Ried holt 1:3 noch auf
Nach dem bitteren 1:5 in Salzburg hat die Wiener Austria in der dritten Runde der Bundesliga einen neuerlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Der Titelverteidiger kam am Samstag gegen die SV Ried trotz einer 2:0- bzw. 3:1-Führung zehn Minuten vor dem Ende zu Hause nicht über ein 3:3 (2:0) hinaus und konnte damit für die kommenden Aufgaben kaum Selbstvertrauen tanken.
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Am Mittwoch wartet auf die Violetten das Rückspiel der Champions-League-Qualifikation in Hafnarfjördur, am Sonntag steht dann das Derby bei Rapid an. Marko Stankovic avancierte mit einem Doppelpack (22., 45.) zu einer Schlüsselfigur der Hausherren. Mit seinen Saisontoren zwei und drei stellte der 27-Jährige bereits jetzt seine Marke der Vorsaison ein. Weil die Austria mit ihren Chancen aber zu sorglos umging, reichte auch ein dritter Treffer von Tomas Jun (61.) nicht. Rene Gartler (60.), Oliver Kragl (81.) und Bundesliga-Debütant Furkan Aydogdu (89.) bewahrten die Gäste vor der ersten Niederlage.
Stankovic schlägt zu
Die Austria hält nun bei nur vier Punkten, hat einen Zähler weniger als Ried am Konto. Ried musste zwar die ersten Gegentore in einem Saisonpflichtspiel hinnehmen, die „Wikinger“ beendeten aber ihre Serie vom Vorjahr, als man in Liga und Cup fünf Niederlagen gegen die Wiener Violetten kassierte.

APA/EXPA/Thomas Haumer
Der Austria reichten auch zwei Treffer von Stankovic nicht zum Sieg
Die Oberösterreicher starteten gut, Austria-Goalie Heinz Lindner musste bereits nach 40 Sekunden bei einem Wieser-Freistoß eingreifen und wäre in der dritten Minuten nach einem Ziegl-Kopfball wohl chancenlos gewesen. Doch die Austria, bei der im Vergleich zum 1:0 gegen Hafnarfjördur James Holland im defensiven Mittelfeld Florian Mader ersetzte und Alexander Gorgon mit blessiertem Oberschenkel fehlte, hatte spätestens nach einer Viertelstunde gut in eine flotte, unterhaltsame Partie gefunden.
In der 22. Minute war es dann so weit: Nach einer Hereingabe des stets brandgefährlichen Jun ließ Hosiner durch zu Stankovic, der im Fallen die Führung erzielte. Die Bjelica-Elf agierte plötzlich meisterlich, Ried-Goalie Gebauer musste bald darauf weitere Möglichkeiten von Jun (29.) und Grünwald (44.) vereiteln, war kurz vor der Pause aber neuerlich chancenlos: Zwar klärte nach Jun-Hereingabe erst Thomas Reifeltshammer, sein Kopfball landete aber bei Stankovic, der den Halbvolley souverän versenkte (45.).
Turbulente Schlussphase
Die Austria ließ kurz vor der Pause zwar noch eine Chance für Ried, Kragl schoss knapp drüber, zu, hatte die Partie aber im Griff. Die größeren Räume nützten Philipp Hosiner, Alexander Grünwald (53.) und Stankovic (53.), um abermals für höchste Gefahr zu sorgen. Umso überraschender kam der Anschlusstreffer durch Gartler, der über weite Strecken in der Luft hing. Bezeichnenderweise aus einem Standard, der klaren Stärke der Rieder: Nach einer Ecke traf Kragl aus 25 Metern nicht das Tor, fand aber Gartler, der aus fünf Metern trocken einschoss.
Doch die Austria konterte prompt. Nach einem Lochpass von Grünwald auf Hosiner legte dieser auf Jun quer, der Tscheche ließ sich die Chance nicht entgehen (61.). Ried erwies sich hingegen als Meister der Effizienz: In der 81. Minute hämmerte Neuzugang Kragl einen Freistoß unhaltbar für Lindner ins rechte Kreuzeck.
Weil Gebauer im Finish gegen Mader rettete (85.) und der eingewechselte Rubin Okotie knapp am langen Eck vorbei schoss (86.), blieb Ried noch im Spiel und nützte die kleine Chance tatsächlich: Der kurz zuvor eingewechselte Aydogdu zog aus rund 14 Metern ab, Lindner war beim vom Mader abgefälschten Ball neuerlich geschlagen.
Stimmen zum Spiel:
Nenad Bjelica (Austria-Trainer): „Es ist sehr bitter für uns gelaufen, wir waren in den ersten 20 Minuten nervös, haben aber nachher dominiert. Wir haben aus dem Nichts eine solche Strafe bekommen. Viele Chancen habe ich bei Ried nicht gesehen, das ist sehr frustrierend. Aber ich bin zufrieden mit dem Einsatz und der Leidenschaft der Mannschaft. Wir haben aber viele Chancen nicht genutzt.“
Michael Angerschmid (Ried-Trainer): „Wir haben sehr gut begonnen, die Austria war 20 Minuten nicht vor unserem Tor. Mit dem ersten Angriff der Austria sind wir aber 0:1 hintengelegen. Wir haben aber nie aufgegeben, auch, nachdem wir nach dem 1:2 postwendend das nächste Tor bekommen haben. Ich kann die Mannschaft dafür nur loben.“
Tipp3-Bundesliga, dritte Runde
Samstag:
Austria - Ried 3:3 (2:0)
Wien, Generali-Arena, 8.408, SR Schörgenhofer
Tore:
1:0 (22.) Stankovic
2:0 (45.) Stankovic
2:1 (60.) Gartler
3:1 (61.) Jun
3:2 (81.) Kragl
3:3 (89.) Aydogdu
Austria: Lindner - Koch, Rotpuller, Ortlechner, Suttner - Holland - Royer (67. Mader), Stankovic (73. Murg), A. Grünwald, Jun - Hosiner (84. Okotie)
Ried: Gebauer - Janeczek (56. Perstaller), Reifeltshammer, Riegler,
Kragl - Ziegl (84. Aydogdu), Wieser - Walch, Hinum, Möschl (56. Sandro) - Gartler
Gelbe Karten: Koch, Rotpuller bzw. Sandro, Ziegl, Reifeltshammer, Walch, Kragl
Die Besten: Jun, Stankovic, Holland bzw. Gebauer, Hinum
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