Revanche für Vorjahres-Aus
Die „Neureichen“ sinnen auf Revanche. Ein Jahr nach dem Viertelfinal-K.-o. in der Champions League gegen Chelsea trifft Paris Saint-Germain (PSG) im Achtelfinale erneut auf die „Blues“. Vor dem Hinspiel am Dienstag in Paris stehen die Vorzeichen für das Team um Schwedens Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic aber alles andere als gut: Formschwäche, lange Verletztenliste, Querelen und Druck machen Frankreichs Meister zu schaffen.
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In EM-Land 2016 wird bereits spekuliert: Gelingt diese Saison der Coup in der Königsklasse erneut nicht, könnten die Ölscheichs aus Katar, denen ohnehin das Financial Fairplay ein Dorn im Auge sein soll, ihr Engagement bei PSG deutlich reduzieren oder sogar beenden. Gegen Chelsea steht neben der mittelfristigen Zukunft des Vereins kurzfristig aber möglicherweise der Job von Trainer Laurent Blanc auf dem Spiel.

APA/EPA/Ian Langsdon
Im Vorjahr spielten Zlatan Ibrahimovic und David Luiz noch gegeneinander
Der Coach wisse, dass seine Arbeit inzwischen einzig und allein an den Ergebnissen in der Königsklasse bewertet werde, schrieb die Sportzeitung „L’Equipe“ am Montag. Ligatitel wie jene der vergangenen zwei Saisonen sind kein Trost mehr für den ehrgeizigen Clubpräsidenten Nasser Al Khelaifi. Anfang 2013 hatte der Boss gesagt: „In den nächsten drei Jahren müssen wir einmal die Champions League gewinnen.“
„Ibra“ und Cavani mit atmosphärischen Störungen
Ibrahimovic übte sich unterdessen in Optimismus: „Wir sind bereit. Wir haben ein großes Team und starke Spieler.“ Von diesen stehen viele jedoch nicht zur Verfügung. Beim enttäuschenden 2:2 am Wochenende daheim gegen Abstiegskandidat Caen, bei dem der Gegner in den Schlussminuten zweimal traf, mussten Nationalspieler Yohan Cabaye, die Brasilianer Marquinhos und Lucas sowie Serge Aurier verletzt ausscheiden. Sie alle sind zumindest im Prinzenpark nicht dabei.
Zudem ist der Einsatz der angeschlagenen Mittelfeldmotoren Blaise Matuidi und Thiago Motta fraglich. Als wäre das alles nicht genug, belasten den Dritten der Ligue 1 interne Querelen. So sollen laut Medienberichten „Ibra“ und sein uruguayischer Sturmkollege Edinson Cavani alles andere als auf einer Wellenlänge liegen. Auch ist davon die Rede, dass einige die Trainingsmethoden von Blanc infrage stellen und für die vielen Muskelverletzungen im Team verantwortlich machen.
Mourinho als großer Trumpf der „Blues“
Bei Chelsea herrscht dagegen beste Stimmung. Der unangefochtene Leader der Premier League, der den Champions-League-Erfolg von 2012 wiederholen will, reist wegen des frühen Ausscheidens im FA-Cup ausgeruht nach Paris. Nur hinter dem Einsatz von Oscar steht ein Fragezeichen. Dafür kehrt Diego Costa nach einer Dreispielesperre in der Liga ins Team zurück. Zusammen mit Spielmacher Eden Hazard, Willian und Cesc Fabregas will der Sturmtank dafür sorgen, dass PSG-Abwehrmann David Luiz ein sportlich gar nicht nettes Wiedersehen mit seinen alten Kollegen von der Stamford Bridge erlebt.
Costa, der letzte Saison mit Atletico Madrid den Titel verpasste, setzt auf Jose Mourinho. „Unser Trainer hat die Champions häufiger gewonnen und hat viel Erfahrung. Das wird uns helfen.“ Vor der Auslosung hatte der exzentrische Coach Paris unumwunden als „Lieblingsgegner“ bezeichnet. Die Franzosen sind in Europa zwar seit 2006 und 32 Spielen daheim ungeschlagen (22 Siege, zehn Remis). Die Entwicklung an der Seine scheint Mourinho aber recht zu geben.
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