Fortsetzung erst am 22. November
Der Prozess gegen Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig und sieben Mitbeschuldigte aus dem Umfeld des Bundesligisten Sturm Graz ist im Grazer Straflandesgericht vertagt worden. Die Fortsetzung findet erst am 22. November statt. Grund dafür sind Anträge von Verteidigung und Staatsanwaltschaft, denen stattgegeben wurde.
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Kartnig wird schwerer Betrug, betrügerische Krida, grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der 35. und bisher letzte Verhandlungstag am 25. Oktober war wieder einmal damit eröffnet worden, dass die Kartnig-Anwälte Richard Soyer und Michael Pacher einige Anträge stellten. Diesmal wollten sie nicht einen neuen Staatsanwalt, sondern noch zwei weitere Zeugen hören.
Einer davon war allerdings auf Urlaub, was das Verfahren erneut verzögerte. Staatsanwalt Johannes Winklhofer wiederum beantragte Verhandlungsprotokolle von mehreren Jahren von einem Prozess in Zusammenhang mit dem Steirischen Fußballverband (StFV). Da der Richter diesen Ansinnen stattgab, wurde der Prozess auf Ende November vertagt.
„Hätten mit der Jugend weiterspielen können“
Gutachter Fritz Kleiner erläuterte am 25. Oktober weiter das Gutachten und nahm unter anderem zur ausgedehnten Anklage Stellung. Im August hatte Staatsanwalt Winklhofer die Anklage in Bezug auf die Steuerhinterziehung um 1,5 Mio. Euro erweitert. Das sei für ihn „nicht kontrollierbar“, sagte Kleiner, womit diese Ausdehnung keine Grundlage im Gutachten hat und vom Tisch sein dürfte.
Kleiner listete auf, dass die Gehälter der Spieler - beschränkt auf die Kampfmannschaft - im Jahr 2002 6,4 Mio. Euro betragen haben, 2003 sind es 5,7 Mio. Euro und 2004 immerhin noch 4,3 Mio. Euro gewesen. Damals hätte die Zahlungsunfähigkeit aber längst erkannt und danach gehandelt werden müssen.
„Ich verstehe, dass man eine eingespielte Truppe nicht leichtfertig verkauft. Sturm hatte eine Mannschaft, die teuer war, und die Spieler wurden nicht so weit verkauft, dass ein Konkurs vermieden hätte werden können“, so der Gutachter. „Wir hätten alles verkaufen können und die Schulden zahlen und dann mit der Jugend weiterspielen. Dann würden wir nicht hier sitzen“, sagte Kartnig.
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