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Tiroler weiter souverän

Der FC Wacker Innsbruck ist in der tipp3-Bundesliga weiterhin das Maß aller Dinge. Der Aufsteiger feierte am Mittwochabend in der achten Runde einen verdienten 4:2 (3:0)-Auswärtssieg beim SV Superfund Kapfenberg, verteidigte die Tabellenführung souverän und ist damit nach wie vor als einziges Team noch ungeschlagen. Für die Elf von Coach Walter Kogler war es bereits der sechste Saisonsieg.

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Die Entscheidung fiel schon vor der Pause innerhalb von zehn Minuten. Marcel Schreter (20.), KSV-Kapitän Dominique Taboga mit einem Eigentor (24.) und Inaki Bea (30.) sorgten für klare Verhältnisse zugunsten der Innsbrucker. Nach dem Seitenwechsel verkürzte der KSV durch Taboga (52.) zwar, Tomas Abraham (76.) legte für die Gäste, die auch ihr drittes Auswärtsspiel gewannen, aber noch einmal nach. Für die Hausherren, die in der 92. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Christoph Kröpfl noch zum 2:4 kamen, ging damit eine Serie von saisonübergreifend sieben Ligaheimspielen ohne Niederlage zu Ende.

Die Innsbrucker konnten zum ersten Mal in der laufenden Saison nicht in derselben Formation einlaufen. Für den verletzten Ernst Öbster gab Coach Walter Kogler Bülent Bilgen im Mittelfeld von Beginn an die Chance. In einer ausgeglichenen Anfangsphase hatten die Kapfenberger die erste Chance, der Tiroler Manuel Schmid agierte im Abschluss aber zu zögerlich (10.).

Tiroler übernehmen Kommando

Nach der ersten Viertelstunde übernahmen aber immer mehr die Tiroler das Kommando, KSV-Goalie Raphael Wolf konnte sich bei einem Schuss von Georg Harding nach der ersten schön herausgespielten Gäste-Aktion noch auszeichnen (17.). Dann leisteten sich die Gregoritsch-Schützlinge allerdings zehn ganz schwache Minuten, in denen sie sich selbst um die Früchte ihrer Arbeit brachten.

Nach einem Stellungsfehler von Matek Mavric schoss Schreter mit links zum 1:0 (20.) ein. Der Innsbruck-Topstürmer, der nach seinem sechsten Saisontreffer in der Torschützenliste mit Sturms Roman Kienast gleichzog, widmete den Treffer seiner erst am Freitag geborenen Tochter Emma.

Kalte Dusche

Für die Steirer kam es gleich darauf doppelt bitter: Zuerst ließ Schmid per Kopf die Ausgleichschance ungenützt (22.), dann beförderte der unbedrängte Taboga eine Prokopic-Flanke volley ins eigene Netz (24.). Dem noch nicht genug, nützten die Innsbrucker eine weitere Unachtsamkeit in der Abwehr der Heimischen zum 3:0. Nach einer Bilgen-Flanke gab Harding zur Mitte, und der völlig frei stehende aufgerückte Bea musste den Ball nur noch über die Linie drücken (30.).

Obwohl der Aufsteiger die Partie bis zur Pause kontrollierte, gaben sich die Obersteirer nicht auf, eine Elsneg-Direktabnahme aus 20 Metern ging drüber (34.), zudem rettete Innsbruck-Goalie Grünwald gegen Deni Alar (39.).

Kapfenberg gibt nicht auf

Zur Pause brachte Gregoritsch mit Christoph Kröpfl einen frischen Mann, und die Kapfenberger zeigten sich auch deutlich verbessert, vor allem offensivstärker. Schon mit der ersten Möglichkeit gelang den Falken der Anschlusstreffer. Nach einem Kocin-Eckball war Taboga mit dem Kopf zur Stelle (52.) und machte damit sein Eigentor zumindest zum Teil wett.

Es war der erste Gegentreffer für die Tiroler in der Fremde in der laufenden Saison. Der Tabellenführer begnügte sich unabhängig davon mit dem Verwalten des Ergebnisses, die Steirer drückten auf einen weiteren Treffer. Grünwald konnte sich bei einem gut angetragenen Volleyschuss von Kröpfl auszeichnen (66.).

In der 76. Minute war die Hoffnung der Hausherren auf einen Punktgewinn aber endgültig dahin. Nach einem Prokopic-Freistoß köpfelte Abraham ein (76.). Damit war die erste Heimniederlage für die Steirer seit 27. März (0:3 gegen Sturm Graz) endgültig perfekt. Daran änderte auch das 2:4 von Kröpfl (91.) in der Nachspielzeit nichts mehr.

Stimmen zum Spiel:

Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): „Es war ein katastrophales Abwehrverhalten bei den Gegentoren. In der zweiten Hälfte haben wir versucht, das Match umzudrehen. Das ist uns aber nur teilweise geglückt. Wir haben zwar die zweite Spielhälfte 2:1 gewonnen, am Ende aber 2:4 verloren. Ich werde mit den Spielern Einzelgespräche führen, einige hochgejubelte Spieler müssen jetzt den Ernst der Lage erkennen. Durch ehrliche Arbeit und Miteinander werden wir wieder zu einem besseren Spiel und besseren Ergebnissen finden.“

Walter Kogler (Innsbruck-Trainer): „Wir waren 90 Minuten die bessere Mannschaft, haben uns aber zwischenzeitlich das Leben selbst schwer gemacht. Die Mannschaft hat zu ruhig gespielt, dann wieder zu hektisch, heute hat zwar vieles nicht gepasst, aber wir haben gewonnen und bleiben Tabellenführer.“

Dominique Taboga (Kapfenberg-Kapitän): „Heute ist vieles danebengegangen, vor allem in der ersten Hälfte, die haben wir komplett verschlafen. In der zweiten Hälfte haben wir dann gut gespielt. Nach dem 1:3 haben wir gedacht, vielleicht kommen wir noch einmal ran, dann haben wir aber wieder das 2:4 gekriegt. Wir haben verloren, ich hätte lieber kein Tor geschossen, wenn wir nicht verloren hätten. Unsere Offensivabteilung ist jung, da fehlt die Routine.“

Marcel Schreter (Innsbruck-Torschütze): „Wir waren sehr gut eingestellt, trotzdem sind wir phasenweise sehr geschwommen. Ich habe das Tor für meine Frau und mein Baby geschossen. Wir haben keine Stars, sondern ein starkes Kollektiv.“

Tipp3-Bundesliga, achte Runde

Mittwoch:

Kapfenberg - Wacker Innsbruck 2:4 (0:3)

Kapfenberg, Franz-Fekete-Stadion, 4.200 Zuschauer, SR Prammer

Torfolge:
0:1 Schreter (20.)
0:2 Taboga (24./Eigentor)
0:3 Bea (30.)
1:3 Taboga (52.)
1:4 Abraham (76.)
2:4 Kröpfl (91./Freistoß)

Kapfenberg: Wolf - Taboga, Mavric (46./Kröpfl), Schönberger, Kocin - Schmid, Erkinger (72./Tieber), Sencar (64./Hüttenbrenner), Felfernig - Elsneg - Alar

Innsbruck: P. Grünwald - Harding, Bea, Pichler, Hauser - Koch (69./Bammer), Abraham, Prokopic, Bilgen - Burgic (59./Perstaller),
Schreter (83./Ildiz)

Gelbe Karten: Kocin, Erkinger, Taboga bzw. Bilgen, Harding

Die Besten: Schmid, Taboga bzw. Bea, Bilgen, Abraham

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