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Arbeitssieg vor leeren Rängen

Rapid hat sich am Samstag zum Saisonstart der tipp3-Bundesliga im „Geisterspiel“ gegen Aufsteiger Trenkwalder Admira zu einem schmeichelhaften 2:0-Heimsieg gemüht. Hamdi Salihi (67.) und Atdhe Nuhiu (91.) sorgten für die Treffer der Hütteldorfer, die damit ihrem neuen Trainer Peter Schöttel ein erfolgreiches Pflichtspieldebüt bescherten.

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Außerdem beendete Rapid seine Negativserie gegen die Niederösterreicher und feierte den ersten Erfolg über die Südstädter seit dem 6:0-Heimtriumph am 7. Mai 2005. In der Saison 2005/06, als die Admira zuletzt im heimischen Oberhaus vertreten gewesen war, hatte Rapid in vier Duellen lediglich einen einzigen Punkt gegen das Team aus Maria Enzersdorf geholt.

Kinder mit Rapid-Fahnen auf der Tribüne

GEPA/Christian Ort

Lediglich 75 jugendliche Rapid-Fans durften ins Hanappi-Stadion.

Die erste Hälfte hatte wenig Sehenswertes zu bieten, die einzig nennenswerte Torchance fand Rapids Mittelfeldspieler Christopher Trimmel vor, der aber völlig frei aus zehn Metern nur die Latte traf (30.). Die Admira hatte vor den Augen von ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini ihre erste gute Möglichkeit erst in Minute 54, als ein Schuss von Froylan Ledezma knapp neben dem Tor einschlug.

Salihi erlöst die Gastgeber

Die Rapidler taten sich auch in der zweiten Hälfte gegen den Aufsteiger extrem schwer. Erst „Joker“ Salihi brachte die Erlösung. Der albanische Internationale wurde unmittelbar nach seiner Einwechslung nach einem kurz abgespielten Eckball vom ebenfalls erst nach der Pause gekommenen Christopher Drazan mit einer Maßflanke ideal bedient und besorgte mit einem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz die doch überraschende Führung für die Hausherren, da sie genau in jene Phase fiel, in der die Admira ihre besten Minuten hatte.

Die vom zu Rapids Jahrhundertelf zählenden Ex-Teamspieler Dietmar Kühbauer betreuten Gäste agierten weiterhin couragiert, fanden aber keine zwingende Ausgleichschance vor. Schöttel durfte jedoch erst in der Nachspielzeit aufatmen, als Nuhiu nach einem Doppelpass mit Salihi den Endstand besorgte.

Aufgrund des Platzsturms zahlreicher Rapid-Anhänger mit anschließendem Abbruch des Wiener Derbys am 22. Mai gegen die Austria musste dieses Match im Hanappi-Stadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Neben einer limitierten Anzahl an Medienvertretern durften je 75 Anhänger beider Vereine ins Stadion. Die Grün-Weißen hatten dabei eine Abordnung eines Kinderdorfes bedacht und die Jungfans bedankten sich mit lautem Jubel und vergaßen auch nicht, die Rapid-Viertelstunde einzuklatschen.

Stimmen zum Spiel:

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): „Wir haben das Spiel gewonnen, das war sehr wichtig für uns, obwohl wir Phasen drinnen gehabt haben, in denen wir ängstlich und unsicher agiert haben - in den ersten 20 Minuten und komischerweise nach dem 1:0, als wir uns ohne Grund zurückgezogen haben. Das 1:0 hätte uns eigentlich in die Karten spielen sollen, aber das Gegenteil war der Fall, wir haben um den Ausgleich gebettelt. In der Situation, in der die Spieler in den vergangenen Wochen und Monaten waren - da hat man die Unsicherheit schon gesehen. Fußball ohne Zuseher macht keinen Spaß. Wir sind froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben, das ist für den gesamten Verein in der Situation eine enorme Erleichterung.“

Hamdi Salihi (Rapid-Torschütze): „Dass ich nur 24 Sekunden nach meiner Einwechslung getroffen habe, da war natürlich auch ein bisschen Glück dabei. Die Flanke vom ‚Fritz‘ (Spitzname von Christopher Drazan, Anm.) war perfekt. Ich habe heute mein Tor gemacht, das war im ersten Spiel ganz wichtig. Auch wenn ich nur fünf Minuten spiele, möchte ich immer ein Tor machen.“

Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): „Schade, dass wir das Spiel verloren haben. Ich denke, die cleverere Mannschaft hat heute gewonnen. Wir hatten unsere Chancen, wir hätten kaltschnäuziger sein müssen. In der zweiten Hälfte haben wir das Spiel komplett gemacht, denn Rapid hat nur noch lange Bälle gespielt. Ich bin nicht unzufrieden, denn es war trotzdem immerhin noch Rapid. Es ist gut zu wissen, dass wir in der Liga bestehen können. Wir müssen aber nun in den kommenden Heimspielen unsere Torchancen nützen.“

Tipp3-Bundesliga, 1. Runde

Samstag:

Rapid - Admira 2:0 (0:0)

Hanappi-Stadion, 150 Zuschauer, SR Manfred Krassnitzer

Torfolge:
1:0 Salihi (67.)
2:0 Nuhiu (91.)

Rapid: Payer - Schimpelsberger, Soma, Pichler, Schrammel - Trimmel, Hofmann (83./Heikkinen), Kulovits, Prokopic (57./Drazan) - Nuhiu, Alar (66./Salihi)

Admira: Tischler - Plassnegger, Dibon, Drescher, Schrott - Seebacher (72./Sabitzer), Schachner (77./Toth), Schwab, Jezek - Ledezma (61./Sulimani), Ouedraogo

Gelbe Karten: Keine bzw. Schwab, Ouedraogo, Plassnegger

Die Besten: Hofmann bzw. Jezek

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