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Grazer mit besseren Chancen

Nach dem Wiener Derby ist am Sonntag auch das zweite Spitzenspiel des Wochenendes in der Bundesliga torlos zu Ende gegangen. Vizemeister Red Bull Salzburg und Meister Sturm Graz zeigten beim 0:0 vor offiziell 5.500 Zuschauern zumindest eine etwas ansehnlichere Partie mit einigen Torszenen, bleiben in der Tabelle aber drei Punkte hinter Leader Rapid auf den Rängen vier und fünf.

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Die Salzburger waren bemüht, die 0:4-Schmach in der Europa League gegen Metalist Charkiw vergessen zu machen. Allein, es blieb beim Versuch. Ein Spielfluss kam bei Regen kaum zustande. Die Salzburger sind in der Liga zwar zu Hause weiter ungeschlagen, haben in elf Heimspielen aber bereits sechsmal remis gespielt. Sturm ist auswärts in dieser Saison weiter sieglos. In Salzburg haben die Schwarz-Weißen seit fast zehn Jahren in 19 Versuchen nicht mehr gewonnen.

Außenstange rettet für Sturm

Salzburg-Trainer Ricardo Moniz ließ nach der Pleite gegen Charkiw Simon Cziommer, Gonzalo Zarate und Leonardo auf der Bank. Dazu fehlten Christoph Leitgeb, Franz Schiemer und David Mendez verletzt. Neuerwerbung Cristiano gab sein Pflichtspieldebüt für die Bullen. Der Brasilianer kam allerdings nicht wie erwartet im Zentrum, sondern links am Flügel zum Einsatz und wurde zur Pause von Landsmann Leonardo ersetzt.

Zweikampf von Joachim Standfest (Sturm) und Cristiano (Salzburg)

GEPA/Felix Roittner

Joachim Standfest und Cristiano lieferten einander harte Zweikämpfe

Im zentralen offensiven Mittelfeld zeigte Youngster Georg Teigl einige gute Aktionen. So schickte der U21-Teamspieler in der 13. Minute Jakob Jantscher auf die Reise, der Ex-Sturm-Spieler traf aus spitzem Winkel aber nur die kurze Außenstange. Nach einer schönen Kombination über Teigl und Dusan Svento setzte der unauffällige Mittelstürmer Jonathan Soriano einen Kopfball neben das Tor (26.).

Okotie wieder nicht dabei

Die Salzburger waren vor der Pause zwar feldüberlegen, die besseren Gelegenheiten hatte aber Sturm. Ein Schuss von Darko Bodul wurde abgeblockt (17.), einen weiteren von Christian Klem nach Vorarbeit von Patrick Wolf parierte Salzburg-Keeper Alexander Walke (35.). Unmittelbar nach Seitenwechsel musste Walke auch noch bei einem Szabics-Volley aus kurzer Distanz retten (46.).

Auf Neo-Stürmer Rubin Okotie, der nach einer Angina noch nicht hundertprozentig fit ist, mussten die Grazer neuerlich verzichten. Dafür zeigte Bodul eine starke Leistung. Der 22-Jährige fand nach einem Dribbling aber erneut im überragenden Walke seinen Meister (62.). Auf der Gegenseite zählte ein Kopftor des eingewechselten Zarate nicht, weil der Ball vor Jantschers Flanke über der Toroutlinie war (84.). Einen Versuch von Stefan Maierhofer lenkte Silvije Cavlina zur Ecke (86.), einen letzten Schuss von Jantscher bändigte der Kroate ebenfalls (90.).

Stimmen zum Spiel

Ricardo Moniz (Salzburg-Trainer): „Es war nicht einfach, nach dem 0:4 gegen Charkiw das Vertrauen zurückzubekommen. Wir haben versucht, zu stabilisieren. Wir haben Stabilität gezeigt, einige Chancen zugelassen, aber auch selbst welche gehabt. Ich denke, es ist ein gerechtes Unentschieden. Kreativität ist gefragt, da kann man nicht genug davon haben. In diesem Bereich haben wir noch viel Arbeit zu tun. Man muss positiv denken. Wir haben noch ein Spiel gegen Wacker Innsbruck nachzutragen, da sieht es in der Tabelle nicht schlecht aus.“

Franco Foda (Sturm-Trainer): „Wir hatten die besseren Tormöglichkeiten. Salzburg war optisch überlegen, sie haben eine spielstarke Mannschaft. Wir hätten in der zweiten Hälfte aber die Konterchancen viel besser nutzen müssen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Vor der Pause war das Spiel von Taktik geprägt, aber danach war es ein gutes Spiel. Wir haben jetzt zweimal hintereinander in Salzburg nicht verloren, das ist positiv. Mit dem Punkt hier können wir ganz gut leben. Wir hätten auch gewinnen können, aber Fußball ist kein Wunschkonzert.“

Tipp3-Bundesliga, 21. Runde

Sonntag:

Salzburg - Sturm 0:0

Red Bull Arena, 5.500 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Salzburg: Walke - Hierländer, Pasanen, Douglas, Hinteregger - Lindgren, Svento - Jantscher, Teigl (78./Zarate), Cristiano (46./Leonardo) - Soriano (63./Maierhofer)

Sturm: Cavlina - Standfest, Dudic, Feldhofer, Popchadse - P. Wolf (71./Ehrenreich), Weber, Säumel, Klem - Szabics (91./Koch), Bodul (78./Haas)

Gelbe Karten: Hinteregger, Soriano bzw. Weber, Dudic

Die Besten: Walke, Hinteregger bzw. Feldhofer, Säumel

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