Erster Saisonsieg für Webber
Der Australier Mark Webber hat am Sonntag im Autodromo Jose Carlos Pace von Sao Paulo beim Saisonfinale der Formel 1 seinen einzigen Sieg 2011 gefeiert.
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Der Red-Bull-Pilot gewann den Grand Prix von Brasilien vor seinem von Getriebeproblemen geplagten Teamkollegen und Weltmeister Sebastian Vettel. Hinter dem Deutschen wurde Jenson Button im McLaren Dritter, der Brite sicherte sich damit den zweiten WM-Endrang.
Webber landete dank seines siebenten Karrieresiegs in der WM noch einen Punkt vor dem im Rennen viertplatzierten Ferrari-Star Fernando Alonso auf Rang drei und führte den dritten Red-Bull-Doppelsieg der Saison nach der Türkei und Belgien an. Der Konstrukteursweltmeister gewann damit zwölf von 19 bzw. mehr als 60 Prozent aller Rennen.

Reuters/Nacho Doce
Zum Abschluss hatten die Red-Bull-Piloten noch einmal richtig Grund zum Feiern
Getriebeprobleme bremsten Vettel
Vettel war mit seinem Formel-1-Rekord der 15. Poleposition in die 71 Runden gegangen, erwischte auch den besten Start. Doch schon nach etwa 14 Runden klagte der 24-Jährige zwei Wochen nach seinem einzigen Saisonausfall in Abu Dhabi über Getriebeprobleme an seinem Wagen. „Es wurde immer schlimmer und ich musste immer früher hochschalten“, schilderte Vettel seinen aussichtslosen Versuch, die Führung dennoch zu verteidigen.
In Runde 30 ging Webber dann am jüngsten Doppelweltmeister der Geschichte aber doch vorbei. Damit waren die Positionen an der Spitze bezogen. Webber fuhr mit knapp 17 Sekunden Vorsprung seinem insgesamt siebenten Sieg, seinen zweiten in Brasilien nach 2009 bzw. den ersten seit Ungarn 2010, entgegen. „Für mich persönlich war das ein sehr wichtiger Sieg“, betonte der Australier. „Es wäre mir aber lieber gewesen, das mit Sebastian auf der Strecke auszufechten.“
„Ein Jahr, auf das man immer zurückschaut“
Red-Bull-Berater Helmut Marko erklärte, zu niedriger Öldruck im Getriebe von Vettels RB7 sei die Ursache für das Schaltproblem gewesen. „Nach 15 Runden war die Überlegung, ob wir ihn stoppen oder weiterfahren lassen. Aber umso weniger er mit den kleinen Gängen durch die Kurven gefahren ist, umso schneller war er“, sagte der Österreicher voller Hochachtung. Vettel jubelte über die Saisonleistung: „Das wird ein Jahr sein, auf das man immer zurückschaut und stolz sein kann. Alleine hätte ich das nicht geschafft.“
Vizeweltmeister 122 Punkte zurück
Wie schon am Vortag im Qualifying blieb der angekündigte Niederschlag aus, womit den Piloten das auf diesem Kurs gefürchtete Aquaplaning erspart wurde. Vettel kam damit ohne zusätzliche Turbulenzen auf die Rekord-Punktemarke von 392 Zählern, Button folgt mit dem Respektabstand von 122 Punkten. Webber hat als Dritter 258 Zähler auf dem Konto, Alonso 257. Der britische Triple-Saisonsieger Lewis Hamilton im McLaren wurde Fünfter (227), der Abu-Dhabi-Sieger schied diesmal in Runde 47 aus.

GEPA/xpb.cc/Charniaux
Jenson Button wurde Vizeweltmeister - 122 Punkte hinter Champion Vettel
Button verdrängte im Finish des Rennens Alonso auf Rang drei und sicherte somit WM-Endrang zwei ab. Hinter Alonso landete sein Stallkollege Felipe Massa in seinem Heimrennen auf Rang fünf.
Senna „stoppt“ Schumacher
Rekordweltmeister Michael Schumacher im zweiten Mercedes landete nur auf Rang 15, nachdem er in der zehnten Runde vom Brasilianer Bruno Senna im Lotus-Renault bei einer Berührung den linken Hinterreifen aufgeschlitzt bekommen hatte. Während der Deutsche dadurch außerplanmäßig früh zum Reifenwechsel an die Box musste, kassierte der Lokalmatador für sein Manöver von den Rennkommissaren eine Durchfahrtsstraße.
Für den kuriosesten der insgesamt vier Ausfälle sorgte Timo Glock. Vom Virgin des Deutschen flog bei der Ausfahrt aus der Boxenstraße ein Hinterrad weg. Die Mechaniker hatten es nicht richtig festgeschraubt. Erstmals fungierte für die Ex-Piloten übrigens der Niederösterreicher Alexander Wurz als FIA-Rennkommissar.
Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo
Endstand nach 71 Runden (305,909 km): |
1. |
Mark Webber |
AUS |
Red Bull |
1:32:17,464 |
2. |
Sebastian Vettel |
GER |
Red Bull |
+ 16,973 |
3. |
Jenson Button |
GBR |
McLaren |
27,638 |
4. |
Fernando Alonso |
ESP |
Ferrari |
35,048 |
5. |
Felipe Massa |
BRA |
Ferrari |
1:06,733 |
6. |
Adrian Sutil |
GER |
Force India |
1 Runde |
7. |
Nico Rosberg |
GER |
Mercedes |
1 Runde |
8. |
Paul di Resta |
GBR |
Force India |
1 Runde |
9. |
Kamui Kobayashi |
JPN |
Sauber |
1 Runde |
10. |
Witali Petrow |
RUS |
Lotus Renault |
1 Runde |
11. |
Jaime Alguersuari |
ESP |
Toro Rosso |
1 Runde |
12. |
Sebastien Buemi |
SUI |
Toro Rosso |
1 Runde |
13. |
Sergio Perez |
MEX |
Sauber |
1 Runde |
14. |
Rubens Barrichello |
BRA |
Williams |
1 Runde |
15. |
Michael Schumacher |
GER |
Mercedes |
1 Runde |
16. |
Heikki Kovalainen |
FIN |
Team Lotus |
2 Runden |
17. |
Bruno Senna |
BRA |
Lotus Renault |
2 Runden |
18. |
Jarno Trulli |
ITA |
Team Lotus |
2 Runden |
19. |
Jerome D'Ambrosio |
BEL |
Virgin |
3 Runden |
20. |
Daniel Ricciardo |
AUS |
Hispania |
3 Runden |
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