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Jubiläumsrennen als Herausforderung

Silverstone ist am Sonntag (14.00 Uhr, live in ORF eins) Schauplatz des neunten Saisonrennens in der Formel 1. Für Lokalmatador Lewis Hamilton birgt der 50. Grand Prix von Großbritannien besondere Brisanz. Im Stallduell mit seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg muss der Engländer danach trachten, den Rückstand nicht weiter anwachsen zu lassen.

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In Silverstone hat Hamilton als bisher letzter Brite in seinem Weltmeisterjahr 2008 gewonnen. Beim Jubiläums-Grand-Prix wäre es nun besonders wichtig, dass er für seinen zweiten Heimsieg sorgt, denn Leader Rosberg hat in der WM schon 29 Punkte Vorsprung und in der laufenden Saison noch keine einzige Schwäche gezeigt.

Lewis Hamilton mit Pokal, 2008

Reuters/Eddie Keogh

Was 2008 schon einmal geklappt hat, soll auch am Sonntag funktionieren

„Ich bin heiß auf Silverstone“, macht Hamilton auch klar, dass er vor eigenem Publikum besonders um den Sieg kämpfen will. „Im Vorjahr war ich zuversichtlicher als je zuvor. Dass ich dann nicht gewonnen habe, war bitter. Ich hätte das Rennen gern für das Land und die Fans geholt. Aber heuer haben wir wieder eine Chance, und wir werden alles versuchen, um vorn zu sein.“

Momentum auf Rosbergs Seite

Der Lokalmatador hatte sich im Vorjahr die Poleposition geholt, doch ein geplatzter Reifen raubte ihm jede Chance und brachte Rosberg den Sieg. Der Deutsche hat auch jetzt das Momentum auf seiner Seite. Nachdem Hamilton nach dem Auftaktsieg Rosbergs viermal in Serie triumphiert hatte, lag der WM-Leader zuletzt dreimal in Folge vor seinem Teamkollegen.

Zudem hat er jedes der bisherigen acht Rennen als Sieger oder Zweiter beendet, während Hamilton schon zweimal ausgefallen ist. Damit könnte der Brite die nächsten vier Rennen gewinnen und läge immer noch hinter Rosberg, falls dieser immer Zweiter würde. Für Hamilton ist es bei der bisher gezeigten Konstanz seines Teamkollegen also ganz wichtig, nicht noch weiter an Boden zu verlieren.

„Lewis wird zurückschlagen“

„Es war fantastisch, den goldenen Pokal vor heimischem Publikum in Empfang zu nehmen“, erinnert sich Hamilton an 2008, „und ich bin fest entschlossen, das zu wiederholen.“ Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda erkennt bei dem 29-Jährigen auch nach seiner völlig verpatzten Qualifikation in Spielberg, als er nur Neunter wurde, keine Nachwirkungen. „Lewis wird zurückschlagen, von meiner Seite gibt es daran keinen Zweifel. Er ist in keiner Weise beunruhigt“, urteilte der Wiener. „Wartet auf Silverstone, ich garantiere, dass er dort voll da sein wird.“

Doch Lauda mahnt auch zur Vorsicht. „Die Alarmglocke läutet, da die Konkurrenz näher rückt. Aber wenn die Alarmglocke rechtzeitig läutet, dann kann man was machen“, zitierte das Fachmagazin „Autosport“ den Ex-Weltmeister. Lauda fordert von seinem Team daher, das Auto weiterzuentwickeln. Das bisher in dieser Saison dominierende Mercedes-Team musste sich in Kanada erstmals in einem Grand Prix einem Konkurrenten geschlagen geben, Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo siegte in Montreal. Beim bisher letzten Rennen in Österreich holte Williams-Mann Felipe Massa die Poleposition, im Rennen hatte dann aber wieder Rosberg vor Hamilton die Nase vorn. Am Sonntag wird Letzterer versuchen, den Spieß umzudrehen.

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