Themenüberblick

Huntelaar schießt Schalke zu Sieg

Schalke 04 hat mit dem ersten Auftaktsieg in seiner Champions-League-Geschichte im „Hexenkessel“ von Piräus ein Ausrufezeichen gesetzt. Der deutsche Bundesligist setzte sich in seinem 150. Europacup-Spiel am Dienstagabend beim griechischen Meister Olympiakos mit 2:1 durch.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Benedikt Höwedes brachte die Gelsenkirchner, bei denen ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs auf seiner Stammposition als linker Verteidiger ein gutes CL-Debüt gab, in der 41. Minute in Führung. Unmittelbar nach dem Ausgleich durch Djamel Abdoun (58.) fixierte Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (59.) den Sieg. Zwei Minuten später vergab der Niederländer die Chance zum 3:1, indem er einen Elfmeter an die Stange hämmerte.

Beim Stand von 0:0 war überdies zuvor im Giorgos-Karaiskakis-Stadion ein regulärer Schalke-Treffer des Griechen Kyriakos Papadopoulos nicht anerkannt worden. „Ein Tor nicht anerkannt, ein Elfer verschossen - und trotzdem ein Auswärtssieg. Da muss man doch zufrieden sein“, sagte Schalke-Trainer Huub Stevens nach dem Traumstart.

Christian Fuchs jubelt mit Kyriakos Papadopoulos

AP/Petros Giannakouris

Christian Fuchs und Kyriakos Papadopoulos durften jubeln

Stevens überrascht mit Aufstellung

Stevens setzte zum Start der Gruppenphase auf die Erfahrung von Neuzugang Tranquillo Barnetta: Der 27-jährige Schweizer rückte überraschend für Youngster Julian Draxler in die Startelf, vergab nach der Pause aber die Riesenchance zum 2:0 (51.). Jefferson Farfan besetzte für Ibrahim Affelay, der später für Barnetta ins Spiel kam, zunächst die rechte Außenbahn. „Das zeigt auch, dass wir einen ausgeglichenen Kader haben“, sagte der Schalke-Coach.

Nach einem Jahr Abstinenz in der europäischen Königsklasse hatte sich der Revierclub, der 2010/11 bis ins Halbfinale gestürmt war, viel vorgenommen - doch die erste Chance hatte der 39-fache griechische Meister. Einen Schlenzer von Paulo Machodo, der frei vor Schalke-Torhüter Lars Unnerstall auftauchte, köpfte Papadopoulos artistisch aus der Gefahrenzone (5.).

Torrichter „verzögert“ Schalke-Führung

„Papa“, der von 2007 bis 2010 in Piräus gespielt hatte, war vor dem Anpfiff von den Olympiakos-Fans mit freundlichem Beifall begrüßt worden. Erneut war der Grieche im Schalke-Trikot eine Bank in der Innenverteidigung. Für Aufregung sorgte der Torrichter, als er einen Kopftreffer von Papadopoulos wegen angeblicher Torwartbehinderung nicht anerkannte und den Referee überstimmte (38.). Drei Minuten später brachte sich Kapitän Höwedes bei einem Eckball von Farfan dann aber perfekt in Position und köpfelte zum 1:0 ein.

Jan Klaas Huntelaar verschiesst einen Elfmeter

AP/Thanassis Stavrakis

Nur zwei Minuten nach dem Tor zum 2:1 vergab Huntelaar einen Elfmeter

Das 2:1 fiel nach schöner Kombination über Fuchs und Lewis Holtby - Huntelaar verwandelte eiskalt. Beim folgenden Foulelfer wollte es der Torjäger dann aber zu genau machen. Somit blieb es spannend, denn die Griechen waren bis zum Schlusspfiff gefährlich.

Arsenal dreht Spiel mit Doppelschlag

Im Parallelspiel der Gruppe B geriet Arsenal beim französischen Meister HSC Montpellier durch Younes Belhanda (9./Elfer) zwar schnell in Rückstand, schlug aber durch Lukas Podolski (16.) und Gervinho (18.) innerhalb von drei Minuten postwendend zurück. Danach gaben die „Gunners“ den 2:1-Vorsprung nicht mehr aus der Hand. „Ich freue mich, dass ich wieder in der Champions League getroffen habe. Nach der Pause haben wir nicht mehr so gut gespielt, aber was zählt, sind die drei Punkte“, sagte Podolski.

Ibrahimovic trifft auch für PSG

In Gruppe A brachte Zlatan Ibrahimovic, der nunmehr der einzige Spieler ist, der für sechs verschiedene Clubs in der Champions League aufgelaufen ist und auch getroffen hat (Ajax Amsterdam, Juventus Turin, Inter Mailand, FC Barcelona, AC Milan und Paris Saint-Germain), die klar überlegene PSG-Mannschaft in der 19. Minute per Elfer auf die Siegerstraße gegen Dynamo Kiew.

Thiago Silva (29.) und Alex (32.) fixierten noch vor der Pause das gelungene CL-Comeback der Pariser nach acht Jahren. Der Endstand im Parc des Princes lautete schließlich 4:1. „Ein Sieg im Auftaktspiel ist immer wichtig. Wir haben ein wirklich sehr gutes Spiel mit hoher Intensität gemacht“, freute sich PSG-Coach Carlo Ancelotti. Im Parallelspielt setzte sich der FC Porto bei Dinamo Zagreb durch Treffer von Lucho Gonzalez (41.) und Steven Defour (92.) mit 2:0 durch.

Malaga fertigt St. Petersburg ab

Das erste Tor der neuen CL-Saison erzielte in Gruppe C der Spanier Isco, der schon in der dritten Minute den Grundstein für die erfolgreiche Premiere von Malaga legte und in der 76. Minute noch einmal traf. Die mit Ölmillionen gefütterten Spanier triumphierten im Heimspiel gegen Zenit St. Petersburg schließlich klar mit 3:0. „Wir haben einen wichtigen Schritt gemacht und gezeigt, dass wir in der Champions League mithalten können“, sagte Javier Saviola, der in der 13. Minute das 2:0 geschossen hatte.

Neben dem russischen Club musste auch Gruppenfavorit AC Milan zum Auftakt Punkte abgeben. Die angeschlagenen Italiener kamen im Giuseppe-Meazza-Stadion gegen RSC Anderlecht nicht über ein torloses Remis hinaus. „Aufgrund des schlechten Saisonstarts sind wir mental angeschlagen. Um Siege einzufahren, muss man Tore schießen. Nur das gelingt uns derzeit nicht, daran müssen wir arbeiten“, so Milan-Coach Massimiliano Allegri.

Link: