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Abschied nach 23 Jahren

Die letzte Mannschaftsführersitzung im Rahmen des alpinen Ski-Weltcup-Finales in Lenzerheide hat mit einer Hommage an die FIS-Renndirektoren Günter Hujara und Hans Pieren geendet. Mit Geschenken und Ansprachen wurde das Duo aus dem Herren-Rennsport verabschiedet, Chef-Renndirektor Hujara überreichte seinem Südtiroler Nachfolger Markus Waldner eine oft gebrauchte, gelbe Flagge.

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„Sie ist 23 Jahre alt, wurde nie gewaschen und gebügelt, sie steht für die Sicherheit im Rennsport und für die Athleten“, sagte Hujara. Mit der Flagge wird dem Rennläufer angezeigt, dass er anhalten muss. Hujara erhielt u.a. ein goldenes Funkgerät, symbolisch dafür, dass er stets darauf geachtet hat, dass die Strecke frei ist. Pieren, der für die technischen Bewerbe zuständig war und vom Franzose Emmanuel Couder beerbt wird, wurde ob seines unermüdlichen Einsatzes bei der Pistenpräparierung mit einem Salzstreuer und einer Schaufel ausgezeichnet.

FIS-Renndirektor Günther Hujara im Starthaus

GEPA/Wolfgang Grebien

Zum letzten Mal rutschte Hujara in Lenzerheide als Renndirektor über die Piste

Ein letztes „Good evening, everybody“

Hujara, der jedes Team Captains Meeting mit den Worten „Good evening, everybody“ eröffnet hatte, erzählte, dass er zuletzt öfters nach seinen besten Erinnerungen gefragt worden sei. „Das sind die Momente, wenn ich Läufer wiedergesehen habe, die nach einem Umfall zurückgekommen sind. Oder andere, die das nicht konnten, aber auch wieder um uns waren. Einer ist heute da“, sagte Hujara und verwies auf Silvano Beltrametti. Der Lenzerheide OK-Chef ist seit einem Rennunfall querschnittgelähmt.

ÖSV-Sportdirektor Hans Pum lobte Hujara für seine „exzellente Arbeit.“ Er habe zwar nicht immer alles „mit Gefühl sondern manchmal diktatorisch“ entschieden, aber stets versucht, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Eine Laudatio hielt US-Trainer Sasha Rearick: „Wir haben Gerüchte gehört, dass du zu den Frauen wechselst. Deshalb haben wir dir ein One-Way-Ticket nach Südafrika geschenkt - um dir zu helfen“, witzelte der Coach.

„Die Zukunft wird immer besser“

Hujara hatte eine intensive letzten Arbeitswoche, er war in der Schweiz für Damen-Chef-Rennsportleiter Atle Skaardal eingesprungen, der aus familiären Gründen derzeit nicht zur Verfügung steht. Hujara wird dem Internationalen Skiverband (FIS) in den kommenden Jahren noch in beratender Funktion helfen. Allen Anwesenden gab der Deutsche, der in all den Jahren auch viel Kritik einstecken musste, mit auf den Weg: „Die Zukunft wird immer besser. Jeder nächste Tag wird besser.“

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