„Ein Jahr, auf das man stolz sein kann“
Mit Platz zwei beim Saisonfinale in Brasilien hat Sebastian Vettel sein Weltmeisterjahr vielleicht nicht unbedingt standesgemäß beendet, trotzdem liegt hinter dem 24-jährigen Deutschen eine Supersaison, die noch lange im Gedächtnis bleiben und einen Fixplatz in den F1-Annalen haben wird. „Das wird ein Jahr sein, auf das man immer zurückschaut und stolz sein kann“, bilanzierte Vettel.
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Dass er im letzten Rennen der Saison nicht seinen zwölften Sieg eingefahren hat, stört den nun zweifachen Weltmeister keineswegs, schließlich war er lange Zeit aufgrund zu niedrigen Öldrucks im Getriebe mit Schaltproblemen unterwegs. „Ich würde das nicht Pech nennen, so etwas passiert einfach. Ich habe Mark dann vorbeigelassen, um ihm die besten Chancen auf den Sieg zu geben. Es wäre nicht angemessen, wenn ich mich ärgern würde. Dass Wichtigste war, dem Team zu helfen, dass es gewinnt“, erklärte Vettel.

AP/Andre Penner
Nach einem der letzten offiziellen Fotos ging die Red-Bull-Feier ganz sicher weiter
Fast schon unanständig viele Erfolge
Und gewonnen hat Red Bull in dieser Saison fast schon unanständig viel. 18 von 19 „Poles“ holte der Rennstall, einzig in Südkorea durchbrach McLaren-Pilot Lewis Hamilton die „Bullen“-Phalanx im Qualifying. Zwölfmal stand ein Red-Bull-Pilot bei der Siegerehrung auf dem obersten Treppchen. Für einen Großteil der Erfolge sorgte dabei Vettel, der mit 15 Polepositions den Rekord von Nigel Mansell aus dem Jahr 1992 um eine überbot. Einzig die Bestmarke von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 mit 13 Siegen in einer Saison blieb Vettel verwehrt.
Aber auch die elf Triumphe von Vettel sind eine stolze Bilanz, die ihn in dieser Bestenliste ex aequo mit Schumacher (2002) auf Platz zwei bringt. Zum Drüberstreuen wurde Vettel noch fünfmal Zweiter und einmal Dritter. Ausgerechnet beim Heimrennen in Deutschland verpasste der 24-Jährige als Vierter das einzige Mal in dieser Saison das Podest. Seinen einzigen Ausfall musste Vettel beim Grand Prix in Abu Dhabi hinnehmen, als ihn ein Reifenschaden bereits in der ersten Runde stoppte.
65 Prozent aller Runden in Führung
„Wir können nach einem fantastischen Jahr stolz auf uns ein. Wir hatten eine erstaunliche Saison. Der Doppelerfolg in Brasilien ist ein tolles Ende des Jahres. Es wird ein bisschen Zeit brauchen, bis wir alle verstehen, was wir in diesem Jahr erreicht haben“, sagte Vettel, der in dieser Saison 739 der insgesamt 1.133 absolvierten Runden in Führung lag, was knapp 65 Prozent entspricht. Der siebenfache Champion Michael Schumacher führte zum Vergleich das Feld mit seinem Mercedes nur drei Runden an.

AP/Victor R. Caivano
An Champagnerduschen musste sich Vettel in dieser Saison gewöhnen
Die Presse streute dem Deutschen ob seiner Dominanz in dieser Saison Rosen. „Von der WM dieses Jahres wird man die unerbittliche Dominanz von Sebastian Vettel und das Fiasko des Lewis Hamilton sowie des Ferrari-Rennstalls in Erinnerung behalten“, schrieb etwa die spanische Zeitung „El Pais“. Die italienische „La Gazzetta dello Sport“ meinte: „Vettel ist ein Mörderpilot, der keinen Fehler mehr macht.“
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