Abschied nach zehn Jahren
Mattersburg muss nach zehn Jahren auf unglaubliche Art und Weise aus der Bundesliga absteigen. Die Burgenländer, die zwei Runden vor Schluss mit fünf Punkten Vorsprung auf das Tabellenende praktisch gerettet waren, verloren in der letzten Runde ihr Heimspiel gegen die Admira 0:1 und wurden von den am Ende punktegleichen Niederösterreichern in die Erste Liga geschickt - weil auch die anderen in Abstiegsgefahr befindlichen Clubs gewannen.
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Die Admira begann überaus engagiert und hatte bereits nach 49 Sekunden eine Großchance durch Issiaka Ouedraogo, der an Schlussmann Thomas Borenitsch scheiterte. Die Mattersburger brauchten dagegen eine knappe Viertelstunde, um ins Spiel zu finden, und hätten eigentlich kurz vor der Pause 1:0 in Führung gehen müssen: Doch nach Zuspiel von Thorsten Röcher agierte Naumoski zu lässig, wodurch ihm Admira-Tormann Patrick Tischler den Ball vom Fuß nehmen konnte (44.).

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Daniel Segovia avancierte mit seinem Siegestor zum Retter der Admira
Nach dem Wechsel kamen die Gäste erneut topmotiviert aus der Kabine, doch die erste Topchance hatte diesmal Mattersburg-Stürmer Patrick Bürger, der ebenfalls in Tischler seinen Meister fand (54.). Auf der Gegenseite köpfelte Schösswendter aus kurzer Distanz knapp über die Latte (68.). Doch vier Minuten später war der Bann gebrochen: Ouedraogo scheiterte zwar zunächst erneut an Borenitsch, doch Sturmkollege Segovia jagte den Abpraller ins Tor. Mit seinem dritten Saisontreffer avancierte der Spanier drei Tage nach seinem 28. Geburtstag zum Admira-Helden.

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In die Erleichterung bei Kühbauer mischte sich Trauer um Mattersburg
Admira jubelt - Fassungslosigkeit bei SVM
Allerdings hatten die Niederösterreicher noch bange Momente zu überstehen. Denn nicht einmal zwei Minuten nach der Führung wäre beinahe der Ausgleich gefallen, als ein Bürger-Schuss nur wenige Zentimeter am langen Eck vorbeizischte. Es war der Beginn einer Schlussoffensive der Mattersburger, die aber nichts einbrachte, da auch die Schüsse von Klemen (87.) und Röcher (89.) ihre Ziele verfehlten. Auf der Gegenseite verhinderte Borenitsch in der Nachspielzeit einen weiteren Gegentreffer durch Jezek (92.).
Die Admira feierte nach dem Schlusspfiff ausgelassen den Klassenerhalt, während bei den Mattersburgern Fassungslosigkeit herrschte. Ausgerechnet gegen den Club von Mattersburg-Spielerikone Dietmar Kühbauer setzte es zum Abschluss eine Niederlage, die den Rückfall von Rang sieben auf zehn und den Gang in die Zweitklassigkeit bedeutet.
Stimmen zum Spiel:
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): „Wahnsinn. Wir waren vor dem Spiel Siebenter, mit so einem Ausgang hat keiner gerechnet. Wir haben genügend Torchancen gehabt, um das Spiel zu entscheiden. Es ist der schlimmste Moment, den man sich vorstellen kann. Wir haben es bis zur letzten Minute in der Hand gehabt.“
Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer und ehemaliger Mattersburg-Spieler): „Ich freue mich riesig für meine Mannschaft, aber Mattersburg tut mir leid. Schade, dass die anderen Mannschaften der Bundesliga nicht die Courage bis zum Schluss gezeigt haben. Es ist schon ein bisschen Wehmut dabei. Das Tor von Segovia war ein enorm wichtiges Tor für den Club. Die Mannschaft macht mich stolz, da wir es heute geschafft haben.“
Tipp3-Bundesliga, 36. Runde
Sonntag:
Mattersburg - Admira 0:1 (0:0)
Pappelstadion, 8.000 Zuschauer, SR Schörgenhofer
Tor: 0:1 Segovia (72.)
Mattersburg: Borenitsch - Farkas (86./Pöllhuber), Majstorovic, Steiner, Mravac - Höller, Prietl, Lovin (83./Rodler), Röcher - Naumoski (61./Klemen), Bürger
Admira: Tischler - Weber, Schößwendter (89./Drescher), Ebner, Palla - Auer, Mevoungou, Schwab, Jezek - Ouedraogo (94./Sulimani), Segovia (81./Lackner)
Gelbe Karten: Bürger, Naumoski, Röcher, Mravac bzw. Weber
Anmerkung: Mattersburg-Ersatzspieler Spuller sah wegen Kritik ebenfalls Gelb
Die Besten: Borenitsch bzw. Tischler
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