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ÖSV hofft auf guten Start

Die erste gemeinsame WM der Snowboarder und Ski-Freestyler in der Geschichte ist für den ÖSV und das Organisationskomitee in Kreischberg/Lachtal eine Riesenherausforderung. Die Hoffnungen des Gastgeberlandes ruhen auf den Parallelsnowboardern, den Crossern in beiden Sparten und einer Snowboard-Slopestylerin. Am Donnerstag fällt die erste von 24 Medaillenentscheidungen.

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Mit Cross, Halfpipe und Slopestyle gibt es gleich drei Disziplinen, die im Snowboard und Ski-Freestyle bei den Welttitelkämpfen ausgetragen werden, das macht zwölf Entscheidungen und damit exakt die Hälfte aus. Kurse und Pipes zu bauen ist mit großem Aufwand verbunden, enorme Schneemengen müssen produziert und verarbeitet werden, bei der gemeinsamen Austragung können Synergien genützt werden, Adaptierungen müssen freilich gemacht werden.

„Das wird eine super Geschichte“

„Das wird eine super Geschichte. Hello Haas (Projektleiter, Anm.) und sein Team machen eine super Arbeit. Sie haben am Kreischberg schon gezeigt, wie gut sie als Organisator sind. Es ist eine besondere Herausforderung und ein großer Aufwand und in Zeiten wie diesen sehr, sehr schwierig“, sagte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum zur APA über die Doppelbelastung.

Pistenraupe in der Halfpipe

GEPA/Christian Walgram

Die Organisatoren sorgen für perfekte Bedingungen auf dem Kreischberg

Aus Platzgründen hat man sich auch entschlossen, das 45 Autominuten entfernte Lachtal als zweiten WM-Ort dazuzunehmen, dort werden Riesentorlauf und Slalom der Parallelsnowboarder ausgetragen. Bei der Snowboard-WM 2003 waren die Raceboarder noch auf dem Kreischberg im Einsatz. Siegfried Grabner gewann die Goldmedaille im Parallelslalom.

„Es gibt keine Zielsetzung, was die Anzahl der Medaillen betrifft. Wichtig ist, dass unsere Athleten ihr Leistungspotenzial gerade bei der Heim-WM abrufen können. Das ist immer sehr, sehr schwer. Wir hoffen natürlich auf Medaillen. Aber freilich erhofft man sich was, weil es für die ganze Veranstaltung vom Vorteil ist, wenn du Medaillen gewinnst. Man will sich als Organisator gut präsentieren, aber auch zeigen, dass man in den Disziplinen dabei ist“, sagte Pum.

Startschuss mit Qualifikation am Mittwoch

Nach der vorgezogenen Qualifikation der Ski-Freestyle-Springer am Mittwoch fällt am Donnerstag mit der Eröffnungsfeier (ab 16.00 Uhr, live in ORF Sport + und im Livestream) offiziell der Startschuss für die Titelkämpfe. Neben der Entscheidung bei den Springern sind dann auch die Snowboard-Crosser in der Quali im Einsatz, die Finali gehen am Freitag in Szene (11.45 Uhr). Da sollte es erstmals auch aus österreichischer Sicht richtig interessant werden.

TV-Hinweis

Der ORF plant rund 68 Stunden Liveberichterstattung und überträgt alle Bewerbe live in ORF eins (Finale), ORF Sport + (Qualifikation) sowie im Livestream. Pro Bewerb werden bis zu 15 Kameras eingesetzt, unter anderem eine Superzeitlupenkamera und zwei Krankameras.

„Ein guter Auftakt wäre freilich wichtig, wir haben auch eine gute Mannschaft, aber schauen wir, was rauskommt. Man weiß ja, wie eng es hergeht und wie viele Faktoren in so einem Bewerb zusammenspielen. Unsere Athleten geben sicher das Beste“, betonte Pum. Markus Schairer, Alessandro Hämmerle, Susanne Moll und Co. haben in dieser Saison noch keine Weltcup-Bewerbe gehabt, die geplanten Rennen im Dezember im Montafon mussten wegen Schneemangels abgesagt werden.

Crosser feiern bei WM ihr Saisondebüt

„Die Crosser hatten noch kein Rennen, aber ich bin überzeugt, dass sie gut drauf sind“, sagte dazu Pum, der bei der WM im steirischen Bezirk Murau natürlich auch stark mit den Parallelläufern rechnet. „Sie haben es zwar im letzten Weltcup nicht rumgebracht, aber wir wissen ja, wie eng alles beieinander ist. Sie hatten in diesem Winter aber ganz gute Ergebnisse, speziell auch bei den Damen.“

Zwei der drei Einzel-Rennen wurden von Österreicherinnen gewonnen, Marion Kreiner schlug im Carezza-Riesentorlauf, Sabine Schöffmann im Montafon-Slalom zu. Zudem schickt man mit Julia Dujmovits die Slalom-Olympiasiegerin ins Rennen und mit Benjamin Karl den Titelverteidiger im Parallelriesentorlauf.

Julia Dujmovits

GEPA/Mathias Mandl

Slalom-Olympiasiegerin Julia Dujmovits will auch bei der Heim-WM zuschlagen

Snowboard-Slopestylerin Anna Gasser, bei Olympia Zehnte, zählt ebenfalls zum Favoritenkreis. Auch für die Kärntnerin stand noch kein Weltcup-Bewerb auf dem Programm, doch gewann sie das Pleasure Jam auf dem Dachstein-Gletscher. Die Ski-Crosser sollten ebenfalls vorne mitmischen, durch Thomas Zangerl gab es in Nakiska einen Weltcup-Sieg, durch Johannes Rohrweck in Val Thorens Platz drei. In den anderen Ski-Freestyle-Sparten schickt der ÖSV durchwegs junge Sportler ins Rennen, die Erfahrung sammeln sollen.

Verband gibt Nachwuchs eine Chance

Bei der Nominierung war der gastgebende Verband großzügig. „Wir schöpfen (so es geht/Anm.) das Kontingent aus, das ist eine Weltmeisterschaft daheim. Denen, die die Qualifikationsrichtlinien erfüllt haben, geben wir die Chance. Es sind viele junge Slopestyler dabei, aber auch als Junge müssen sie die Chance bekommen. Eine Weltmeisterschaft im eigenen Land ist etwas Spezielles“, so Pum.

Der Snowboardkader wurde am Samstag nominiert, jener der Ski-Freestyler folgte am Dienstag. Dabei sicherte sich Julian Lüftner das letzte der vier ÖSV-Tickets für den WM-Bewerb der Snowboard-Crosser am Freitag auf dem Kreischberg. Der Tiroler setzte sich in der Ausscheidung gegen den Vorarlberger Michael Hämmerle durch. Dessen Bruder Alessandro Hämmerle, der Kärntner Hanno Douschan und der Vorarlberger Markus Schairer waren fix gesetzt.

Auf dem Kreischberg winkt Jubiläumsmedaille

Bei FIS-Weltmeisterschaften gab es bisher zehn Medaillen in Gold, 13 in Silber und 16 in Bronze für Österreich, also insgesamt 39. Zuletzt 2013 in Stoneham gewann Karl Gold im Parallelriesentorlauf, jeweils Silber eroberten Dujmovits (Parallelriesentorlauf) und Schairer (Cross). Im Ski-Freestyle wurden insgesamt zehn Medaillen gesammelt, die bisher letzte errang 2011 in Park City Ski-Crosser Andreas Matt mit Bronze. Die erste Medaille für Rot-Weiß-Rot auf dem Kreischberg wird zugleich die 50. für den ÖSV in den beiden Sportarten sein.

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