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Einigung nach wochenlangem Theater

Der Hamburger SV hat einen Schlussstrich unter den Akt Paul Scharner gezogen. Der deutsche Bundesligist löste am Freitag den Vertrag mit dem ehemaligen österreichischen Teamspieler auf. Damit ist das unrühmliche Kapitel Scharner und HSV nach einigen Querelen in den vergangenen Wochen beendet.

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Der Kontrakt des Niederösterreichers bei den Norddeutschen wäre ursprünglich noch bis 30. Juni 2014 gelaufen. In den vergangenen Wochen hatte es große Differenzen zwischen Scharner und dem HSV gegeben. Der Ex-ÖFB-Teamspieler beklagte sich darüber, dass er bei den Hanseaten keine faire Chance bekommen habe, und drohte dem Verein in einem Zeitungsinterview sogar mit „Krieg“.

Paul Scharner und HSV-Trainer Thorsten Fink

GEPA/Witters/Tim Groothuis

Scharner und Trainer Fink waren nur zu Beginn gute Freunde

„Alles geklärt“

Zuletzt kam es zu Streitigkeiten über eine kolportierte Abfindung von knapp 500.000 Euro, die Scharner aber ablehnte, weil er sie zurückzahlen hätte müssen, sobald er zu einem anderen Verein gewechselt wäre. Nun dürften alle Unstimmigkeiten beseitigt sein. „Zwischen dem HSV und mir ist jetzt alles geklärt. Bekanntlich trifft man sich immer mindestens zweimal im Leben, und ich freue mich daher, dass wir eine faire Lösung gefunden haben. Ich wünsche dem HSV alles Gute und viel Erfolg in der Zukunft“, sagte der Innenverteidiger.

Auch Sportchef Oliver Kreuzer schlug nach dem Theater um Scharner nun versöhnliche Töne an. „Mir war immer klar, dass die zuletzt getätigten Äußerungen von Paul auf eine menschlich nachvollziehbare Enttäuschung zurückzuführen waren. Er ist ein charakterlich und sportlich einwandfreier Spieler. Wir wünschen ihm für seinen weiteren Weg von Herzen alles Gute“, sagte Kreuzer.

Nur 49 Minuten für Hamburg

Scharner kam im Sommer des Vorjahres ablösefrei von West Bromwich Albion zum HSV. Zunächst von einer Knieverletzung gebremst, brachte es der 33-Jährige im Herbst nur auf 49 Einsatzminuten in Pflichtspielen, ehe er im Winter leihweise zu Wigan wechselte. Mit den „Latics“ gewann Scharner im Mai überraschend den FA-Cup. Den Abstieg von West Bromwich aus der Premier League konnte aber auch der Niederösterreicher nicht verhindern.

Auch nach dem Ende seines Leihvertrages wurde Scharner beim HSV nicht glücklich. Trainer Thorsten Fink hatte Scharner in der Vorbereitung ausgemustert und zur U23-Mannschaft verbannt. Dort wollte der Innenverteidiger nicht trainieren, lehnte aber ein erstes Angebot zur Vertragsauflösung ab. Auch ein Angebot zu Premier-League-Aufsteiger Hull City zu wechseln, schlug Scharner aus.

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