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Von Australien bis Brasilien

Kein anderer Fahrer hat auch nur ein einziges Mal die WM angeführt. Sebastian Vettel dominierte die Weltmeisterschaft 2011 in der Manier eines Michael Schumacher.

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Elf von 19 Saisonrennen hat der 24-jährige Deutsche gewonnen, mit 392 Punkten markierte er einen neuen Punkterekord - wenngleich ihm dabei die seit dem Vorjahr neue Zählweise mit 25 Punkten für den Sieg assistierte. Der Red-Bull-Pilot ist der jüngste Doppelweltmeister der Geschichte - seine Rekordsaison im Rückspiegel:

Grand Prix von Australien (27. März): Vettel dominiert bereits den Auftakt in Melbourne. Der Hesse landet im ersten Rennen als amtierender Weltmeister aus der Poleposition einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Der zweitplatzierte McLaren-Pilot Lewis Hamilton kommt mit 22 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Sebastian Vettel fährt in Melbourne ins Ziel ein

AP/Andrew Brownbill

Nach Australien sollte Vettel die Zielflagge noch zehnmal als Erster sehen

Grand Prix von Malaysia (10. April): Die nächste Poleposition, der nächste Start-Ziel-Sieg. Vettel triumphiert im Tropen-Grand-Prix in Sepang vor Ex-Weltmeister Jenson Button im McLaren. Seine WM-Führung beträgt bereits 24 Punkte.

Grand Prix von China (17. April): Vettel verspekuliert sich beim Reifenpoker in Schanghai, kann den Schaden mit Platz zwei aber minimieren. Pole-Mann Vettel verliert bereits beim Start zwei Plätze, Red Bull setzt zudem im Gegensatz zur Konkurrenz auf eine Zwei-Stopp-Strategie. Den Sieg holt sich Hamilton.

Grand Prix der Türkei (8. Mai): Selbst ein Abflug im freien Training vermag Vettel beim Europa-Auftakt nicht zu stoppen. Seine Crew repariert das Auto in einer Nachtschicht, der Titelverteidiger holt seine vierte Pole. Im Rennen ist er ungefährdet, er siegt vor seinem Teamkollegen Mark Webber.

Grand Prix von Spanien (22. Mai): Webber steht erstmals auf Poleposition, doch Vettel siegt auch auf dem Circuit de Catalunya. Der Weltmeister rettet sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Hamilton ins Ziel. Ferrari-Star Fernando Alonso kommt nach Blitzstart auf Rang eins nicht über Platz fünf hinaus und wird von Vettel sogar überrundet.

Grand Prix von Monaco (29. Mai): Vettel triumphiert erstmals im Fürstentum, braucht dafür in einem wahren Thriller aber auch Glück. Die Konkurrenz überrascht ihn mit frühen Reifenwechseln, sein Stopp dauert länger als gewohnt. Ein Rennabbruch wegen Unfalls von Witali Petrow rettet Vettel seinen fünften Sieg im sechsten Rennen.

Sebastian Vettel im Red-Bull-Boliden in Monaco

AP/Claude Paris

2011 lag auch Monaco dem Fürsten der Formel 1 erstmals zu Füßen

Grand Prix von Kanada (12. Juni): Regen samt einer zweistündigen Unterbrechung macht das Rennen in Montreal zum längsten der Formel-1-Geschichte. Vettel kann sich dem Chaos nicht entziehen, landet hinter Button aber auf Platz zwei. Sein WM-Vorsprung auf den Briten beträgt immer noch komfortable 60 Zähler.

Grand Prix von Europa (26. Juni): Vettel meldet sich in Valencia zurück. Der WM-Dominator lässt sich von Diskussionen um das bevorstehende Zwischengasverbot, das die Überlegenheit der Bullen gefährden könnte, nicht beirren und triumphiert vor den Augen von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz vor Alonso.

Grand Prix von Großbritannien (10. Juli): Die Zwischengasdiskussion überschattet auch den Klassiker in Silverstone, erst im letzten Moment gibt es eine Einigung. Alonso holt seinen einzigen Saisonsieg, Vettel belegt nach einem gebrochenen Wagenheber an der Box vor Pole-Mann Webber Platz zwei.

