Klarer Sieger im Superstarduell
Das angekündigte Duell der Superstars hat gehalten, was sich alle davon versprochen haben. Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic drückten dem WM-Play-off-Duell zwischen Portugal und Schweden den Stempel auf. Am Ende hieß es insgesamt nicht nur 4:2 für Portugal, sondern auch 4:2 für Ronaldo. Nach dessen Dreitoregala im Rückspiel am Dienstag zog sogar Ibrahimovic den Hut vor Ronaldo.
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Nachdem der 28-jährige Superstar von Real Madrid bereits im Hinspiel den Treffer zum 1:0 erzielt hatte, wurde Ronaldo auch im Rückspiel in der Friends Arena von Solna zum Sargnagel für die schwedischen WM-Hoffnungen. Alle drei Tore gingen auf die Kappe des Torjägers, bei jedem schloss Ronaldo einen Bilderbuchkonter eiskalt ab. „Ich habe gewusst, dass mich Portugal braucht“, sagte der Real-Star. Mit seinen Toren egalisierte Ronaldo außerdem den portugiesischen Torrekord von Pauleta. Beide halten nun bei 47 Treffern im Teamtrikot.

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Ronaldo war für die schwedischen Verteidiger eine Nummer zu groß
Konter brechen Schweden das Genick
Sein schwedisches Pendant Ibrahimovic hält auf Nationalteamebene zwar bei einem Treffer mehr, am Dienstag stand der 32-Jährige jedoch klar im Schatten Ronaldos. „Er bekommt drei Chancen im Konter und macht drei Tore. Das kann er einfach am besten“, sagte Ibrahimovic. Dabei gab „Ibra“ den schwedischen Fans mit einem Doppelpack innerhalb von vier Minuten noch einmal Hoffnung. Zuerst netzte der Torjäger per Kopf, danach zerschoss er mit einem wuchtigen Freistoß von der Strafraumgrenze beinahe das Tornetz.
Sogar Ronaldo musste nach dem Spiel zugeben, dass sich in seinem Team nach dem zweiten schwedischen Treffer etwas Nervosität breitmachte. „Wir haben die Schweden wieder aufstehen lassen“, sagte der Portugiese, der auch Ibrahimovic Respekt zollte: „Zlatan ist einfach auch ein fantastischer Spieler.“ Doch nach einem weiteren punktgenauen Pass von Joao Moutinho - der Mittelfeldspieler des AS Monaco hatte bereits das erste Tor eingeleitet - brach Ronaldo den Widerstand der Skandinavier endgültig. Nach seinem dritten und alles entscheidenden Tor applaudierte sogar Ibrahimovic.

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Ibrahimovic war der große Verlierer des Duells der Superstars
„Ibra“ ohne WM-Tor?
Dennoch wollte sich zumindest Ronaldo die Lorbeeren für die Qualifikation für die WM 2014 nicht alleine aufsetzen lassen. „Wir hatten heute das bessere Team“, sagte der 28-Jährige. Seine Kollegen wussten jedoch genau, wem sie den Ausflug nach Brasilien zu verdanken haben. „Was soll man schon sagen“, fragte sich Assistgeber Moutinho über seinen Kapitän, „er ist einfach der beste Spieler der Welt.“ Nicht umsonst ist Ronaldo auch einer der Favoriten auf die Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres, die am 13. Jänner in Zürich vergeben wird.
Die Vergabe des Ballon d’Or wird Ibrahimovic wahrscheinlich nur vor dem TV-Gerät verfolgen. Auf die Übertragung der WM-Endrunde 2014 in Brasilien verzichtet der Schwede jedoch. „Eine Sache ist klar: Eine WM ohne mich, die ist es nicht wert, dass man sie sich anschaut“, sagte Ibrahimovic. Das Aus im Play-off gegen Portugal ist für den schwedischen Superstar doppelt bitter. Denn Ibrahimovic, mit 32 Jahren nicht mehr der jüngste im kurzlebigen Fußballgeschäft, könnte seine Karriere ohne ein Tor bei einer WM-Endrunde beenden.
„Das war vermutlich der letzte Versuch für mich, eine WM zu erreichen“, ließ Ibrahimovic auch über seine eigene App „Zlatan Unplugged“ ausrichten. Bei den nach dem Turnier in Brasilien nächsten Titelkämpfen in Russland 2018 wäre Ibrahimovic bereits 36. Und auch für die Weltmeisterschaft in fünf Jahren muss sich Schweden erst einmal qualifizieren - und das eventuell ohne die Hilfe von Ibrahimovic.
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