Sehnenverletzung am Mittelfinger
Als Thomas Vanek am Mittwochabend mitgeteilt hat, das österreichische Eishockey-Nationalteam bei der WM in der Slowakei zu verstärken, ist die Freude im ÖEHV-Lager groß gewesen. „Vaneks Klasse ist unbestritten. So ein Spieler wird uns sicher helfen“, meinte etwa Headcoach Bill Gilligan.
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Auch im Lager der Spieler war die Meldung sehr positiv aufgenommen worden. „Er ist ein super Typ, ein super Spieler. Ich bin froh, dass er kommt. Er kann uns die Tore schießen“, sagte Oliver Setzinger. Weniger als 24 Stunden später kam die große Ernüchterung. Vaneks NHL-Club Buffalo Sabres verweigerte dem 27-Jährigen die Freigabe.
Grund dafür sei eine langwierige Sehnenverletzung des rechten Mittelfingers, wegen der Vanek bereits seine Teilnahme am Allstar-Game im Februar sausen lassen musste, teilte er Donnerstagnachmittag dem österreichischen Verband mit. In den Play-offs der National Hockey League (NHL) hatten die Sabres zuletzt allerdings keine Bedenken, den rot-weiß-roten Export spielen zu lassen.
Vanek wäre gern dabei gewesen
„Es tut mir wirklich leid, so schnell die Hoffnungen von vielen Fans - und auch mir selbst - wieder zerstören zu müssen. Leider erlauben mir die Sabres nicht, an der WM in der Slowakei teilzunehmen“, bedauerte Vanek auf seiner Website in „Toms Tagebuch“. Die Verletzung sei nie so schlimm gewesen, dass er nicht spielen habe können, und habe ihn nur zu Beginn leicht behindert.
Vanek hatte unter der Voraussetzung zugesagt, dass er die Freigabe von seinem NHL-Club erhält. Doch aus der erhofften Formalität wurde nichts, der Buffalo-Clubarzt spielte nach medizinischen Untersuchungen nicht mit. „Ich hatte bei meiner Zusage für das Nationalteam nicht damit gerechnet, dass mich mein Verein nicht spielen lassen würde, da der Finger für mich schon lange kein Thema mehr war. Ich hatte mich längst daran gewöhnt, mit dieser Beeinträchtigung zu spielen“, sagte Vanek.
„Sie haben mir geraten, dass es besser ist, das auszukurieren und wieder fit für Buffalo zu sein. Das war nicht die Nachricht, die ich wollte, aber ich muss sie akzeptieren. Ich bin bei Buffalo unter Vertrag“, erklärte er im ORF-Kurzsport.
„Ihr schafft das auch ohne mich“
Jetzt bleibe dem Stürmer nichts anderes übrig, als Thomas Koch, Oliver Setzinger & Co. „alles Gute zu wünschen. Ihr schafft das auch ohne mich“, sprach Vanek dem Team Mut zu. „Wir müssen positiv bleiben, jetzt erst recht“, meinte auch ÖEHV-Verbandskapitän Giuseppe Mion. „Es ist natürlich schade, dass er jetzt nicht kommt. Wir hätten ihn auf jeden Fall gebraucht. Aber jetzt müssen wir auch damit leben können“, erklärte Headcoach Gilligan.
Vanek wäre in den ersten beiden Matches am Samstag (16.15 Uhr) gegen die USA und am Montag (20.15 Uhr) gegen Schweden ohnehin nicht zum Einsatz gekommen. Er wollte am Montag zur Mannschaft stoßen und vor allem für das wahrscheinlich entscheidende Gruppenspiel am Mittwoch (16.15 Uhr) gegen Norwegen helfen.
Weinhandl und Lukas lassen erstes Training aus
Damit wird Österreich mit einer Auswahl aus jenen 25 Spielern in die Vorrunde gehen, die am Donnerstag nach Kosice angereist waren. Die angeschlagenen Fabian Weinhandl und Philipp Lukas haben das erste Training am Abend ausgelassen, um sich von ihren Blessuren erholen zu können. Torhüter Weinhandl erlitt im letzten Testspiel gegen die USA eine Zerrung, Lukas brach sich im Training vor dem USA-Spiel eine Zehe, nachdem er von einem Unterluggauer-Schuss getroffen worden war.
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