Berthold kein Freund von Spekulationen
Für Mathias Berthold, den Cheftrainer der österreichischen Alpin-Herren, war die WM-Generalprobe in Hinterstoder eine Hochschaubahnfahrt der Gefühle. Der Vorarlberger durfte beim Weltcup in Oberösterreich zwei Siege durch Hannes Reichelt (Super-G) und Philipp Schörghofer (Riesentorlauf) bejubeln, musste aber auch das WM-Aus von Marcel Hirscher (Kahnbeinbruch im linken Fuß) hinnehmen.
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Berthold ist auch kein großer Freund von Medaillenspekulationen und Fragen nach Erwartungen. „Erwartungen sind Käse“, sagte der Vorarlberger mit deutscher Trainervergangenheit. „Ich denke nicht in Medaillen. Ich möchte, dass die Jungs gut Skifahren und gut auftreten. Und wenn alles gut läuft, dann ergeben sich die Medaillen ohnehin von selbst. Wir werden Gas geben und wollen am Tag X Leistung zeigen.“
Seine heißesten Eisen namentlich hervorheben wollte Berthold schon gar nicht. „Viele unserer Athleten haben Medaillenchancen, wenn die Tagesform passt.“ Bei der Aufstellung für den ersten WM-Bewerb gab es keine Überraschungen, nominiert für den Super-G am Mittwoch wurden Michael Walchhofer, Benjamin Raich, Reichelt und Romed Baumann.
„Es fehlen wichtige Leute“
Allerdings setzt auch ihm die Verletzungsserie zu: „Diese Verletzungsserie reißt einfach nicht ab, es ist zum aus der Haut fahren. Es fehlen uns schon sehr wichtige Leute“, sagte Berthold angesichts der Verletzungen der WM-Medaillenkandidaten Hans Grugger (20.1. in Kitzbühel), Mario Scheiber (27.1. in Chamonix), Georg Streitberger (29.1. in Chamonix) und Hirscher (6.2.).
„Sie alle waren in Topform und wollten Topleistungen zeigen. Das tut mit leid für die Athleten, das tut weh“, meinte der Ex-Weltcup-Läufer, der die Ausfälle schon als „kleinen Knacks“ bezeichnete. Dass das Team dennoch alles andere als verunsichert ist, stellte es in Hinterstoder eindrucksvoll unter Beweis. „Von den zwei Siegen können wir uns bei der WM nichts kaufen, aber die Motivation können wir mitnehmen“, sagte Berthold.
Auch der Herren-Boss wird nicht müde zu betonen, dass die positive Entwicklung des Gesundheitszustands von Grugger die Mannschaft aufbaut und motiviert.
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