„Bullen“ erneut abschlussschwach
Bundesliga-Tabellenführer und Meisterschaftsfavorit Red Bull Salzburg hat sich am Mittwoch ins Achtelfinale des ÖFB-Samsung-Cups gezittert. Die „Bullen“ setzten sich beim steirischen Fünftligisten FC Lankowitz erst im Elfmeterschießen (6:5) durch. Davor wären sie einmal mehr beinahe an ihrer mangelnden Chancenauswertung gescheitert. Nach 1:0-Führung stand es nach 120 Minuten 1:1.
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Valon Berisha (38.) brachte die Gäste zunächst in Führung, Diego Rottensteiner (70.) glich für den Club aus der steirischen Oberliga aus. „Auch wenn wir uns das heute anders vorgestellt haben, bin ich sehr glücklich, dass wir eine Runde weiter sind. Statt die Führung auszubauen, haben wir mit der ersten Chance des Gegners den Ausgleich erhalten. Danach ist das Spiel hektisch und zerfahren geworden. Zum Schluss haben wir im Elfmeterschießen noch große Konzentration gezeigt und den Aufstieg geschafft“, sagte Roger Schmidt.
Aufstellung Salzburg: Walke - Klein, Ramalho, Hinteregger, Svento - Teigl (86./Ilsanker), Leitgeb - Reyna (63./Lazaro), Meilinger (63./Fountas) - Berisha, Nielsen
Der Salzburg-Trainer hatte in der Offensive keinen Stein auf dem anderen gelassen, aus der Stammformation spielte lediglich das Innenverteidigerduo Hinteregger/Ramalho. Die Salzburger B-Elf diktierte zwar das Spielgeschehen, ließ vor der Pause aber einmal mehr eine Vielzahl von Torgelegenheiten aus. Einzig Valon Berisha war mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich (38.). Für Schmidt war der Cupfight auch ein Lernprozess für seine junge, kaum eingespielte B-Garnitur. „Es ist gut, dass diese junge Mannschaft auch so ein Spiel einmal erlebt hat“, meinte Schmidt.
Umjubelter Ausgleich per Lattenpendler
Nach Seitenwechsel trauten sich auch die von Ex-Nationalspieler Anton Ehmann betreuten Lankowitzer, sonst in der steirischen Oberliga Mitte/West aktiv, etwas mehr zu. Der frühere Bundesliga-Spieler Rottensteiner belohnte sein Team per Lattenpendler mit dem umjubelten Ausgleich (70.). Salzburg fehlte die Effektivität, um das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Bereits am Wochenende im Ligaspiel gegen den WAC waren die Salzburger nach 2:0-Führung nicht über ein 2:2 hinausgekommen.

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Diego Rottensteiner brachte den krassen Außenseiter in die Verlängerung
In der Verlängerung schwächte sich der Favorit auch noch selbst. Der eingewechselte Grieche Taxiarchis Fountas, vor drei Wochen gerade einmal 18 Jahre alt geworden, sah innerhalb kurzer Zeit zweimal Gelb und musste vom Platz (98.). Im Elfmeterschießen behielten alle sechs Salzburger Schützen die Nerven.
Nachdem U17-Teamspieler Valentino Lazaro den sechsten Elfmeter verwertet hatte, avancierte Grassl vor 2.500 Zuschauern für die Steirer zum tragischen Helden. Lankowitz-Trainer Ehmann war vor allem stolz auf sein Team. „Elferschießen ist immer eine Glückssache“, sagte der Ex-Nationalspieler. „Die Mannschaft fühlt sich nach den 120 Minuten dennoch als Sieger. Sie hat mit dem Goliath mithalten können.“
Auch Admira entgeht Blamage nur knapp
Auch die Admira musste sich beim FAC Team für Wien bis ins Elfmeterschießen zittern. Das Bundesliga-Schlusslicht war gegen den Tabellendritten der Regionalliga Ost 120 Minuten lang nicht in der Lage, ein Tor zu erzielen. Vom Punkt setzten sich die Niederösterreicher mit 6:5 durch. Den entscheidenden Elfmeter verwertete Admiras Thomas Weber, für den FAC vergab Alois Prohaska.

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Drunter und drüber ging es beim Duell „David“ FAC gegen „Goliath“ Admira
Die Admira war zwar über weite Strecken des Spiels feldüberlegen, kam aber nicht über einen Lattenschuss durch Rene Schicker (21.) und einen Lattenkopfball von Stephan Auer (94.) hinaus. Auch auf der Gegenseite traf Nenad Panic in der Verlängerung Aluminium (97.). „Die Mannschaft war mehr im gegnerischen Strafraum als zuletzt, aber die Ausbeute war schlecht“, erklärte Admiras Neo-Trainer Walter Knaller. „Wir haben auch Glück gebraucht.“
Das Achtelfinale wird am Sonntag im Rahmen der ORF-eins-Sendung „Sport am Sonntag - alles Fußball“ ab 18.30 Uhr ausgelost.
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