„So viele schöne Momente“
Die Superlativen für Stefan Kraft sind letzten Weltcup- und WM-Winter beinahe ausgegangen: Doppelweltmeister, Skiflug-Weltrekordler, Raw-Air-Sieger und auch noch die große und die kleine Kristallkugel für den Weltcup-Gesamtsieg und den Skiflug-Weltcup. Kraft war der große Abräumer der Saison.
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Der 23-jährige Salzburger schloss zudem das Finale in Planica mit seinem achten Saisonsieg ab. „Es waren heuer so viele schöne Momente, es ist schwer zu sagen. Jedes Ereignis war etwas Spezielles. Aber der Gesamtweltcup ist doch eine Leistung über die ganze Saison, es beginnt schon im Sommer“, sagte Kraft im ORF.

GEPA/Harald Steiner
Kraft brachte auch viermal Edelmetall von der WM in Lahti nach Hause
Gesamtweltcup der wertvollste Erfolg
Der Triumph im Gesamtweltcup war für ihn der wertvollste Erfolg: „Das ist sicher mein Karrierehighlight. Ich wollte es immer einmal schaffen, es war mein großes Ziel, heuer vorne mitzumischen. Dass ich es jetzt gewonnen habe, ist ein Wahnsinn.“
Der 23-jährige Salzburger sprang sich in der Saison 2016/17 nicht nur endgültig in die Herzen der Skisprung- und Sportfans, er ist auch in die Riege der rot-weiß-roten Sportgrößen aufgestiegen. Zunächst schaffte der Pongauer in Lahti Doppel-WM-Gold und als erster Österreicher überhaupt Einzel-Gold von beiden Schanzen, dann segelte er in Vikersund zur neuen Weltrekordmarke von 253,5 Metern.
Nach 293 Punkten Rückstand am 22. Jänner auf den Weltcup-Führenden Kamil Stoch (POL) startete Kraft auch noch eine unglaubliche Aufholjagd und krönte seine Saison mit seinem ersten Gesamtweltcup-Sieg. Acht Saison-Einzel-Siege bei gesamt 17 Podestplätzen haben das ermöglicht. An offiziellen WM-Prämien, Weltcup-Preisgeldern und Raw-Air-Geld hat Kraft brutto rund 290.000 Euro verdient, dazu kommen noch ÖSV-interne und Sponsorengelder.
Im Kreis der Legenden
Als erster Österreicher seit Gregor Schlierenzauer (2012/13) und siebenter ÖSV-Springer überhaupt schaffte Kraft dieses Kunststück. Erstmals aus dem Schatten von Größen wie Thomas Morgenstern und Co. war Kraft mit dem Sieg bei der Vierschanzentournee 2014/15 getreten. In der abgelaufenen Saison lief es für Kraft bei der Tournee wegen eines Virus nicht nach Wunsch, dafür sicherte er sich im Finish einer besonders kräfteraubenden Saison auch noch die neue Raw-Air-Serie.
So sehr der Pongauer auf den Schanzen dieser Welt auch abhebt, so sehr auf dem Boden ist er auch nach all den Erfolgen geblieben. Der Bayern-München-Fan hat eine natürliche Art, macht keine großen Sprüche und lässt sich auch durch Rückschläge die gute Laune selten nehmen. Als Wettkampftyp vermag er sich zudem genau dann zu steigern, wenn es darauf ankommt.
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