben Jahres zum Karriereende.
Allerdings hatte die Speed-Spezialistin im Gegensatz zu Hirscher keinen stabilen Bruch erlitten, noch dazu war bei ihr auch die Syndesmose, das Band zwischen Schien- und Wadenbein, in Mitleidenschaft gezogen worden.
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