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Tomizawa erliegt Verletzungen

Das Moto2-Rennen beim Grand Prix von San Marino in Misano ist am 5. September von einem Horrorcrash mit tödlichen Folgen überschattet worden. Der Japaner Shoya Tomizawa kam bei Höchstgeschwindigkeit zu Sturz und wurde in weiterer Folge mit voller Wucht von den Motorrädern von Alexis De Angelis und Scott Redding, die nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnten, erfasst.

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Während der Lokalmatador und der Brite den schweren Zwischenfall in der zwölften Runde mehr oder weniger unbeschadet überstanden, erlag der 19-jährige Tomizawa nach der Einlieferung ins Krankenhaus in Riccione, bei der er sich bereits im Koma befand, seinen schweren Verletzungen im Bereich Schädel, Brust und Unterleib.

Bestürzung bei De Angelis

„Das war der schlimmste Sturz meiner Karriere. Zu diesem Zeitpunkt sind wir beide mit Vollgas gefahren. Als Tomizawa stürzte, habe ich alles versucht, sein Motorrad zu erwischen und nicht ihn. Ich bin unverletzt, das ist unfassbar“, war der am Unfall beteiligte De Angelis bestürzt.

Die Motorrad-Szene wurde damit innerhalb von einer Woche zum zweiten Mal von einem tödlichen Unfall erschüttert. Im Rahmenprogramm des Grand Prix in Indianapolis stürzte der 13-jährige Amerikaner Peter Lenz im Moriwaki-Cup der 250-ccm-Klasse, er wurde ebenfalls von einem nachfolgenden Piloten überrollt und erlag seinen Verletzungen.

Shoya Tomizawa  wird abtransportiert

Reuters

Tomizawa hatte trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen keine Chance.

Elias widmet Sieg Tomizawa

Das Moto2-Rennen wurde nach dem Vorfall in der zwölften Runde nicht unterbrochen, was im Anschluss zu heftiger Kritik führte. Es siegte schließlich der Spanier Toni Elias vor seinem Landsmann Julian Simon und dem Schweizer Tom Lüthi. Elias, der seine WM-Führung weiter ausbaute, widmete den Sieg noch vor Eintreffen der Todesnachricht dem verunglückten Tomizawa.

Der für das Technomag-CIP-Team startende Tomizawa hatte 2009 seine erste komplette WM-Saison in der 250-ccm-Klasse bestritten. Zu Beginn dieses Jahres war er mit einem GP-Sieg in Katar und einem zweiten Platz in Jerez furios in die Saison gestartet. Es waren die beiden einzigen Podestplätze seiner Karriere.

„Alles andere hat keine Bedeutung“

Im WM-Fahrerfeld gab es letztmals 2003 einen Todesfall zu beklagen. Damals verunglückte der japanische MotoGP-Fahrer Daijiro Kato in Suzuka und erlag 13 Tage später seinen Verletzungen. Entsprechende Bestürzung herrschte im Fahrerlager über den Vorfall. „Wenn solche Dinge passieren, hat alles andere keine Bedeutung. Shoya war ein sehr guter Fahrer und ein netter Kerl. Es gibt solche Tage, da möchte man nicht viel sagen“, erklärte Italiens Superstar Valentino Rossi.

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