Aufbauarbeit soll Früchte tragen
Die Erfolge österreichischer Volleyballer bei ihren ausländischen Vereinen haben in der abgelaufenen Saison eine neue Stufe erreicht. ÖVV-Asse wurden mit ihren Clubs Meister und Cupsieger, erreichten Europacup-Podestplätze. Ab Samstag gilt es, diese neue Qualität in den Nationalteams umzusetzen - in der Silver European League und der EM-Qualifikation.
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„Der Weg der letzten Jahre hat uns dahin gebracht, dass wir zwei Nationalteams haben, die vieles erwarten und erhoffen lassen“, sagte Präsident Gernot Leitner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien mit Bezug auf die lange Aufbauarbeit im Österreichischen Volleyballverband (ÖVV).
Volleyball: Silver League in Klagenfurt
Am Samstag startet Österreich in Klagenfurt in die Volleyball European Silver League. Die Damen treten zuerst gegen Israel an, die Herren danach gegen Lettland.
ÖVV-Herren peilen EM-Ticket an
Bei den Herren arbeitet Coach Michael Warm seit acht Jahren daran. Mit Beginn im August und Abschluss im Jänner soll mit dem EM-Ticket die lang ersehnte Qualifikation für ein Großereignis geschafft werden. Die EM steigt im September 2019 in Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Slowenien. Sein Kader vervollständigte sich erst kurz vor der am Mittwoch erfolgten Anreise zum European-League-Auftakt in Klagenfurt. Alexander Berger etwa war noch am Sonntag mit Perugia in Kasan beim Final Four der Champions League im erfolgreich gestalteten Bronze-Match im Einsatz.
Noch mit einem Rumpfkader wurden in der Vorwoche in der Ukraine inoffizielle Testspiele gegen die Ukrainer und gegen Weißrussland bestritten. „Solche Partien sind auf jeden Fall wertvoller als nur Trainings“, meinte Warm. Dennoch sei es eine Herausforderung, die bei den Clubs erfolgreichen Spieler nun in so kurzer Zeit im Nationalteam zu einer neuen Einheit zu formen. „Das Jahr ist für unsere Spieler aber sensationell verlaufen, und das ist natürlich eine super Basis“, sagte der Deutsche.

APA/Hans Punz
Die ÖVV-Teamchefs Svetlana Ilic und Michael Warm sehen den bevorstehenden Aufgaben zuversichtlich entgegen
European-League-Auftaktgegner ist am Samstag (17.30 Uhr) Lettland, weitere Gegner sind das Kosovo und Mazedonien. In der Silver European League wird nach jeweils einem Heim- und Auswärtsspiel am 15./16. Juni in Skopje das Final Four ausgetragen. Aus der Österreich-Gruppe A ist da Mazedonien als Veranstalter fix dabei und somit nur noch ein weiterer Platz frei. Der Gewinner der Silver League steigt in die Golden League 2019 auf.
EM-Qualifikation hat Priorität
Nach einer mehrwöchigen Pause, in der nach dem intensiven Spieljahr auch Regenerationsmaßnahmen gesetzt werden, geht es in der EM-Qualifikation gegen Kroatien, Portugal und Albanien. „Wir waren schon vor zwei Jahren in der EM-Quali und auch im Vorjahr in der WM-Quali an der großen Sensation dran“, sagte Warm. „Aber jetzt hat man gespürt, alle haben nur das klare Ziel: Wir wollen zur EM. Dem ist alles untergeordnet, das ist unsere Priorität.“
Svetlana Ilic coacht die ÖVV-Damen erst seit zwei Jahren, dennoch schielt sie auch ein wenig auf das EM-Ticket. „Das ist sicher unser Hauptziel“, meinte die Serbin. „Aber auch die Silver League ist wichtig, um Erfahrungen zu sammeln und um uns den Stellenwert in Europa zu verbessern.“ Siege im vergangenen Jahr gegen Albanien und Georgien hätten den Aufwärtstrend bewiesen. „Das Final Four der Silver League wäre ein nächster großer Schritt.“
Heimspiele jeweils im Doppelpack
Die Heimspiele der ÖVV-Teams in der European League werden in Doppelveranstaltungen ausgetragen. Am Samstag ist der Sportpark Klagenfurt Schauplatz, am 30. Mai Amstetten und am 2. Juni Enns. Für die ÖVV-Damen geht es in den ersten Partien gegen Israel, die Schweiz und Albanien. Auch in der EM-Quali wird es zu Doppelpacks kommen, und zwar in Steyr (15. August), Zwettl (25. August) sowie im noch in Bau befindlichen Sportpark Graz (5. oder 6. Jänner).
Berger äußerte sich stellvertretend für seine Kollegen zuversichtlich. „Alle Spieler haben wichtige Rollen bei ihren Clubs gespielt, haben Titel gewonnen. Wir werden jetzt versuchen, das zu bündeln und bestmöglich umzusetzen“, sagte der Ehemann von Ex-Schwimmstar Mirna Jukic. Ähnlich argumentierte Paul Buchegger, Challenge-Cup-Sieger mit Ravenna: „Das ist jetzt eine ganz andere Herausforderung. Wir wollen das jetzt aufs Feld bringen und die EM-Quali schaffen.“
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