Themenüberblick

Titelverteidiger weiter auf Triple-Kurs

Mit viel Glück hat Bayern München seine Chancen auf das Triple gewahrt. Der Tabellenführer der Bundesliga gewann am Mittwoch nach torlosen 120 Minuten das Viertelfinale des DFB-Pokals bei Bayer Leverkusen mit 5:3 im Elfmeterschießen. Damit haben die Münchner, die im Halbfinale nun auf Borussia Dortmund treffen, weiter den 18. Cuptriumph im Visier.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Leverkusener verpassten hingegen vor 31.210 Zuschauern nach zuletzt fünf Bundesliga-Siegen ohne Gegentor den ersten Halbfinal-Einzug seit sechs Jahren. Zudem erlebte das Team von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt nach dem Achtelfinal-Aus in der Champions League bei Atletico Madrid das nächste Elfmeterdrama, weil Josip Drmic bei seinem Versuch an Manuel Neuer scheiterte.

Jubel der Bayern-Spieler nach dem Elfmeterschießen

AP/Martin Meissner

Nach dem Elferkrimi fiel den Bayern-Spielern sichtlich ein Stein vom Herzen

„Das ist bitter, brutal“, klagte Bayer-Schlussmann Bernd Leno. „Sie waren einen Elfmeter besser. Unsere Mannschaft hat noch Luft nach oben, irgendwann gewinnen wir auch ein Elfmeterschießen“, sagte Sportdirektor Rudi Völler. „Elfmeterschießen ist immer vor allem Glück. Es war ein nervenaufreibendes Spiel“, urteilte Weltmeister Thomas Müller. „Das Spiel hat keinen Verlierer verdient gehabt“, sagte Bayern-Held Neuer.

Guardiola kehrt zum Erfolgsrezept zurück

Bayern-Trainer Josep Guardiola hatte seiner Mannschaft diesmal nicht die Defensivtaktik verordnet, mit der er als Reaktion auf die Ausfälle von Arjen Robben, Franck Ribery und ÖFB-Star David Alaba zuletzt in Dortmund ein glanzloses 1:0 erreicht hatte. Stattdessen kehrten die Münchner zum gewohnten Spiel mit hohem Ballbesitz zurück. Allein in der ersten Halbzeit lief die Kugel zu 73 Prozent in den Reihen der Gäste, die zudem dreimal so viele Pässe spielten. Wirklich drangvoll und zielführend wirkte die Offensive der Bayern allerdings nicht.

Die Leverkusener setzten sich von Beginn an clever und zum Teil sehr sehenswert zur Wehr. Bei den Bayern fehlte die Kreativität, zumal auch Bastian Schweinsteiger verletzt passen musste. Nur einmal wurde es vor dem Bayer-Tor richtig gefährlich: Bei einer präzisen Hereingabe von Juan Bernat fiel der Ball dem völlig allein stehenden Thomas Müller (40.) direkt vor die Füße, doch Leverkusen-Keeper Leno warf sich in die Schussbahn und wehrte ab.

Lewandowskis Führungstreffer aberkannt

Die Hausherren, die vor sechs Jahren den FC Bayern im zuvor letzten Pokalduell der beiden Clubs aus dem Wettbewerb geworfen hatten, ließen ansonsten nicht viel zu und setzten selbst einige Nadelstiche. Nationalspieler Karim Bellarabi stürmte in der 22. Minute auf das Bayern-Gehäuse zu, schoss aus vollem Lauf aber weit über das Tor. Sekunden vor Ende der ersten Hälfte zielte er volley erneut deutlich drüber.

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff übersah Bellarabi den besser postierten Roberto Hilbert und donnerte den Ball stattdessen in die Wolken. Kurz darauf musste die Partie für einige Minuten unterbrochen werden, nachdem Wendell und Mario Götze heftig zusammengeprallt waren. Beide konnten aber weitermachen. Danach erhöhten die Münchner, die zuvor in 15 Pokalpartien in Serie siegreich waren, den Druck. Nach einer Stunde lag der Ball dann nach einem Kopfball von Robert Lewandowski im Bayer-Netz, doch Schiedsrichter Felix Zwayer gab den Treffer wegen eines angeblichen Stürmerfouls gegen Ömer Toprak nicht - eine Fehlentscheidung.

Bellarabi wirbelt Bayern-Defensive durcheinander

Auf der Gegenseite war es immer wieder Bellarabi, der dem Guardiola-Team Sorgen bereitete. In der 65. Minute lief der Leverkusener allein auf Nationalkeeper Manuel Neuer zu, der jedoch abwehren konnte. Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit verpasste Julian Brandt nach Bellarabis Flanke den möglichen Siegestreffer aus kurzer Distanz, weil Rafinha gerade noch die Fußspitze an den Ball bekam.

In der Verlängerung bestimmten die Bayern das Geschehen. Götze schob den Ball nach Rafinhas Zuspiel aus drei Metern am linken Pfosten vorbei (98.), Bernat scheiterte an Leno (114.). So musste das Elfmeterschießen entscheiden.

Viertelfinale im DFB-Pokal

Dienstag, 7. April:
VfL Wolfsburg SC Freiburg 1:0
Borussia Dortmund 1899 Hoffenheim 3:2 n.V.
Mittwoch, 8. April:
Arminia Bielefeld Mönchengladbach 1:1 n.V. 5:4 i.E.
Bayer Leverkusen Bayern München 0:0 n.V. 3:5 i.E.

Halbfinale im DFB-Pokal

Dienstag, 28. April:
Bayern München Borussia Dortmund 1:1 n. V. 0:2 i. E.
Mittwoch, 29. April:
Arminia Bielefeld VfL Wolfsburg 0:4

Link: