US-Star Miller kehrt im Triumph zurück
Bode Miller hat die erste von zwei Weltcup-Abfahrten in Beaver Creek am Freitag für sich entschieden und damit seinen ersten Triumph in der Königsdisziplin seit März 2008 in Kvitfjell gefeiert. Der 34-jährige US-Amerikaner entschied den Hundertstelkrimi auf der Birds of Prey 0,04 Sekunden vor dem Schweizer Beat Feuz für sich. Klaus Kröll (+ 0,14) schaffte als Dritter den Sprung aufs Podium.
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Miller beendete mit seinem 33. Weltcup-Sieg, den achten in der Abfahrt, eine lange Durststrecke. Seit dreieinhalb Jahren wartete er auf einen Abfahrtserfolg, seinen bis dato überhaupt letzten Weltcup-Sieg hatte er im Jänner 2010 in der Superkombi von Wengen gefeiert. Umso größer war die Freude nun: „Hier vor den eigenen Leuten zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes. Es macht so viel Spaß hier zu fahren, es ist ein großartiger Berg.“
„Ich habe gewusst, dass ich bei der Konkurrenz 100 Prozent riskieren muss. Und so habe ich versucht, meine Chance zu nutzen und volles Risiko zu gehen“, sagte Miller, Abfahrtsweltmeister 2005 in Bormio über seine Siegesfahrt auf der anspruchsvollen „Raubvogel“-Piste. „Ich glaube, dass ich hier noch nie so eine Linie gefahren bin und habe fast jedes Tor mitgenommen, mehr Risiko wäre nicht mehr gegangen.“
Österreicher zufrieden
Kröll, beim Speed-Auftakt in Lake vor einer Wocher zweimal Fünfter, war auch als Dritter überaus glücklich. Probleme habe ihm der Steilhang mit schwierigen Kurven bereitet. „Insgesamt bin ich aber ganz zufrieden“, bilanzierte der 31-jährige Steirer. Sein ÖSV-Kamerad Georg Streitberger belegte als zweitbester Österreicher den achten Rang, Hannes Reichelt wurde Zehnter.

GEPA/Christian Walgram
Kröll war mit Rang drei durchaus zufrieden
Vor allem Reichelt, in Lake Louise Abfahrtsdritter und in Beaver Creek Trainingsschnellster blieb hinter den Hoffnungen zurück, nahm es aber gelassen. „Ich bin schlecht gestartet und habe im Flachstück die Wellen nicht so gut erwischt. Die Erwartungshaltung war sicher höher. Letztlich ist aber auch Rang zehn in Ordnung“, sagte Reichelt. Kröll: „Mein Ziel war ein Podiumsplatz in Nordamerika und das ist super. Der Weg stimmt und das Material stimmt. Wir sind bereit für die Europatour.“
Ende der langen Durststrecke
Über Millers Comebacksieg wundert sich niemand wirklich. „Bode ist speziell hier in Beaver Creek immer brutal stark, egal wie er insgesamt drauf war“, wusste auch Kröll. Der Kombi-Olympiasieger hatte womöglich auch ein wenig davon profitiert, dass er als Athletenvertreter persönlich dafür gesorgt hatte, dass die anspruchsvolle Piste mehrmals entschärft worden war.
So konnte der begnadete Allrounder eine elendslange Durststrecke beenden und fast zwei Jahre nach seinem letzten Weltcup-Sieg und gleich dreieinhalb Jahre nach Kvitfjell 2008 wieder einen Abfahrtssieg herausfahren. Dazwischen waren nur seine Erfolge bei Olympia 2010 gelegen.
„Habe das Maximum gegeben“
In der Beaver-Abfahrt triumphierte der US-Amerikaner, der vergangenes Jahr die Saison zum dritten Mal in Folge vorzeitig beendet hatte und für 2012 - wieder einmal - sein Karriereende in Aussicht gestellt hat, zum bereits dritten Mal. „Ich habe riskiert und das Maximum gegeben“, lautete seine lapidare Erklärung.
Was den Triumph für den Head-Fahrer besonders süß machte, war, dass er ihn vor den Augen seiner Familie und erstmals auch vor jenen seiner dreieinhalbjährigen Tochter Dacey errang. „Sie war glücklich, als ich ins Ziel gekommen bin. Aber jetzt schläft sie sicher längst“, erklärte Miller bei der Siegerehrung.
Mitfreuen mit Miller durfte sich auch sein österreichischer Ski-Serviceman Guntram Mathis. Der „Medaillenmacher“ aus Vorarlberg nahm die Gratulationen dankend an, wollte aber keine Kommentare abgeben. „Das kommt, wenn mein Sohn mal erfolgreich ist“, erklärte der Vater des ÖSV-Nachwuchsfahrers Marcel Mathis.
Herren-Abfahrt in Beaver Creek
1. |
Bode Miller |
USA |
1:43,82 |
2. |
Beat Feuz |
SUI |
1:43,86 |
3. |
Klaus Kröll |
AUT |
1:43,96 |
4. |
Johan Clarey |
FRA |
1:44,60 |
5. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
1:44,78 |
6. |
Yannick Bertrand |
FRA |
1:44,80 |
7. |
Peter Fill |
ITA |
1:44,82 |
8. |
Georg Streitberger |
AUT |
1:44,89 |
9. |
Didier Cuche |
SUI |
1:44,90 |
10. |
Hannes Reichelt |
AUT |
1:44,96 |
11. |
Guillermo Fayed |
FRA |
1:45,01 |
12. |
Christof Innerhofer |
ITA |
1:45,06 |
13. |
Didier Defago |
SUI |
1:45,10 |
14. |
Silvan Zurbriggen |
SUI |
1:45,27 |
15. |
Patrick Küng |
SUI |
1:45,35 |
16. |
Jan Hudec |
CAN |
1:45,40 |
17. |
Erik Guay |
CAN |
1:45,44 |
18. |
Max Franz |
AUT |
1:45,51 |
19. |
Ivica Kostelic |
CRO |
1:45,63 |
20. |
Ambrosi Hoffmann |
SUI |
1:45,64 |
21. |
Hans Olsson |
SWE |
1:45,67 |
22. |
Ted Ligety |
USA |
1:45,75 |
23. |
Joachim Puchner |
AUT |
1:45,77 |
24. |
Robbie Dixon |
CAN |
1:45,80 |
25. |
Tobias Stechert |
GER |
1:45,89 |
26. |
Kjetil Jansrud |
NOR |
1:45,90 |
27. |
David Poisson |
FRA |
1:45,94 |
28. |
Marco Sullivan |
USA |
1:46,06 |
29. |
Erik Fisher |
USA |
1:46,07 |
30. |
Mattia Casse |
ITA |
1:46,09 |
48. |
Matthias Mayer |
AUT |
1:47,40 |
50. |
Johannes Kröll |
AUT |
1:47,51 |
53. |
Romed Baumann |
AUT |
1:47,71 |
56. |
Otmar Striedinger |
AUT |
1:48,13 |
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