„Will in der Liga auch Einfluss haben“
Jakob Pöltl ist schon immer eine Ausnahmeerscheinung gewesen. Das ist nicht nur seiner Körpergröße von 2,13 Metern geschuldet. Der 20-jährige Wiener hat es als erster Österreicher in die NBA geschafft. Ob seiner Beweglichkeit, seiner Arbeitseinstellung, aber auch seiner Bescheidenheit wird Pöltl eine lange Karriere in der besten Basketball-Liga der Welt zugetraut.
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Seit April ist Pöltl bei der Creative Artists Agency (CAA) in Los Angeles unter Vertrag. Dem weltgrößten Anbieter im Sportbereich vertrauen auch NBA-Superstars wie Dwyane Wade, Chris Paul und Carmelo Anthony. Für ihren Neuling hatte die CAA die Vorbereitung auf den Draft samt Gesprächen mit 14 verschiedenen Teams organisiert.
Geld für Pöltl keine Motivation
Geld ist für ihn nie im Mittelpunkt gestanden, sondern die basketballerische Entwicklung. Als Jugendlicher bewunderte er die Boston Celtics, als Lieblingsspieler nannte er Kevin Garnett. Zuletzt wurde Pöltl immer wieder mit Pau Gasol verglichen. Der Spanier, zweifacher Meister mit den Los Angeles Lakers, gilt ebenfalls als vielseitiger „Big Man“, der sich bewegen kann, gutes Ballgefühl und ein Auge für den Mitspieler mitbringt.
Seine Verteidigungsqualitäten hat Pöltl bereits in Utah unter Beweis gestellt. Im körperlichen Bereich hat er sich weiterentwickelt. Mittlerweile bringt der „Baum“, wie er in Wien genannt wird, mehr als 110 Kilogramm auf die Waage.
Auch der Spielstil in der NBA sollte ihm liegen. Er ist oftmals von Pässen der von diesen freigeblockten Spielmacher auf ihre Center geprägt („Pick and roll“). „Diese gefühlvollen Hände und seine Beweglichkeit sind für einen 2,13-Meter-Mann außergewöhnlich“, erklärte Entdecker Hill. „Nur wenige Spieler auf der Welt haben sie.“
In USA schon eine große Nummer
In den USA ist Pöltl daher längst eine große Nummer. Als erster Österreicher in der NBA wird auch seine Bekanntheit in der Heimat rasant steigen. Problem hat er damit keines, Aufmerksamkeit hat Pöltl schon in jungen Jahren auf sich gezogen. Schon im Nachwuchs war er immer der Größte - und, wie er selbst sagt, „meistens auch eher einer der besseren Spieler“.
In die NBA ist er gekommen, um zu bleiben - und Spuren zu hinterlassen. „Es geht darum, dass ich mich dort festsetze. Ich will in der Liga auch einen Einfluss haben.“ Im Draft in New York als Nummer neun von den Toronto Raptors ausgewählt, darf Pöltl schon zu Saisonbeginn Ende Oktober mit Einsatzzeit rechnen.
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