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Auch Kühbauer weinte um Ex-Club

Für Mattersburg ist in der 36. und letzten Runde der Bundesliga der „Worst Case“ eingetreten. Die Burgenländer verloren am Sonntag zum Meisterschaftsabschluss ihr Heimspiel gegen die Admira unglücklich mit 0:1 und fielen noch vom siebenten auf den letzten Rang zurück, weil neben den Südstädtern auch die weiteren Konkurrenten Wacker Innsbruck und Wiener Neustadt auswärts siegten.

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Damit muss der Club von SVM-Langzeittrainer Franz Lederer nach zehn Jahren Oberhaus-Zugehörigkeit den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. „Wahnsinn. Wir waren vor dem Spiel Siebenter, mit so einem Ausgang hat keiner gerechnet“, lautete der fassungslose Kommentar von Lederer nach dem Schlusspfiff. Der 49-Jährige, der seit 18. November 2004 Coach der Burgenländer ist, trauerte vor allem den vielen vergebenen Möglichkeiten seines Teams nach.

Mattersburg-Praesident Martin Pucher

GEPA/Christian Ort

Martin Pucher wird sein sportliches Lebenswerk weiterführen

„Wir haben genügend Torchancen gehabt, um das Spiel zu entscheiden. Es ist der schlimmste Moment, den man sich vorstellen kann. Wir haben es bis zur letzten Minute in der Hand gehabt“, so Lederer. Wie es nun in der zweiten Liga weitergehen wird, konnte Lederer noch nicht sagen. „Das geht jetzt nicht, das kann und will ich nicht beantworten.“

„Noch nicht realisiert“

Seine Mannschaft sei jedenfalls eine tolle Truppe, betonte der mit Abstand dienstälteste Trainer der Bundesliga. „Es hat halt so sein wollen. So ein Ausgang war heute nicht zu erwarten. Den Gemütszustand von mir und meiner Mannschaft kann ich nicht erklären. Mattersburg hat es sich immer verdient, in der Bundesliga zu spielen“, meinte Lederer.

SVM-Obmann Martin Pucher musste sich nach dem Match erst einmal sammeln. „Ich habe den Abstieg noch nicht ganz realisiert“, sagte der ehemalige Bundesliga-Präsident und verwies auf die gesunde wirtschaftliche Situation des Vereins. „Für uns ist das nicht der große Weltuntergang, auch wenn es heute so ausschaut, aber wir werden uns wieder fangen. Der sofortige Wiederaufstieg ist viel schwerer, als man glaubt. Wir müssen uns jetzt sammeln und für die neuen Saison hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen.“

Ein nachdenklicher Admira-Trainer Dietmar Kuehbauer

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Dietmar Kühbauer erlebte eine emotionale Hochschaubahnfahrt

„Kreis hat sich geschlossen“

Zur Tatsache, dass ausgerechnet Mattersburgs langjähriger Spieler und Kapitän Dietmar Kühbauer nun als Admira-Trainer den Abstieg des SVM besiegelte, meinte Pucher: „Kühbauer war hauptverantwortlich, dass wir 2003 aufgestiegen sind. So hat sich in gewisser Weise der Kreis geschlossen. Er hat es geschafft, wir nicht, da sind wir in erster Linie schon selbst schuld.“

Kühbauers Gemütszustand wechselte indes zwischen Erleichterung, Freude und Wehmut. „Ich freue mich riesig für meine Mannschaft, aber Mattersburg tut mir leid“, sagte der sichtlich mitgenommene Kühbauer nach dem Klassenerhalt. „Schade, dass andere Mannschaften in der Bundesliga nicht die Courage bis zum Schluss gezeigt haben. Es ist schon ein bisschen Wehmut dabei“, so der Ex-Internationale und vergoss dabei auch einige Tränen um seinen Ex-Club.

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