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Jung aus dem Leben gerissen

Der österreichische Fußball hat im Jahr 2010 gleich zwei Akteure viel zu früh verloren. Besian Idrizaj starb im Mai 22-jährig an einem Herzinfarkt. Im August verlor Theo Grüner im 34. Lebensjahr den Kampf gegen den Krebs.

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Der ehemalige ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler Idrizaj verstarb in der Nacht auf den 15. Mai. Der Linzer, der in Diensten des englischen Zweitligisten Swansea City stand und auf Heimatbesuch war, wurde von seinem Bruder Qerim in der elterlichen Wohnung tot aufgefunden. Für den ÖFB bestritt der Offensivspieler zwölf U21-Länderspiele (drei Tore). Auch für die Nachwuchsauswahlen in der U17, U18 und U19 war der Oberösterreicher im Einsatz.

Idrizaj war im Sommer 2005 mit 17 Jahren als hoffnungsvolles Talent vom LASK zum englischen Großclub Liverpool transferiert worden und von den „Reds“ in der Folge an Luton Town, Crystal Palace und Innsbruck verliehen gewesen. Nach einem Kurzgastspiel beim deutschen Oberligisten Eilenburg wechselte Idrizaj im Sommer 2009 zum englischen Zweitligisten Swansea City, wo er allerdings nur drei Spiele absolvierte.

Dramatische Zwischenfälle

Idrizaj war bereits zweimal ohne Fremdeinwirkung auf dem Spielfeld zusammengebrochen. Im Bundesliga-Spiel Wacker Innsbruck gegen Sturm Graz blieb er am 16. Februar 2008 mehrere Minuten lang bewusstlos auf dem Spielfeld liegen und konnte erst einen Monat später wieder mit dem Aufbautraining beginnen. Im November 2008 brach der Offensivallrounder bei einem Probetraining beim LASK erneut zusammen und wurde danach ins Spital eingeliefert.

Bei seinem ersten Zusammenbruch 2008 war auch ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner im Stadion zugegen. „Er ist sehr oft genau untersucht worden. Aber es wurde nie eine Ursache gefunden“, berichtete der Oberösterreicher, der Idrizaj bereits seit jungen Jahren kannte. „Er hat irrsinnig gerne Fußball gespielt und davon geträumt, ein Profi zu sein und in England zu spielen.“

Grüner debütiert mit 18 Jahren

Gemeinsam mit Grüner war Idrizaj die Station in Innsbruck. Grüner debütierte in der Bundesliga mit 18 Jahren beim damaligen FC Tirol. Nach den Stationen Rapid Wien, Admira Mödling und Austria Lustenau, für die er im Jahr 2002 mit dem „Bruno“ als bester Spieler der zweiten Liga ausgezeichnet wurde, kehrte er im Sommer 2003 nach Innsbruck zurück, wo er nachfolgend auf 90 Bundesliga-Einsätze für die Tiroler kam.

Wacker-Innsbruck-Sportdirektor Theo Grüner in seinem Büro

GEPA/Andreas Pranter

Wacker-Innsbruck-Sportdirektor Theo Grüner in seinem Büro (Oktober 2008)

Nierentumor seit 2007

Im August 2007 wurde bei Grüner ein Nierentumor mit Lymphknotenmetastasen diagnostiziert und operiert. Der in Längenfeld geborene Tiroler kehrte im Oktober 2008 als Sportdirektor zu Wacker Innsbruck zurück. Im vergangenen März musste er aber aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten, ehe er am 3. August verstarb.

Tief betroffen reagierte man beim Verein: „Nach langem Kampf hat seine Krankheit über den starken Lebenswillen Theo Grüners gesiegt. Sein Engagement und sein verantwortungsvolles Wirken werden immer ein Vorbild für den FC Wacker Innsbruck sein.“

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