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Austria erklärt sich selbst zum Favoriten

Im Gegensatz zur vergangenen Saison machen sich die vier „Großen“ der Bundesliga den Meistertitel dieses Mal unter sich aus. Die Austria (48 Punkte) ist die große Gejagte, doch auch Titelverteidiger Salzburg (41), Rapid (38) und Sturm Graz (35) dürfen sich noch Hoffnungen machen.

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Austria Wien hat im Herbst mit tollen Leistungen überzeugt und sich einen Sieben-Punkte-Vorsprung auf Red Bull Salzburg erarbeitet. Für die Trainer der Bundesliga-Clubs ist es den Wienern daher im Frühjahr absolut zuzutrauen, den ersten Meistertitel seit 2006 einzufahren.

Salzburg glaubt noch an den Titel

Beim Tabellenführer nahm man die Favoritenrolle an. „Wir haben uns den Erfolg erarbeitet und werden uns jetzt nicht verstecken. Man kann vielleicht sogar sagen, dass die Austria Titelfavorit ist“, sagte Coach Peter Stöger.

Die als Favorit in die Saison gestarteten Salzburger rechnen mit einem spannenden Frühjahr. „Letztendlich haben noch vier Mannschaften Chancen auf den Meistertitel, aber ich glaube daran, dass wir uns am Ende durchsetzen werden“, gab sich Salzburg-Trainer Roger Schmidt optimistisch. Der Deutsche rechnete auch gleich vor: „In den nächsten 15 Spielen müssen wir vier Punkte auf Austria Wien aufholen und dann das letzte Heimspiel gewinnen.“

Salzburg-Trainer Roger Schmidt gibt seinen Spielern im Trainingslager Anweisungen

GEPA/Felix Roittner

Meister Salzburg hat die erfolgreiche Titelverteidigung noch nicht abgeschrieben

Barazite-Transfer als Pluspunkt

„Der Vorsprung der Austria nach 20 Runden ist groß, deswegen hat sie die größte Chance“, ist sich Rapid-Trainer Peter Schöttel bewusst. Das sieht auch Nenad Bjelica so. „Natürlich wird es nicht einfach, aber ich traue ihnen den Titel zu, weil sie eine eingespielte Mannschaft und einen sehr guten Trainer haben“, sagte der WAC-Coach.

Auch Franz Lederer sieht die Favoritner am Saisonende auf Platz eins. „Die Austria sollte aufgrund des Barazite-Transfers vor allem in der Offensive noch stärker sein, da wird es für die anderen Teams schwer, sie noch einzuholen“, so der Mattersburg-Betreuer.

„Sieben Punkte sind eine Menge Holz“

Für Peter Hyballa (Sturm Graz), Michael Angerschmid (Ried), Dietmar Kühbauer (Admira Wacker Mödling) und Roland Kirchler (Wacker Innsbruck) ist zu erwarten, dass Salzburg oder die Austria am Ende ganz oben stehen wird. „Die Ausgangssituation ist komplett neu, weil sieben Punkte sind eine Menge Holz. Vor der Austria muss man den Hut ziehen, aber Salzburg ist nicht außer Acht zu lassen. Für die Truppe wäre es ein Wahnsinn, wenn sie es nicht schaffen würde“, sagte Kühbauer.

Heimo Pfeifenberger (Wiener Neustadt) schloss sich dem Quartett an, ergänzte allerdings noch: „Rapid hat nur mehr eine Chance, wenn sie im Derby gleich einmal zuschlagen.“

Abstiegskampf spannend wie selten zuvor

Noch offener als der Titelkampf ist vorerst die Situation am Tabellenende, wo drei Teams innerhalb eines Punktes liegen. Zu einer Prognose, wen es erwischen werde, wollte sich keiner der Trainer hinreißen lassen. Für die Coaches der fünf Topteams steht fest, dass ein spannendes Rennen bevorsteht. „Es wird wahrscheinlich bis zum Ende hochdramatisch bleiben“, sagte Schmidt stellvertretend.

Die restlichen fünf Mannschaften sind sich allesamt der Abstiegsgefahr bewusst, ihr Hauptziel ist damit der Klassenerhalt. „Es sind fünf Mannschaften unten, die eigentlich noch Probleme bekommen können, wir sind auch dabei“, schätzte Bjelica die Situation realistisch ein.

Fünf Clubs kämpfen um Klassenerhalt

„Wir sehen die Situation richtig und sind nicht so blauäugig, dass wir glauben, das uns nach hinten nichts mehr passieren kann“, sagte Lederer, dessen Team genauso wie der WAC einen Fünf-Punkte-Polster auf das Tabellenende hat.

Die Admiraner haben nur einen Zähler Luft. „Ich glaube aber schon auch, dass Mattersburg und Wolfsberg noch dazukommen können. Mattersburg hat die besten Karten, weil sie die Situation seit Jahren kennen und gelernt haben, damit umzugehen“, sagte Kühbauer.

„Start ins Frühjahr entscheidend“

Für die derzeit punktgleich am Ende der Tabelle liegenden Clubs wird bald abzusehen sein, wie sich die Situation entwickelt. „Es können alle fünf Vereine, die hinten sind, dabei sein. Nach den ersten drei Runden wird ein kleiner Trend zu erkennen sein, es könnte sein, dass eine Mannschaft wegbricht oder sich ins Mittelfeld absetzt“, meinte Kirchler. Für Pfeifenberger ist daher eines klar: „Der Start ins Frühjahr wird entscheidend sein.“

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