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Kärntnerin räumt ab

Für Magdalena Lobnig geht ein äußerst erfolgreiches Jahr zu Ende. Zuerst gewann die 27-jährige Kärnterin im Juni beim Ruderweltcup in Poznan das Einer-Finale, im Juli sicherte sie sich den Gesamtweltcup-Sieg und schließlich krönte sie im Oktober die Saison mit WM-Bronze.

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Für den Österreichischen Ruderverband war der Erfolg in Poznan der erste Weltcup-Sieg seit 2000 in einer olympischen Bootsklasse. Der Erfolg im Gesamtweltcup war der allererste überhaupt für Österreichs Frauen. Vollendet wurde der Erfolg mit dem dramatischen Kampf um WM-Bronze in Sarasota (Florida).

Dort musste sie sich im Finale nur der Schweizerin Jeannine Gmelin und der Britin Victoria Thornley geschlagen geben. Die Europameisterin von 2016 und Olympiasechste sicherte sich ihre erste WM-Medaille - die erste für Österreich in einer olympischen Klasse seit WM-Gold des Leichtgewichts-Vierers 2001.

Ruderin Magdalena Lobnig (AUT) mit Medaille

GEPA/Daniel Goetzhaber

Stolz präsentiert Lobnig ihre WM-Medaille

Auf Gmelin hatte Lobnig im Ziel 3,98 Sekunden Rückstand. Den dritten Platz rettete sie knapp vor der Irin Sanita Puspure ins Ziel. Lobnig war das 2.000-m-Rennen forsch angegangen, sie führte das Feld nach 500 Metern an. Danach kam die Halbfinal-Schnellste Gmelin aber immer stärker auf und setzte sich kontinuierlich ab. Nach der Hälfte der Distanz zog auch noch Thornley an Lobnig vorbei.

Mit letzter Kraft ins Ziel

Im Finish rettete sich Lobnig mit letzter Kraft noch vor der aufkommenden Puspure um 0,35 Sekunden zu Bronze ins Ziel. „Ich habe Sanita von hinten kommen gesehen, deshalb bin ich sehr froh, dass ich sie am Ende auf Distanz halten konnte“, kommentierte Lobnig die dramatische Schlussphase.

Die Österreicherin hatte im Vorfeld eine Medaille als Minimalziel ausgegeben. Mit Bronze erreichte sie das und sorgte damit für das erste rot-weiß-rote WM-Edelmetall in einer olympischen Klasse seit Gold des LG-Vierers ohne Steuermann mit Martin Kobau, Wolfgang Sigl, Bernd Wakolbinger und Sebastian Sageder 2001.

„Bronze ein Wahnsinn“

Lobnig war nach ihrem Finale überglücklich, auch weil sie beim Einrudern und noch im Rennen mit Technikproblemen zu kämpfen hatte. „Ich bin superhappy. Beim Einrudern bin ich fast ins Wasser gefallen, im Rennen selbst bin ich dann zweimal hängen geblieben. In Anbetracht dieser Umstände ist diese Bronzemedaille ein Wahnsinn. Ich denke, die habe ich mir wirklich verdient“, so Lobnig.

Steckbrief Magdalena Lobnig (27)

Geboren: 19. Juli 1990 in St. Veit/Glan (Kärnten)
Wohnort: Völkermarkt (Kärnten)
Größe/Gewicht: 1,80 m/69 kg
Familienstand: ledig
Verein: VST Völkermarkt
Trainer: Kurt Traer
Website: Magdalenalobnig.at
Hobbys: Reiten, Radfahren, Kochen, Klettern

Größte Erfolge (im Einer, falls nicht anders angegeben):
Olympia: Sechste 2016
WM: Bronze 2017, Vierte 2013, Fünfte 2014, Neunte 2015
EM: Gold 2016, Silber 2013, Vierte 2014
Weltcup: Gesamtsiegerin 2017, Erste in Poznan 2017, viermal Dritte
U-23-WM: Gold 2012, Bronze 2011 (jeweils Doppelzweier, mit Lisa Farthofer)
Junioren-WM: Silber 2008 (Doppelzweier, mit Lisa Farthofer)

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