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Konkurrenz verzweifelt an Dominator

ÖSV-Star Marcel Hirscher ist auf dem Weg zu seinem siebenten Gesamtweltcup-Triumph hintereinander weiter nicht zu stoppen. Am Samstag entschied der 28-jährige Salzburger trotz eines schweren Fehlers im Zielhang auch den Riesentorlauf-Klassiker in Adelboden für sich und baute den Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Henrik Kristoffersen auf 114 Punkte aus.

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Der Norweger muss weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten und landete mit 0,17 Sekunden Rückstand zum insgesamt bereits sechsten Mal im Olympiawinter auf dem zweiten Rang. Auf Platz drei hinter Hirscher, der nun bei den vergangenen sieben Riesentorläufen sechsmal ganz oben stand und seinen sechsten Saisonsieg feierte, und Kristoffersen landete Adelboden-Vorjahressieger Alexis Pinturault, dem sich Hirscher 2017 noch um 0,04 Sekunden geschlagen geben musste.

Hirscher feiert grandiosen Sieg in Adelboden

Marcel Hirscher ist in den technischen Disziplinen nicht zu schlagen. In Adelboden gewinnt der Salzburger den Riesentorlauf mit 17 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Henrik Kristoffersen.

Der insgesamt 41. RTL in Adelboden, vor allem der extrem schwierige Zielhang, den praktisch kein Topfahrer fehlerlos meisterte, entwickelte sich dabei zu einem hochklassigen Krimi. Eine nach starken Regenfällen überraschend kompakte Piste deckte die Probleme der vergangenen Tage zu. Die Bewerbe waren wegen eines Erdrutsches und der Sperre der Zufahrtsstraße gefährdet gewesen. Letztlich fand der Riesentorlauf am Samstag sogar vor der Rekordkulisse von 31.000 Zuschauern statt, und niemand musste sein Kommen bereuen.

„Eines der schwersten Adelboden-Rennen“

Auch Hirscher blieb nicht fehlerfrei, trotzdem ging es sich für den Sieg aus. „Ich bin so ein Wappler, genau dort, wo ich keinen Fehler machen wollte, habe ich einen gemacht“, sagte der 28-Jährige, der nun bei insgesamt 25. Riesentorlauf-Siegen hält, im ORF-Interview. „Speziell der zweite Durchgang war sensationell schwierig, das war sicher eines der schwersten Adelboden-Rennen, die ich jemals hier fahren habe dürfen.“ Mit 51 Erfolgen ist Hirscher in der ewigen Bestenliste nun alleiniger Dritter und ließ Italiens Skilegende Alberto Tomba hinter sich.

Herren-RTL in Adelboden

  • 1. Marcel Hirscher (AUT)
  • 2. Henrik Kristoffersen (NOR)
  • 3. Alexis Pinturault (FRA)

Nur Hermann Maier (54) und der Schwede Ingemar Stenmark (86) standen in ihrer Karriere noch öfters ganz oben auf dem Stockerl. Mit 115. Podestplätzen überholte Hirscher zudem seine legendäre Landsfrau Annemarie Moser-Pröll (114). Nur Stenmark (155) und die US-Amerikanerin Lindsey Vonn (131) waren im Weltcup öfter unter den ersten drei.

Seinen nächsten zweiten Platz nahm Kristoffersen mit Humor. „Ich habe einen Fehler gemacht, Marcel hat einen noch größeren Fehler gemacht. Es war ein richtiger Kampf“, meinte der 23-jährige Norweger, der sich mit Blick Richtung Olympische Winterspiele im Februar in Pyeongchang dennoch zuversichtlich zeigte. „In Alta Badia war ich als Zweiter noch 1,70 Sekunden zurück, heute in Adelboden nur noch 0,17. Ich bin sicher auf dem richtigen Weg.“

Feller nach Aufholjagd Fünfter

Knapp am Podest vorbei fuhr Manuel Feller, der sich mit einer beherzten Fahrt im zweiten Durchgang noch vom 13. auf den fünften Rang verbessern konnte. Wie im ersten Durchgang leistete sich der 25-jährige Tiroler dabei aber erneut einen Fehler bei der Einfahrt in den Zielhang. „Mit so einem Bock kann man nicht viel lachen, eigentlich war es ein verhautes Rennen“, sagte Feller im ORF-Interview. „Ein Lob an die Veranstalter. Es ist fast die beste Piste, die ich jemals hier vorgefunden haben.“

„Bock“ kostet Feller Spitzenplatz

Manuel Feller patzt wie schon im ersten Durchgang auch in der Entscheidung und kann im Kampf um die vorderen Plätze nicht ganz mithalten.

Aufzeigen konnten die beiden Österreicher Stefan Brennsteiner und Magnus Walch. Brennsteiner verbesserte sich in der Entscheidung vom 19. auf den zwölften Rang. „Es war ein supercooles Rennen, trotz des Regens in den letzten Tagen“, sagte der 26-jährige Salzburger im ORF-Interview. „Der Zielhang ist extrem schwierig, das ist extrem lässig zu fahren.“ Walch kam erstmals in die Punkteränge und beendete das Rennen auf dem 14. Platz. Vizeweltmeister Roland Leitinger rutschte dagegen bei der Einfahrt in den Zielhang aus und fiel vom 17. auf den 22. Rang zurück.

Für die Techniker geht es bereits am Sonntag (10.30 Uhr und 13.30 Uhr, live in ORF eins) mit dem Slalom in Adelboden weiter. Der Jänner bringt danach noch die Lauberhorn-Rennen in Wengen, die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel, den Nachtslalom in Schladming und die Kandahar-Rennen in Garmisch-Partenkirchen. Vor der Abreise zu den Olympischen Spielen steht am 30. Jänner in Stockholm noch einmal ein City Event auf dem Programm. Nach den Winterspielen stehen nur noch Kranjska Gora, Kvitfjell und die Finalwoche in Aare auf dem Programm.

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