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Nächster Tiefschlag für Grün-Weiß

Der SK Rapid musste in der achten Runde der tipp3-Bundesliga den nächsten Tiefschlag hinnehmen. Der Rekordmeister kassierte am Mittwoch auswärts gegen SV Josko Ried eine 1:3 (1:2)-Niederlage und liegt nach Verlustpunkten gerechnet schon 13 Zähler hinter Spitzenreiter Wacker Innsbruck.

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Die Rieder, für die Carril (9.), Nacho (25.) und Hadzic (90.) bei einem Gegentor von Vennegoor of Hesselink (13.) trafen, bleiben hingegen neben den Tirolern das Überraschungsteam der Liga und eroberten wieder Rang zwei von Sturm Graz. Der Sieg der Innviertler war verdient. Das Spiel der Gludovatz-Mannschaft war von Beginn an strukturierter und flüssiger als jenes der Hütteldorfer, denen die Verunsicherung deutlich anzumerken war.

Frühe Tore

Zwar blieb Rapid durch einen Fehlschuss von Hinum in der 8. Minute die erste Chance des Spiels vorbehalten, schon eine Minute später aber stand es 1:0 für Ried. Carril versenkte einen Freistoß aus 20 Metern, wobei Goalie Hedl bei dem Schuss zentral aufs Tor keine glückliche Figur machte.

In dieser Phase hatte Rapid noch die passende Antwort parat. Kapitän Hofmann, hinter dessen Einsatz lange ein Fragezeichen gestanden war, ging in der 13. Minute auf und davon und bediente mit einer Maßflanke Vennegoor of Hesselink, der per Kopf im zweiten Match für Grün-Weiß seinen ersten Treffer erzielte und damit nach zwei erfolglosen Meisterschaftspartien die Torsperre von Rapid beendete.

Ein enttäuschter Markus Katzer und ein jubelnder Ignacio Rodriguez-Ortiz

GEPA/Ralph M. Fischer

Rapidler am Boden, Rieder im Höhenflug

Ried überlegen

Es sollte der einzige positive Aspekt für Rapid an diesem Abend gewesen sein, denn Ried erholte sich schnell und stellte durch Nacho in der 25. Minute auf 2:1. Der Spanier kam ungedeckt am Sechzehner zum Ball und zog flach ins kurze Eck ab. Seine Kollegen Stocklasa (32./Kopfball an die Latte) und Mader (40./Heber neben das Tor) hätten die Führung fast erhöht, zudem verwehrte Schiedsrichter Gangl den Oberösterreichern kurz vor der Pause einen wohl gerechtfertigten Elfer - Sonnleitner hatte Hammerer im Strafraum zu Boden gezogen.

Nach dem Seitenwechsel durfte sich auch Rapid über den Referee beschweren, als Nuhiu mit dem Kopf schneller als der neue Rieder Keeper Hesl am Ball war, sein Tor von Gangl jedoch aberkannt wurde. Hatte der deutsche Schlussmann in dieser Situation noch Schwächen gezeigt, rettete er seiner Mannschaft in der 52. und 60. Minute mit Glanzparaden nach Schüssen von Nuhiu den Sieg.

Rapid ohne Ideen

Danach war die Pacult-Elf zwar überlegen, griff aber zu ideenlos an, wodurch die Rieder nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis kamen und in der 90. Minute durch einen Kopfball von Hadzic sogar auf 3:1 davonzogen. So blieb am Ende die fünfte Rapid-Niederlage im achten Ligamatch - die dritte en suite -, während die Rieder bereits den sechsten vollen Erfolg einfuhren. Allerdings hatten die Innviertler den Ausfall von Lexa zu beklagen, der mit einer Knieverletzung vom Platz musste.

Stimmen zum Spiel:

Peter Pacult (Rapid-Trainer): "In erster Linie müssen wir über die Leistung des Schiedsrichters reden. Zwei ganz klare Fehlentscheidungen haben das Spiel beeinflusst. Beim 0:1 hat Katzer kein Foul gemacht, auch wenn es ein klarer Fehler von Hedl war. Außerdem hat Nuhiu ein reguläres Tor erzielt. So etwas ist unerklärlich. Wir haben in der zweiten Hälfte den Gegner bis zur 89. Minute enorm unter Druck gesetzt. Der Rieder Goalie hat zwei unheimlich schwierige Bälle gehalten.

Beim zweiten Tor haben wir uns nicht clever genug verhalten, das sind Dinge, die man ansprechen muss. Es ist bitter, wenn man hier durch Fehlentscheidungen und Eigenfehler verliert. Wir haben viele Chancen herausgespielt, aber haben uns in entscheidenden Momenten nicht so durchgesetzt, wie es sich gehört. Es ist keine Frage, dass wir hinter dem Plansoll sind. Beunruhigt bin ich durch die Schiedsrichterleistung."

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): „Das war Spannung pur, eine tolle Stimmung bis zur letzten Minute. Die Tugenden haben entschieden, eine hohe Willenskraft. Wir hätten schon in der ersten Hälfte das dritte Tor machen können. Die beiden Chancen, die unser neuer Einser-Tormann Hesl gehalten hat, waren nicht ohne. Bei Lexa müssen wir den genauen Grad der Verletzung abwarten.“

Wolfgang Hesl (Neo-Ried-Goalie): „Wir wollten unbedingt die drei Punkte und haben verdient gewonnen. In der ersten Hälfte haben wir dominiert, dass Rapid in der zweiten Hälfte aufkommt, war uns klar. Wenn ich beim Gegentor besser stehe, habe ich den Ball vielleicht. Bei nicht gegebenen Tor war ich im Fünfer, wenn ich da angegangen werde, ist ein Foul zu geben.“

Tipp3-Bundesliga, achte Runde

Mittwoch:

Ried - Rapid 3:1 (2:1)

Keine-Sorgen-Arena, 7.600 Zuschauer, SR Gangl

Torfolge:
1:0 Carril (9./Freistoß)
1:1 Vennegoor of Hesselink (13.)
2:1 Nacho (25.)
3:1 Hadzic (90.)

Ried: Hesl - Hadzic, Stocklasa, Riegler - Brenner, Mader, Schrammel - Lexa (52./Royer), Carril (78./Prettenthaler), Nacho (84./Reifeltshammer) - Hammerer

Rapid: Hedl - Kayhan, Sonnleitner, Soma, Katzer - Hofmann (77./Trimmel), Kulovits, Hinum (81./Salihi), Kavlak - Vennegoor of
Hesselink, Nuhiu

Gelbe Karten: Mader, Schrammel bzw. Soma, Kavlak, Vennegoor of Hesselink

Die Besten: Hesl, Carril, Lexa bzw. Kavlak

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