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„Wir träumen vom Titel“

Belgiens Nationalmannschaft ist mit einem Gesamtmarktwert von 754 Millionen Euro das sechstwertvollste Team der Endrunde (Quelle: Transfermarkt.at). Die „Roten Teufel“ sind damit vieles, aber kein Geheimfavorit mehr. Im Gegenteil: Die „Goldene Generation“ muss in Russland liefern. „Wir träumen vom WM-Titel“, sagte der spanische Teamchef Roberto Martinez.

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Es gibt nur wenige Teams bei der WM, die nominell so stark besetzt sind wie Belgien. Angeführt von den Premier-League-Stars Eden Hazard, Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku besteht die Auswahl der „Roten Teufel“ durchwegs aus gestandenen, in den besten Ligen der Welt engagierten Kickern, die deswegen zu den Geheimfavoriten des Turniers gezählt werden.

Diesen Status hatten die Belgier allerdings schon bei der WM 2014 und der EM 2016 inne - und schieden jeweils im Viertelfinale aus. Vor vier Jahren war gegen Argentinien Endstation, vor zwei Jahren gegen Wales. Vor allem das Aus bei der Euro in Frankreich liegt noch schwer im Magen, denn damals befanden sich die Belgier auf dem deutlich leichteren Ast der K.-o.-Phase, auf dem eigentlich der Weg bis ins Finale vorgezeichnet schien.

Steckbrief Belgien

Hauptstadt: Brüssel
Einwohner: 11,3 Millionen

  • Teamchef: Roberto Martinez (ESP)
  • FIFA-Weltrangliste: 3. (7. Juni)
  • WM-Teilnahmen (inkl. 2018): 13
  • Größte Erfolge: WM-Vierter 1986, EM-Zweiter 1980, EM-Dritter 1972

Wilmots musste 2016 weichen

Angekreidet wurde dieses Scheitern vor allem dem damaligen Teamchef Marc Wilmots, der daraufhin seinen Posten räumen musste. Nun liegt es an dessen Nachfolger Martinez, aus einem Kader voller Einzelkönner eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Das gelang dem Spanier zumindest in der WM-Qualifikation. Belgien holte in der nicht allzu schwierigen Gruppe H 28 von 30 möglichen Punkten und sicherte sich als erstes europäisches Team nach dem Gastgeber das Ticket für Russland. Dort soll es für die „Goldene Generation“ auch auf der großen Bühne klappen.

Belgische Spieler am Trainingsplatz

APA/AFP/Belga/Bruno Fahy

„Rote Teufel“ in schwarzer Trainingskluft: Sechs der belgischen WM-Fahrer rund um Kapitän Vincent Kompany (3. v. r.)

Henry traut Belgien einiges zu

In Pool G heißen die Gegner England, Panama und Tunesien - zumindest das Erreichen der K.-o.-Phase dürfte also kein großes Problem sein. Mit dem Achtelfinale geben sich die Belgier allerdings nicht zufrieden. „Wir träumen vom WM-Titel“, sagte Martinez. „Wir können sehr stark sein, müssen aber eine Gewinnermentalität entwickeln und mit dem Druck umgehen können.“

Unterstützung erhält der frühere Premier-League-Coach von keinem Geringeren als Thierry Henry. Der französische Ex-Welt- und -Europameister arbeitet als Assistent von Martinez. „Er weiß, wie man auf internationalem Level Triumphe erreicht“, sagte Martinez über den früheren Weltklassekicker.

Kader Belgien

Tor: Thibaut Courtois (Chelsea/ENG), Simon Mignolet (Liverpool/ENG), Koen Casteels (VfL Wolfsburg/GER)

Abwehr: Toby Alderweireld (Tottenham Hotspur/ENG), Thomas Vermaelen (FC Barcelona/ESP), Vincent Kompany (Manchester City/ENG), Jan Vertonghen (Tottenham Hotspur/ENG), Thomas Meunier (Paris Saint-Germain/FRA), Dedryck Boyata (Celtic Glasgow/SCO), Leander Dendoncker (RSC Anderlecht)

Mittelfeld: Axel Witsel (Tianjin Quanjian/CHN), Kevin De Bruyne (Manchester City/ENG), Marouane Fellaini (Manchester United/ENG), Yannick Carrasco (Dalian Yifang/CHN), Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach/GER), Youri Tielemans (AS Monaco/FRA), Mousa Dembele (Tottenham Hotspur/ENG), Nacer Chadli (West Bromwich Albion/ENG)

Angriff: Romelu Lukaku (Manchester United/ENG), Eden Hazard (Chelsea/ENG), Dries Mertens (SSC Napoli/ITA), Adnan Januzaj (Real Sociedad/ESP), Michy Batshuayi (Borussia Dortmund/Chelsea)

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