Holpriger Start in Titelverteidigung
Meister Puntigamer Sturm Graz ist zum Auftakt der tipp3-Bundesliga am Samstag nicht über ein Remis hinausgekommen. Die Steirer mussten sich im Supercup gegen Cupsieger SV Josko Ried auswärts mit einem 1:1 begnügen. Der Ex-Rieder Thomas Burgstaller erzielte in der 47. Minute die Führung für die Gäste, Thomas Reifeltshammer gelang in der 63. Minute aber noch der verdiente Ausgleich.
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Für die Meisterelf von Franco Foda war das Remis ein wenig schmeichelhaft. Die Hausherren aus dem Innviertel waren vor allem in den ersten 45 Minuten klar überlegen. Beide Teams wahrten nach der Punkteteilung zumindest ihre Serien: Sturm ist nun seit neun Pflichtspielen ungeschlagen, Ried schon seit 14. Für die Grazer geht es nun bereits am kommenden Mittwoch im Champions-League-Qualirückspiel gegen Videoton Szekesfehervar in Ungarn weiter.
Ried vergibt zahlreiche Chancen
11:1 Torschüsse verdeutlichten zur Pause das klare Chancenplus der in der Sommerpause verjüngten Hausherren. Die Führung auf dem Fuß hatte vor allem Markus Hammerer, der allein vor Christian Gratzei am Bein des Teamtorhüters scheiterte (37.). Gratzei hatte zuvor schon einen Kopfball von Nacho (27.) mit den Fingerspitzen über die Latte gedreht.

GEPA/Sebastian Krauss
Ried-Neuzugang Basala-Mazana und seine Teamkollegen dominierten zumeist.
Sturm tat sich drei Tage nach dem 2:0 gegen Videoton mehr als schwer. Der Paradesturm mit Roman Kienast und Imre Szabics war nicht im Spiel bzw. wurde vom Mittelfeld nur unzulänglich unterstützt. Die Defensive wirkte nach dem Abgang von Gordon Schildenfeld erneut nicht immer sattelfest. Die mit den beiden Zugängen Bienvenue Basala-Mazana und Thomas Hinum eingelaufenen Rieder kontrollierten die Partie nach einer Viertelstunde Spielzeit klar.
Kopfballtreffer auf beiden Seiten
Die mangelnde Chancenauswertung der Oberösterreicher sollte sich unmittelbar nach Seitenwechsel rächen. Nach einem Eckball des Meisters bediente Kienast Burgstaller per Flanke, und der aufgerückte Innenverteidiger setzte den Ball per Kopf in die Maschen. Sturm zog sich danach noch weiter zurück und überließ Ried wieder das Kommando. Den Ausgleich ebnete jedoch ein schwerer Patzer: Nach einer Mader-Ecke konnte der anstelle des angeschlagenen Kapitäns Oliver Glasner aufgebotene Reifeltshammer mutterseelenallein einköpfeln.
Foda reagierte nach dem 1:1 mit dem Austausch seiner Stürmer. Anstelle von Kienast und Szabics kamen mit Samir Muratovic (35) und Mario Haas (36) nicht nur 71 Jahre Erfahrung, sondern auch frische Offensivkräfte. Der Siegestreffer wollte dennoch nicht gelingen. Anders als im Vorjahr, als Sturm in der ersten Runde in Ried 3:0 gewonnen hatte, mussten sich die „Blackies“ mit einem Punkt begnügen.
Stimmen zum Spiel:
Paul Gludovatz (Ried-Trainer): „Wir waren angriffsfreudig, aber wo bleibt die Ruhe vor dem Tor und das Auge für den letzten Pass? Wir haben nur optisch gut gewirkt. Dass man Chancen herausarbeiten muss, ist klar. Aber dass man sie nicht verwertet, tut weh. Für den Start in die Meisterschaft war es aber in Ordnung. Es ist für mich die größte Herausforderung in meiner Karriere, mit den vielen jungen Spielern eine ganze Meisterschaft zu bestreiten. Das wird eine große Aufgabe.“
Thomas Reifeltshammer (Ried-Torschütze): „Aufgrund der ersten Halbzeit war der Ausgleich verdient. Wir haben nach der Pause dann etwas geschlafen. Ein 1:1 zum Start ist aber in Ordnung.“
Franco Foda (Sturm-Trainer): „Wir sind mit dem Punkt hochzufrieden. Immerhin haben wir hier gegen die heimstärkste Mannschaft der vergangenen Saison gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. Da haben wir uns die Schneid abkaufen lassen. Wir waren einfach zu lethargisch. Die zweite Halbzeit haben wir das besser gemacht, deshalb geht das Unentschieden in Ordnung. Positiv ist, dass wir sehr gut in die Saison gestartet sind. Wir haben gegen Videoton gewonnen und in Ried einen Punkt gemacht. Wir müssen uns verbessern, aber das ist normal, das weiß ich.“
Thomas Burgstaller (Sturm-Torschütze): „In der zweiten Spielhälfte hatte Ried kaum Torchancen, und dann bekommen wir das blöde Tor aus einer Standardsituation. Spielerische war es nicht das Gelbe vom Ei, heute müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.“
Tipp3-Bundesliga, 1. Runde
Samstag:
Ried - Sturm Graz 1:1 (0:0)
Keine Sorgen Arena, 5.300 Zuschauer, SR Lechner
Torfolge:
0:1 Burgstaller (47.)
1:1 Reifeltshammer (63.)
Ried: Gebauer - Hadzic, Reifeltshammer, Riegler - Hinum, Mader, Basala-Mazana - Nacho (75./Lexa), Carril, Royer (92./Schreiner) -Hammerer (61./Guillem)
Sturm: Gratzei - Standfest, Feldhofer, Burgstaller, Pürcher - Wolf (79./Ehrenreich), S. Foda, Weber, Hölzl - Szabics (72./Haas), Kienast (67./Muratovic)
Gelbe Karten: Hadzic bzw. Weber, Pürcher
Die Besten: Reifeltshammer, Mader bzw. Gratzei, Burgstaller
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