Themenüberblick

Napoli-Boss droht mit Zwangsmaßnahmen

Rund um die kriselnden italienischen Großclubs Napoli und Inter Mailand herrschen derzeit schwere Turbulenzen. Bei den „Nerazzurri“ sorgen Gerüchte über eine mögliche Rückkehr des früheren Clubchefs Massimo Moratti für Unruhe, Napoli-Boss Aurelio De Laurentiis wiederum drohte seinen Kickern vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Fiorentina mit Zwangsmaßnahmen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Süditaliener warten in der Meisterschaft seit fünf Runden auf einen Sieg, fielen dadurch auf den sechsten Rang zurück und könnten die Champions League verpassen. Das Fass zum Überlaufen brachte das Cup-Semifinal-Out am Mittwoch gegen Lazio Rom. „Ich habe entschieden, dass die Mannschaft auf unbestimmte Zeit auf Trainingslager geschickt wird, wenn sich bis Saisonende keine Besserung einstellt“, sagte De Laurentiis.

Er sei zwar kein Freund von verordneten Kasernierungen, „aber Neapel ist eine Stadt voller Ablenkungen. Ich erwarte von den Spielern, dass sie mit vollem Einsatz für die Fans und die Stadt arbeiten“, sagte der Filmproduzent und ergänzte: „Ich will Disziplin. Ich habe immer pünktlich alle Gehälter bezahlt, in den letzten zehn Jahren 386 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Jetzt verlange ich Engagement.“

Trainer angezählt

Trainer Rafael Benitez blieb vom Rundumschlag des Clubchefs verschont - allerdings dürfte der Job des Spaniers, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft, massiv wackeln. Auch Roberto Mancini ist bei Inter Mailand längst nicht mehr unumstritten, obwohl er Inter von 2004 bis 2008 zu drei Meistertiteln führte und erst im November sein Amt antrat.

Doch auch der frühere ManCity-Meistermacher konnte die Talfahrt des Champions-League-Siegers von 2010 nicht stoppen. Nach sieben sieglosen Pflichtspielen in Serie liegt Inter nur an neunter Stelle und hält mit 38 Punkten aus 29 Runden bei der geringsten Punkteausbeute in dieser Saisonphase seit Einführung der Dreipunkteregel 1994/95. Vor diesem Hintergrund tauchten zuletzt Gerüchte über ein Comeback von Ex-Clubchef Moratti auf - sehr zum Erstaunen von Mancini. „Ich war überrascht, als ich es gelesen habe“, sagte der Trainer.

Moratti verkaufte Inter 2013 an ein Konsortium unter der Führung des indonesischen Geschäftsmannes Erick Thohir, der längst zum großen Feindbild der Inter-Fans geworden ist. „Ich habe Vertrauen in die Arbeit von Thohir. Er hat ein gutes Projekt, braucht aber noch Zeit“, sagte Mancini vor dem Auswärtsspiel am Samstag gegen Hellas Verona.

Italienische Serie A

30. Runde

Samstag, 11. April:
FC Genoa Cagliari 2:0
Parma Juventus Turin 1:0
Hellas Verona Inter Mailand 0:3
Sonntag, 12. April:
Cesena Chievo Verona 0:1
Napoli Fiorentina 3:0
Torino AS Roma 1:1
Lazio Rom Empoli 4:0
Udinese Palermo 1:3
Atalanta Sassuolo 2:1
AC Milan Sampdoria Genua 1:1

Abschlusstabelle 2014/15

1. Juventus Turin 38 26 9 3 72:24 87
2. AS Roma 38 19 13 6 54:31 70
3. Lazio Rom 38 21 6 11 71:38 69
4. AC Fiorentina 38 18 10 10 61:46 64
5. SSC Napoli 38 18 9 11 70:54 63
6. FC Genoa 38 16 11 11 62:47 59
7. Sampdoria Genua 38 13 17 8 48:42 56
8. Inter Mailand 38 14 13 11 59:48 55
9. Torino 38 14 12 12 48:45 54
10. AC Milan 38 13 13 12 56:50 52
11. US Palermo 38 12 13 13 53:55 49
12. US Sassuolo 38 12 13 13 49:57 49
13. Hellas Verona 38 11 13 14 49:65 46
14. Chievo Verona 38 10 13 15 28:41 43
15. Empoli 38 8 18 12 46:52 42
16. Udinese 38 10 11 17 43:56 41
17. Atalanta Bergamo 38 7 16 15 38:57 37
18. Cagliari 38 8 10 20 48:68 34
19. Cesena 38 4 12 22 36:73 24
20. FC Parma 38 6 8 24 33:75 19

Endstand vom 31. Mai

Parma wurden strafweise sieben Punkte abgezogen

Champions-League-Teilnehmer: Juventus Turin, AS Roma
CL-Qualifikation: Lazio Rom
Europa-League-Teilnehmer: Fiorentina, Napoli, Sampdoria Genua
Absteiger: Cagliari, Cesena, Parma
Aufsteiger: Carpi, Frosinone, Bologna

Links: