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In den Fußstapfen von Vince Carter

Jakob Pöltl wird seine NBA-Karriere bei den Toronto Raptors starten. Der Wiener ist damit bei einem Spitzenteam der Eastern Conference gelandet, das sich seit einigen Jahren als ernsthafter Titelkandidat in Position bringt. Zuletzt scheiterte man im Play-off-Halbfinale am späteren Sieger Cleveland Cavaliers. Pöltl tritt unter anderem in die Fußstapfen von Vince Carter.

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Toronto zählt zum Kreis der Teams, die noch keinen Titel gewonnen haben. Gegründet wurde der Club 1995, als die NBA mit den Vancouver Grizzlies noch ein zweites kanadisches Team auf der Landkarte platzierte. Der Name verdankt sich dem Dinosaurierhype der 1990er Jahre. Im Kinohit „Jurassic Park“ (1993) spielten die immer angriffslustigen Raptoren neben dem Tyrannosaurus Rex die eigentliche Hauptrolle.

„Air Canada“ hebt ab

Die prägende Figur in den Raptors-Anfangsjahren war der junge Carter, der von den Medien wegen seiner spektakulären Spielweise auch „Air Canada“ getauft wurde. Der Flügelspieler führte Toronto dreimal in Serie in die Play-offs, ehe er zu den New Jersey Nets verschoben wurde. Nach einer kurzen Durststrecke ging es ab 2006 sportlich kurz wieder bergauf, hauptverantwortlich dafür war Power Forward Chris Bosh, der im Sommer 2010 jedoch bei Miami Heat unterschrieb.

2013 kehrten die Raptors in die Play-offs zurück und etablierten sich als fixe Größe in der Atlantic Division, die seit 2014 dreimal in Serie erbeutet wurde. Zuletzt musste man sich erst im Conference-Finale Cleveland 2:4 geschlagen geben.

Rebounds als Chance für Pöltl

Angetrieben wird das Team unter Chefcoach Dwane Casey von den Aufbauspielern Kyle Lowry und DeMar DeRozan, wobei Letzterer im Sommer ein „Free Agent“ wird. In Sachen Rebounds ist Luft nach oben vorhanden, was Pöltl zahlreiche Minuten an Spielzeit ermöglichen sollte. Der kongolesische Center Bismack Biyombo könnte sich nach seiner Topleistung in den Play-offs demnächst aus dem Staub machen. Routinier der Truppe ist der 36-jährige argentinische Olympiasieger Luis Scola.

Skyline von Toronto

Reuters/Mark Blinch

Toronto zählt zu den wirtschaftlich stärksten Metropolen Nordamerikas

Kanadas Metropole

Toronto zählt zu den Clubs mit den größten und wirtschaftlich stärksten Einzugsgebieten. Der Ballungsraum hat über sechs Millionen Einwohner, nach Mexiko-Stadt, New York und Los Angeles handelt es sich um die viertgrößte Metropole in Nordamerika. Als mittlerweile einziges kanadisches NBA-Team, nachdem die Grizzlies 2001 nach Memphis übersiedelten, kommen auch zahlreiche Sympathisanten außerhalb der Provinz Ontario dazu.

Eigentümer der Raptors ist das Unternehmen Maple Leaf Sports and Entertainment, das auch die Toronto Maple Leafs (NHL), Toronto FC (MLS), das Air Canada Centre und das Fußballstadion der Stadt besitzt. Daraus ergeben sich Synergien und das Potenzial für Cross-Marketing-Kampagnen, was auch reichlich genützt wird. Nahezu alle wichtigen Medienkonzerne Kanadas haben ihren Sitz in Toronto.

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