Nichts ist fix
Der Riesentorlauf am Samstag in Zwiesel ist für die Österreicherinnen das Rennen vor dem Rennen. Mit einem Spitzenresultat lässt sich der Sprung ins WM-Team in dieser Disziplin schaffen, und praktisch das ganze ÖSV-Damen-Team hat noch die Chance dazu.
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Elisabeth Görgl, Kathrin Zettel und Andrea Fischbacher haben mit jeweils zwei Top-Ten-Plätzen vor dem Entscheidungsrennen einen Bonus, aber auch 2007-Weltmeisterin Nicole Hosp und Marlies Schild wollen unbedingt ins Aufgebot. Stefanie Köhle und Michaela Kirchgasser wären laut Saisonergebnissen die weiteren Anwärterinnen auf eine WM-Teilnahme, auf dem Großen Arber im Bayerischen Wald werden aber auch Anna Fenninger und Eva-Maria Brem antreten.
Fenninger hat sich in dieser Saison sehr erfolgreich auf die Speed-Disziplinen konzentriert, im Training blitzt ihr Riesentorlauf-Potenzial aber konstant auf. Die Olympiasiebente Brem hatte im Frühjahr 2010 einen Beinbruch erlitten und im laufenden Winter erst einen 26. Platz auf dem Semmering zu Buche stehen.
Hosp packt ihr „altes Rennpferd“ aus
Hosp, die 2007 in Aare Gold im Riesentorlauf holte und 2009 in Val d’Isere nach Verletzungspause zur Titelverteidigung antrat (23.), punktete diese Saison erst als Siebente in den USA. „Aspen war super, die anderen Rennen waren nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagte die Tirolerin, die am Samstag ihr „altes Rennpferd auspacken“ will. „Ich glaube, dass noch alles offen und die WM-Plätze noch nicht so richtig vergeben sind. Es gab ja noch keinen Podestplatz, sondern nur Top-Ten-Platzierungen.“
Der Riesentorlauf sei immer ihre Paradedisziplin gewesen, deshalb sei es auch ein „Riesenziel“ von ihr, bei der WM zu starten. „Ich will Samstag unbedingt ein gutes Rennen fahren und zeigen, was ich draufhabe. Irgendwann wird der Groschen schon fallen, ich hoffe natürlich, in Zwiesel und dann bei der WM“, meinte Hosp.
Schild fühlt sich auch im „Riesen“ gut
Schild bestritt Ende November 2010 in Aspen (Ausfall) über zwei Jahre nach der schweren Beinverletzung erstmals wieder einen Weltcup-Riesentorlauf, in St. Moritz wurde sie Zwölfte. Ende Jänner gewann die Salzburgerin den FIS-RTL in Donnersbachwald. „Ich fühle mich ganz gut im Riesen, natürlich würde ich bei der WM gerne fahren. Schauen wir mal“, sagte die Slalomdominatorin, die ihren grippalen Infekt komplett ausgeheilt hat.
Nicht an den WM-Startplatz denken, sondern zwei gute Läufe fahren möchte Kirchgasser. „Ich habe in den letzten Rennen den Fehler gemacht, dass ich oft gegen gewisse Personen gefahren bin“, gestand die Filzmooserin ein, die laut ihren Angaben im Training zuletzt ganz vorne dabei war. „Das ist für den Kopf ganz gut gewesen.“ Nicht nach Wunsch verlaufen ist die RTL-Saison auch für Zettel, die hofft, dass sich die zuletzt harte Arbeit lohnt.
In der Disziplinenwertung liegen die Österreicherinnen nach vier Bewerben weit zurück. Görgl hat als Siebente 150 Punkte auf dem Konto, Zettel als Elfte 88. Die Spitze hat die Französin Tessa Worley mit drei Saisonsiegen (332) vor den Deutschen Viktoria Rebensburg (235) und Kathrin Hölzl (200) inne. Die besten heimischen Einzelergebnisse fuhr Görgl mit zwei vierten Rängen ein (Aspen und Semmering).
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