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Mit Zaiser wächst großes Talent heran

Ihr EM-Debüt in der Elite hat sich Lisa Zaiser anders vorgestellt. In 5:05,64 Minuten war die 15-Jährige am Montag in Budapest über 400 m Lagen Letzte der klassierten Athletinnen. Im zweiten Viertel ihres Vorlaufs war ihr übel geworden und sie musste sogar während des Rennens erbrechen.

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Dass es die Schülerin besser kann, hat sie zuletzt öfters bewiesen. Nicht zuletzt zweieinhalb Wochen davor, als sie vor Jördis Steinegger Staatsmeisterin wurde. Mehr als 14 Sekunden war die Kärntnerin da schneller als jetzt bei der EM und düpierte die routinierte Steirerin, für die es bei der EM Rang neun wurde. Der damalige Sieg tröstete Zaiser nun freilich nicht über ihr verpatztes EM-Debüt hinweg.

„Ich verstehe das nicht, denn die Vorbereitungen waren wie immer und auch beim Frühstück habe ich wie immer eine Semmel gegessen. Ich war vor dem Rennen auch kaum nervös und habe mich sehr gut gefühlt.“ Zaiser hat aber die Zukunft und womöglich einen steilen Aufstieg vor sich. Erst vor fünf Jahren begann sie zu schwimmen, seit vier Jahren ernsthaft.

Lisa Zaiser

GEPA/Marie Rambauske

Lisa Zaisers erster EM-Auftritt verlief nicht nach Wunsch.

Unerwartete EM-Teilnahme

Die EM-Teilnahme kam unerwartet, doch sie und ihr Coach Ferdinand Kendl nahmen das gerne mit. „Unser Höhepunkt war die Junioren-EM, dann haben wir die Form bis zu den Staatsmeisterschaften gehalten“, erklärte der Trainer. In Budapest geht es am Mittwoch noch über 200 m Lagen und dann gleich heim. Denn nach dieser für sie harten Saison braucht Zaiser eine Pause, sie wird währenddessen am 23. August ihren 16. Geburtstag feiern.

Danach geht es in Richtung Olympia-Qualifikation. Die Spiele in London sind das hohe Ziel, über eine Lagenstrecke soll die Norm erbracht werden. Kendl: „Wir trainieren nur fünfmal pro Woche, können noch zulegen. Lisa ist sehr zielstrebig. Trotzdem brauchen wir noch die ein, zwei Jahre, um eine Stufe höher zu kommen.“

Speziell bei Zaiser ist, dass sie nicht nur über die Lagen glänzt, sondern auch im von der Anforderung her konträren Delfin- und Brustsprint aufzeigt. Kendl erklärt dies mit ihrem Gleitvermögen. Noch drei Jahre glaubt er, die Junioren-EM-Vierte über 200 m Lagen zu trainieren. „Dann hat sie die Schule fertig, wird nach Wien oder woandershin gehen.“ Derzeit weicht Zaiser von Spittal aus für das Langbahn-Training nach Lignano aus.

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