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Mit Schwung nach Belgrad

Österreichs Nationalmannschaft hat keine Zeit, sich auf der guten Leistung beim 2:2 gegen Wales auszuruhen. Bereits am Sonntag (20.45 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) wartet mit der Auswärtspartie in Serbien die nächste schwierige Aufgabe in der WM-Qualifikationsgruppe D. Wie Österreich halten die Serben nach dem 3:0-Sieg in Moldawien bei vier Punkten.

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ÖFB-Coach Marcel Koller forderte daher unmittelbar nach dem Spiel im Happel-Stadion von seinen Spielern, den Schwung vom Wales-Spiel mitzunehmen und den Fokus hoch zu halten. „Wir brauchen wieder so eine Leistung. Wir müssen wieder kompakt stehen. Uns erwartet eine hektische Stimmung. Serbien hat hervorragende Fußballer, da müssen wir dagegenhalten, aber auch unsere Möglichkeiten nach vorne in die Waagschale werfen. Wir wollen weiter auf diesem Weg gehen“, sagte Koller.

Viel Lob von Gegner Wales

Der EM-Halbfinalist Wales zeigte sich mit dem 2:2-Unentschieden in Wien zufrieden und prophezeite dem Team von Marcel Koller in der WM-Qualifikation noch viele Punkte.

Defensivarbeit und Nerven gefragt

Das Remis gegen den EM-Halbfinalisten sollte das Selbstvertrauen bei David Alaba und Kollegen wieder gesteigert haben. Überdies reisen die Österreicher am Samstag mit der Referenz von zuletzt 13 Qualifikationsspielen ohne Niederlage und acht Auswärtssiegen in Folge in die serbische Hauptstadt. „Wir müssen alle nach hinten arbeiten. Das haben wir gegen Wales sehr gut gemacht. Das war aber auch absolut notwendig und wird auch am Sonntag notwendig sein“, sagte Koller vor dem Duell gegen Serbien.

Fakten zum Spiel: Heimmacht
Seit sechs Spielen ist die Elf von Neo-Coach Slavoljub Muslin schon ungeschlagen. Zu Hause ist die Mannschaft zudem eine Macht. Von 60 Heimspielen in WM-Qualifikationen verloren Serbien und seine Vorgängerstaaten nur fünf.

Gefragt wird dabei auch ein gewisses Nervenkostüm sein. Im 55.000 Zuschauer fassenden „Marakana von Belgrad“ erwartet die ÖFB-Spieler ein Hexenkessel mit beeindruckender Geräuschkulisse. „Aber mit dem Drive und dem Selbstvertrauen, das wir uns gegen Wales geholt haben, wollen wir nach Belgrad fliegen und etwas mitnehmen“, sagte ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger.

Respekt vor „guten Dribblern“

Vor der aktuellen Nummer 50 der FIFA-Weltrangliste zeigte der Teamchef großen Respekt. „Sie haben gute Dribbler“, stellte Koller klar. In die Defensive will er sich dadurch aber nicht drängen lassen: „Wir wollen frech und mutig mitspielen und unseren Weg weitergehen.“ Baumgartlinger meinte zu den Serben: „Sie sind auch gut drauf und wollen die Qualifikation nutzen, um die letzte vergessen zu machen. Wir sind gewarnt.“

ÖFB-Teamchef Marcel Koller beim Training

APA/Robert Jäger

Die Vorbereitungszeit auf Serbien ist für Teamchef Marcel Koller begrenzt

Die Serben setzen ähnlich wie Wales auf drei Innenverteidiger. Allerdings ist das Offensivspiel der Hausherren etwas anders ausgelegt: Angriffe werden zumeist über die Flügel lanciert. Gefahr geht vor allem von Southampton-Legionär Dusan Tadic aus, der von den fünf bisherigen serbischen Treffern in der laufenden Qualifikation zwei selbst erzielte und drei vorbereitete. „Serbien spielt das gleiche System wie die Waliser. In dem Sinne wird es kein ganz anderes Spiel geben. Wir müssen daher nicht viel verändern.“

Wimmer bleibt Option als Linksverteidiger

An der ÖFB-Startaufstellung dürfte es daher wenig bis gar keine Veränderung geben. Ein neuerlicher Einsatz von Kevin Wimmer als linker Verteidiger ist daher wahrscheinlich. „Er hat das recht gut gemacht. Er hat extrem viel Ruhe in sich und ist ausgeglichen. Natürlich kann man Dinge verbessern. Er hätte vielleicht noch mehr Zug nach vorne entwickeln können. Er hat aber so gespielt, dass er auch weiter für die Position infrage kommt“, sagte Koller.

Offen ist jedoch weiter, ob Goalie Robert Almer seine Wadenblessur rechtzeitig in den Griff bekommt. Eine gröbere Muskelverletzung konnte von der medizinischen Abteilung aber ausgeschlossen werden. Sollte Almer passen müssen, wäre sein möglicher Vertreter Ramazan Özcan, der sich für einen Einsatz in Belgrad gerüstet sieht. „Wenn ich Ersatztormann bin, heißt das nicht, dass ich mich in der Vorbereitung auf die Bälle lege. Es kann immer alles passieren, das hat man gegen Wales gesehen.“

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