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Ronaldo lässt Real in Minute 90 jubeln

Mit einem 3:2-Erfolg über Manchester City hat sich Real Madrid zum Auftakt der Champions League am Dienstag den Frust des schwachen Starts in die Primera Divison von der Seele geschossen. Im Schlager des Abends belohnte Cristiano Ronaldo mit seinem Siegestreffer in der 90. Minute die Spanier, die zweimal in Rückstand lagen, für eine spielerisch und kämpferisch beachtliche Leistung.

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Im zweiten Spiel in Gruppe D vermied Borussia Dortmund einen Fehlstart wie im Vorjahr. Der deutsche Meister setzte sich im Heimspiel gegen Ajax Amsterdam mit 1:0 durch. Der Pole Robert Lewandoswki avancierte dabei vor 65.800 Zuschauern in der 87. Minute zum Matchwinner für Dortmund, das in der nächsten Runde am 3. Oktober bei Manchester City gastiert. Real tritt auswärts bei Ajax an.

Jubel von Marcelo

Reuters/Sergio Perez

Real Madrid wurde für seine Bemühungen am Ende doch noch belohnt

Goalie Hart hält ManCity im Spiel

Nach dem verpatzten Ligastart mit zwei Niederlagen in vier Runden präsentierten sich die „Königlichen“ im Vergleich zum 0:1 gegen Sevilla am Samstag an mehreren Positionen verändert. So saßen etwa Verteidiger Sergio Ramos, Spielgestalter Mesut Özil und Stürmer Karim Benzema nur auf der Bank. Dafür schickte Coach Jose Mourinho den jungen französischen Außenverteidiger Raphael Varane und im Mittelfeld Michael Essien ins Rennen.

Das Tempo gaben die Hausherren mit dem Offensivtrio Angel di Maria, Gonzalo Higuain und Ronaldo vor und drängten die „Citizens“ in ihre eigene Hälfte. Lediglich im Torabschluss waren die Madrilenen nicht erfolgreich, da City-Goalie Joe Hart Glanzparaden bei Chancen von Ronaldo zeigte. Der englische Meister war indes offensiv fast überhaupt nicht präsent und kam lange zu keiner einzigen Torchance.

Fünf Tore in den letzten 20 Minuten

Auch nach der Pause drängte Real auf die längst verdiente Führung, das erste Tor der Partie machten dann aber völlig überraschend die Engländer: Nach einem gut vorgetragenen Konter der Gäste über Yaya Toure war Edin Dzeko zur Stelle (69.) und bezwang Real-Goalie Iker Casillas mit der ersten wirklichen Chance. Der Bosnier war erst fünf Minuten zuvor von Coach Roberto Mancini eingewechselt worden.

Edin Dzeko trifft gegen Real Madrid

Reuters/Sergio Perez

„Joker“ Dzeko schloss den Konter zum 1:0 eiskalt ab

Mit dem 1:0 für die Engländer fiel auch der Startschuss für eine furiose Schlussphase. Marcelo gelang mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze der umjubelte Ausgleich (76.). City ging durch einen direkten Freistoß von Aleksandar Kolarov, der an Freund und Feind vorbei ins Tor ging, neuerlich in Führung (85.). Doch Benzema (87.) und Ronaldo (90.) sorgten noch für den späten Sieg. Spieler und Fans lagen sich im Bernabeu-Stadion in den Armen, und ein emotional jubelnder Mourinho rutschte auf den Knien in Richtung Spielfeld.

„Dieser Sieg war sehr wichtig für uns, denn damit haben wir uns zurückgemeldet“, freute sich Ronaldo nach seinem 151. Tor im 151. Spiel für Real Madrid. City-Goalie Hart war indes nach der Auftaktniederlage sauer: „Das kann nicht sein. Man kann nicht 2:1 in Führung gehen und dann sogar noch verlieren. Die Schuld dafür liegt nur bei uns, wir haben den Sieg einfach weggeworfen.“

Dortmund muss lange zittern

Dortmund - erstmals mit Mario Götze und Marco Reus gemeinsam in der Startelf - sah sich gegen Ajax starker Gegenwehr ausgesetzt. Der niederländische Rekordmeister war am Anfang dem Führungstreffer sehr nahe. Der Däne Christian Eriksen lief allein auf Goalie Roman Weidenfeller, der in letzter Sekunde die Situation klären konnte. Ajax agierte sehr ballsicher, womit sich eine ausgeglichene Partie mit extrem hoher Laufbereitschaft auf beiden Seiten entwickelte.

Gleich nach der Pause hatte Dortmund zwei Schrecksekunden zu verkraften. Ein abgefälschter Schuss von Ryan Babel ging knapp vorbei (47.). Einen Volleyschuss von Siem de Jong konnte Weidenfeller entschärfen (48.). Danach ging ein Ruck durch Dortmund. Die spielerische Überlegenheit konnte vorerst aber nicht in Tore umgemünzt werden - auch weil Mats Hummels in der 58. Minute mit einem Elfer an Ajax-Goalie Kenneth Vermeer scheiterte. Erst dank Lewandowskis Last-Minute-Tores (87.) wurden dann die verdienten drei Zähler eingefahren.

Mit einem Tor „ist alles gut“

„Es war ein unglaubliches, sehr intensives Spiel. Wir haben über 90 Minuten leidenschaftlich verteidigt, immer wieder Chancen kreiert“, sagte Dortmund-Coach Jürgen Klopp nach dem harten Stück Arbeit. „Wir entwickeln uns weiter. Dass wir heute 20 Tore schießen, damit hätte ich eh nicht gerechnet. Dieses eine hat gereicht, und damit ist alles gut.“ Auch Marco Reus, der sein erstes Europacup-Spiel absolvierte, war glücklich: „Mit drei Punkten in die Champions-League-Saison zu starten gibt uns sehr viel Selbstvertrauen für die kommenden Wochen.“

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