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Waliser kontrollieren Gruppe B

Nicht nur Österreich könnte sich 2016 erstmals sportlich für eine EM-Endrunde qualifizieren. Seit Freitag ist auch Wales dem großen Traum von einer Reise nach Frankreich mit dem 1:0 über Belgien ein großes Stück näher gerückt. Der gefeierte Held war einmal mehr Superstar Gareth Bale. Der machte damit die Tür zum ersten Großereignis seit 1958 in seinem Jubiläumsspiel weit auf.

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In der 25. Minute brachte Bale das Millennium Stadium von Cardiff zum Beben. Der 25-Jährige verwertete in seinem 50. Länderspiel eine missglückte Kopfballrückgabe von Radja Nainggolan zum letztendlich entscheidenden Treffer. Wales blieb damit im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen und führt in Gruppe B drei Punkte vor den Belgiern. Die gingen erstmals seit dem WM-Viertelfinale 2014 in Brasilien gegen Argentinien wieder als Verlierer vom Platz.


Gareth Bale trifft

AP/David Davies/PA via AP

Bale (r.) stand in der 25. Minute zur richtigen Zeit am richtigen Ort

„Wir haben guten Fußball gespielt und in jedem Bereich gekämpft. Jetzt können wird den Sommer genießen“, sagte der Starspieler, der einst um 100 Mio. Euro zu Real Madrid gewechselt war. Mit seinem 17. Länderspieltor und dem siebenten in den jüngsten sieben Spielen brachte Bale die Waliser dem ersten großen Turnier seit 1958 einen großen Schritt näher. Die WM in Schweden war der bisher einzige Auftritt von Wales bei einem großen Turnier. Für eine EM konnte sich noch keine walisische Mannschaft qualifizieren. Da halfen auch Torjäger und Topstars wie Ian Rush und Ryan Giggs im Kader nichts.

Spielplan spricht für Wales

Noch vier Spiele sind in Gruppe B für Wales zu absolvieren. Auf den derzeit von Israel gehaltenen dritten Platz, der im schlechtesten Fall den Umweg über das Play-off bedeutet, haben Bale und Co. bereits fünf Punkte Vorsprung. Von den vier offenen Spielen sind zudem zwei auf eigenem Rasen, eines davon gegen Nachzügler Andorra. Wohl nur ein katastrophaler Einbruch würde eine EM-Teilnahme der Waliser noch verhindern.

Island und Wales gewinnen in EM-Qualifikation

Gegen den Weltranglistenzweiten Belgien siegt Wales in Cardiff mit 1:0. Island schlägt Tschechien in Rejkjavik mit 2:1.

Der Jubel in Cardiff über den aktuell Zweiten der FIFA-Weltrangliste war grenzenlos. „Das war einer der schönsten Siege meiner Trainertätigkeit“, sagte Wales-Teamchef Chris Coleman, „aber es wird noch einen schöneren geben - den, nachdem wir sagen können: Wir fahren nach Frankreich.“ Überraschend gefasst nahm Colemans Gegenüber Marc Wilmots die Niederlage auf. „Wir haben zwei Punkte Vorsprung vor der Nummer drei und zwei Heimspiele vor uns. Wenn wir unsere Mentalität zeigen, dann qualifizieren wir uns auch für die EM“, sagte Wilmots, „das ist kein Drama.“

Island überrascht weiter

Nicht nur Wales, auch Island bleibt in Gruppe A auf Kurs Richtung Frankreich. Während die Niederlande am Freitag mit 2:0 in Lettland den ersten Auswärtssieg feierten und sich die Türkei zu einem 1:0 in Kasachstan mühte, drehte Island in Reykjavik das Match gegen Tschechien - und übernahm mit zwei Punkten Vorsprung auf Tschechien und fünf Zählern auf die Niederlande die Spitze. Kolbeinn Sigthorsson erzielte den Siegestreffer (76.), nachdem eine Viertelstunde zuvor Aron Gunnarsson die Gästeführung durch Borek Dockal (55.) ausgeglichen hatte.

Island rückte damit der ersten Teilnahme an einer Endrunde einen weiteren Schritt näher. Nach einem 3:0 gegen die Türkei und einem 2:0 gegen die Niederlande gelang im dritten Heimspiel die Revanche für die bisher einzige Niederlage, ein 1:2 in Tschechien. Vor allem die Heimstärke ist der große Trumpf der von Lars Lagerbäck betreuten Isländer. „Es ist großartig, vor Fans zu spielen, die einen hundertprozentig unterstützen“, sagte Gunnarsson, „ich hoffe, Teams beginnen sich vor einem Spiel bei uns zu fürchten.“

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