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Admira setzt auf Ex-Teamgoalie

Die Admira ist zum Ende der Herbstmeisterschaft in der Bundesliga in den Abstiegsstrudel hineingezogen worden. Eine veränderte Truppe soll nun im Frühjahr so schnell wie möglich den Ein-Punkt-Polster auf Schlusslicht Wacker Innsbruck und Wiener Neustadt vergrößern. Große Hoffnungen ruhen auf Jürgen Macho: Der Ex-ÖFB-Teamgoalie soll den Niederösterreichern die nötige Sicherheit geben.

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Die Admiraner holten in den letzten neun Spielen vor der Winterpause nur einen Punkt, dieser Negativtrend soll bald zu Ende sein. Da sieht sich Dietmar Kühbauer auch selbst in der Pflicht. „Wir müssen uns alle weiterentwickeln. Wir sitzen in einem Boot, und ich sitze auf der höchsten Treppe. Ich bin aber optimistisch, dass wir ein positives Frühjahr haben werden“, blickte der Trainer der Mödlinger optimistisch in Richtung Saisonstart.

„Will nicht den großen Star spielen“

Macho wurde zwar nicht als fixe Nummer eins geholt, dürfte aber den Vorzug gegenüber dem bisherigen Stammgoalie Patrick Tischler bekommen. „Jürgen ist ein hervorragender Tormann, ein erfahrener Spieler, der die nötige Ruhe und auch eine Präsenz im Tor hat“, hob Kühbauer die Vorzüge des 35-Jährigen hervor. Tischler werde aber nicht automatisch auf die Zwei gestellt, es gebe ein „offenes Rennen“.

Admira-Trainer Dietmar Kühbauer, Stephan Auer, Issiaka Ouedraogo und Thorsten Schick

GEPA/Christian Ort

Kühbauer zeigt seinen Schützlingen, wie er sich die Frühjahrssaison vorstellt

Die vor allem im Abstiegskampf wichtige Erfahrung spricht aber für Macho. „Ich bin nicht hergekommen, um den großen Star zu spielen und Probleme zu bereiten. Wir können alle nur im Team funktionieren. Es ist ganz klar, dass jeder Tormann spielen will, aber ich denke, dass wir nur dann besser werden können, wenn wir uns gegenseitig pushen“, betonte der mit einem Vertrag bis Sommer ausgestattete Macho.

Macho noch nicht in Topform

Im Sommer 2011 hatte sich Macho schwer am Knie verletzt, der Weg zurück nach der Operation war steinig. Im Sommer 2012 wurde sein Vertrag bei Panionios Athen aufgelöst, nach einer Behandlung in einer Augsburger Spezialklinik gab es Ende 2012 das Okay für die Fortsetzung der Karriere. Was ihm momentan vor allem fehlt, ist die Spielpraxis, seine bisher letzte Pflichtpartie hat der 35-Jährige am 3. April 2011 beim 2:1 von Panionios gegen Kerkyra bestritten.

„Ich möchte so schnell wie möglich die Form erreichen, die ich vor der Verletzung gehabt habe, und vor allem verletzungsfrei bleiben“, sagte Macho. Der Schlussmann will seine internationale Erfahrung, die er bei Gastspielen in England (Sunderland, Chelsea), Deutschland (Kaiserslautern) und Griechenland (AEK und Panionios Athen) gewonnen hat, einbringen und damit auch die jungen Goalies Tischler und Andreas Leitner weiterbringen.

„Muss härter arbeiten als andere“

Wunderdinge dürfe man aber keine von ihm erwarten. „Nur weil ich schon im Ausland war und die nötige Erfahrung habe, darf man nicht erwarten, dass alles reibungslos funktioniert. Ich muss genauso hart arbeiten, vielleicht sogar noch härter als andere, weil ich einen Aufholbedarf habe“, ist sich Macho bewusst.

Die Vorbereitung hat er gut hinter sich gebracht. „Wenn du in einem gehobenen Alter bist, verläuft nicht mehr alles so reibungslos, aber ich fühle mich gut und vom Knie her ist alles in Ordnung“, sagte der Wiener.

Hoffnungen ruhen auf neuen Spielern

Neben Macho erhoffen sich die Admiraner auch von Ex-St.-Pölten-Torjäger Daniel Segovia und Abwehrspieler Christoph Schösswendter viel. „Die beiden sollen uns gleich helfen. Ich will aber keinen Spieler unter Druck setzen und sagen, er muss gleich wie eine Bombe einschlagen“, sagte Kühbauer.

Segovia brachte es im Herbst in der Ersten Liga auf zwölf Tore. „Er hat im Zentrum eine mörderische Stärke im Kopfballspiel und die nötige Ruhe vor dem Tor“, hob der Admira-Trainer die Stärken seines Stürmers hervor. Schösswendter spielte im Herbst 16-mal für Altach und traf dabei zweimal. Daneben hat auch der spanische Mittelfeldspieler Tito in der Vorbereitung einen starken Eindruck hinterlassen. „Tito hat einen super linken Fuß, die nötige Ruhe am Ball und ist schnell“, sagte Kühbauer.

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