Grand Prix von Deutschland (24. Juli): Ausgerechnet im Heimrennen läuft es für Vettel nicht nach Wunsch. Nach schwachem Start und Problemen mit der Bremsbalance kommt der WM-Leader nicht über Platz vier hinaus. Vettel landet damit zum ersten Mal in dieser Saison nicht auf dem Podest. Hamilton gewinnt.

Grand Prix von Ungarn (31. Juli): Vettel verpasst zwar zum dritten Mal in Folge den Sieg, ist als Zweiter aber voll im Plan. Bei wechselhaften Bedingungen triumphiert dank richtiger Entscheidungen einmal mehr „Reifenflüsterer“ Button. Vettel verabschiedet sich mit 85 Punkten Vorsprung auf Webber in die Sommerpause.

Sebastian Vettel greift sich auf den Kopf

GEPA/xpb.cc/Davenport

Das „Saisontief“: In Ungarn verpasst Vettel zum dritten Mal in Serie den Sieg

Grand Prix von Belgien (28. August): Voller Elan meldet sich Vettel aus dem Urlaub zurück. Der 24-Jährige beendet seine Mini-Durststrecke und triumphiert erstmals auf seiner Lieblingsstrecke in Spa-Francorchamps. Webber komplettiert den zweiten Red-Bull-Doppelsieg der Saison nach Istanbul.

Grand Prix von Italien (11. September): Selbst auf einer Strecke, die Red Bull alles andere als auf den Leib geschneidert ist, triumphiert Vettel in überlegener Manier. In Monza, wo er 2008 für Toro Rosso seinen ersten Grand Prix gewann, erarbeitet er sich seinen ersten WM-Matchball. 112 Punkte liegt er vor Alonso.

Grand Prix von Singapur (25. September): Vettel dominiert auch das Nachtrennen, landet auf dem Stadtkurs einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Die vorzeitige WM-Party verhindert lediglich Button mit Platz zwei. Vettel reicht ein Punkt aus den fünf ausständigen Rennen, wenn der Brite sie alle gewinnt.

Grand Prix von Japan (9. Oktober): Vettel krönt sich zum jüngsten Doppelweltmeister der Formel-1-Geschichte. Der 24-Jährige wird in Suzuka hinter Button und Alonso Dritter und verteidigt mit seinem insgesamt 14. Podestplatz bereits im 15. von 19 Saisonrennen seinen WM-Titel erfolgreich.

Sebastian Vettel in Japan mit Pokal in der Hand und von Fotografen umzingelt

GEPA/xpb.cc/Charniaux

In Suzuka ist es dann fix: Vettel hat seine zweiten WM-Titel in der Tasche

Grand Prix von Südkorea (16. Oktober): Die Geister der Vergangenheit werden vertrieben. Vettel triumphiert an jenem Ort, an dem er im Jahr davor wegen eines Motorschadens beinahe die WM verloren hätte, vor Hamilton. Red Bull steht damit wie 2010 vorzeitig als Konstrukteursweltmeister fest.

Grand Prix von Indien (30. Oktober): Auch die Premiere in Indien geht an den Saisondominator. Vettel feiert in Greater Noida in überlegener Manier seinen elften Saisonsieg. Dem Deutschen gelingt der „Grand Slam“ mit Poleposition, Start-Ziel-Sieg und schnellster Rennrunde.

Grand Prix von Abu Dhabi (13. November): Die einzige Enttäuschung. 2010 holte Vettel in einem packenden Finale in den Emiraten noch seinen ersten WM-Titel. Ein Jahr später fällt er mit Reifenschaden in der ersten Runde aus. Der Red-Bull-Pilot sieht damit beim Sieg von Hamilton zum einzigen Mal in dieser Saison nicht die Zielflagge.

Grand Prix von Brasilien (27. November): Vettel stellt in Sao Paulo mit seiner 15. Poleposition der Saison einen neuen Rekord auf. Im Rennen wird er von Getriebeproblemen geplagt und muss Webber knapp vor der Hälfte der Renndistanz passieren lassen. Während der Australier seinen einzigen Saisonsieg feiert, bringt Vettel zum Saisonabschluss Rang zwei ins Ziel.

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