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„Durchschnittliches Ergebnis“ zum Auftakt

Mikaela Shiffrin ist auch mit weniger Training weiter die Nummer eins im Slalom, Österreichs Damen haben dafür nach wie vor Aufholbedarf. Mit drei Läuferinnen in den Top 15 und Carmen Thalmann als bester Fahrerin auf Platz zehn war nach dem ersten Slalom in Levi niemand wirklich zufrieden. ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum gab zu: „Das ist ein durchschnittliches Ergebnis.“

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Seit Platz zwei von Kathrin Zettel im Jänner 2015 in Zagreb und mittlerweile 15 Rennen warten die ÖSV-Damen auf einen Slalom-Podestplatz. In Levi waren sie davon so weit entfernt wie schon länger nicht, nachdem es vergangenen Winter durch Michaela Kirchgasser mehrere vierte Plätze gegeben hatte. Doch auch die Salzburgerin schaffte als 14. keinen Spitzenplatz. „Das war einer meiner schlechtesten Skitage bisher heuer“, gab die 31-Jährige zu.

Michaela Kirchgasser

GEPA/Ch. Kelemen

Der Blick auf die Ergebnistafel sorgte bei Kirchgasser für Ernüchterung

Selbstkritik und Druck von jungen Läuferinnen

Carmen Thalmann wurde als beste Österreicherin Zehnte, gab sich danach aber selbstkritisch. „Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir müssen schauen, bald besser zu werden“, sagte die Kärntnerin, die mit ihren 27 Jahren die zweitälteste ÖSV-Starterin in Levi war. „Wir haben zwar gewusst, dass es noch nicht ganz passt. Trotzdem hätten wir mehr erwartet. Wir können es besser.“

Das zu zeigen wird bald Gebot der Stunde in der nun von Johannes Zöchling geleiteten, jungen Slalom-Mannschaft. Denn zu den arrivierten Slalom-Assen gesellen sich immer mehr junge Talente. So fuhr die norwegische Europacup-Gesamtsiegerin Maren Skjöld (23) auf dem Tunturi mit Startnummer 31 auf Platz fünf. Die erst 18-jährige Schweizerin Melanie Meillard wurde mit Nummer 40 Sechste.

Truppe und Gallhuber mit Potenzial

In diese Dimensionen soll bald auch eine junge Österreicherin vordringen. Das Zeug dazu hätte Katharina Truppe. Die 20-jährige Kärntnerin ließ in beiden Durchgängen ihr Talent aufblitzen, patzte aber im ersten Lauf und wurde nach fünftbester Laufzeit Gesamtfünfzehnte. Ohne grobe Fehler wäre aber auch die 19-jährige Katharina Gallhuber viel weiter vorne gelandet als auf Platz 28.

Katharina Truppe

GEPA/Andreas Pranter

Katharina Truppe zeigte vor allem im zweiten Durchgang ihr Potenzial

Truppe gab sich zumindest versöhnlich. „Fürs Erste bin ich zufrieden. Ich habe im zweiten Durchgang gezeigt, dass ich es doch kann“, sagte die Zimmerkollegin von Thalmann. „Ich hoffe natürlich auf eine Steigerung. Mit zwei Läufen ohne großen Fehler schaut die Welt gleich noch besser aus.“

Daran glaubt auch Thalmann. „Wir müssen hart arbeiten und näher rankommen. Zu sagen, die Beste ist Zehnte, geht gar nicht“, meinte sie. Angesichts von so viel Selbstkritik reagierte sogar Coach Kriechbaum nachsichtig. „Die internationale Konkurrenz ist recht groß. Da sind einige, die richtig stark fahren. Wir müssen also im Moment die Kirche im Dorf lassen und in Ruhe weiterarbeiten.“

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