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Experten erwarten Großes

Nach sechs WM-Endrunden in Folge hat Belgien zuletzt zweimal die Teilnahme verpasst, Richtung Brasilien 2014 hingegen marschierte das Team von Marc Wilmots mit eindrucksvoller Performance durch die Qualifikation. Bei der Endrunde warten im klimabegünstigten Süden Algerien (Belo Horizonte), Russland (Rio de Janeiro) und Südkorea (Sao Paulo), der angepeilte Achtelfinal-Aufstieg ist in Reichweite.

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Mit acht Siegen und zwei Unentschieden in den zehn Qualifikationsspielen und dem beachtlichen Vorsprung von neun Zählern auf Kroatien verschafften sich die Belgier nicht nur in Europa Respekt. Die Buchmacher führen die Belgier nach ihrer eindrucksvollen Vorstellung in der Qualifikation in der Reihe der WM-Favoriten unmittelbar hinter Großmächten wie Brasilien, Deutschland und Argentinien.

Viele Debütanten

Einen großen Anteil an der Wiedergeburt der „Roten Teufel“ hat der Coach. Unter Wilmots hat sich der Kreis für Belgien in Sachen Teilnahme an Großereignissen geschlossen. Wilmots war beim bisher letzten WM-Antreten Belgiens 2002 in Südkorea, wo man im Achtelfinale an Brasilien scheiterte, noch Spielmacher, Kapitän und dreifacher Torschütze. 2014 führt er den aktuellen Zwölften der Weltrangliste als Teamchef an. Der Vertrag des ehemaligen Stürmers wurde rechtzeitig vor der WM bis 2018 verlängert.

Eden Hazard, Trainer Wilmots

APA/EPA/Per Larsson

Wilmots (r.) formte aus den Belgiern einen Geheimfavoriten für die WM

Stars der „Roten Teufel“ sind Routinier Daniel van Buyten (Bayern München) und die neue Generation um Eden Hazard (Chelsea), Vincent Kompany (Manchester City), Axel Witsel (Zenit St. Petersburg), Romelu Lukaku (Everton FC) und Marouane Fellaini (Manchester United), die allesamt in Brasilien ihr erstes großes Turnier spielen. Topstürmer Christian Benteke fehlt dagegen. Der Aston-Villa-Sturmkollege von ÖFB-Teamspieler Andreas Weimann fällt nach einem Anfang April zugezogenen Achillessehnenriss mindestens sechs Monate aus.

Erinnerungen an 1986

Belgien, das für einige Experten sogar als Geheimfavorit gilt, ist bei der zwölften WM-Teilnahme einiges zuzutrauen. Auch die Austragung in Brasilien darf für Wilmots und Co. als gutes Omen gewertet werden. Denn den bisher größten Erfolg der WM-Geschichte feierten die Belgier ebenfalls auf dem amerikanischen Kontinent. 1986 erreichte man in Mexiko sensationell den vierten Platz. Rekordteamspieler ist Jan Ceulemans (96 Partien), Rekordtorschützen sind Paul Van Himst und Bernard Voorhoof mit je 30 Treffern, dann folgt schon Wilmots mit 29.

Im bisher einzigen Länderspiel 2014 trennten sich die „Red Devils“ mit 2:2 von der ebenfalls an der WM teilnehmenden Elfenbeinküste. Der 45-jährige Wilmots, als Stürmer bei Schalke gemäß seinem Einsatz auf dem Platz mit dem Beinamen „Willi, das Kampfschwein“ versehen, genießt in seiner Heimat großes Ansehen, die erfolgreiche WM-Qualifikation brachte ihm die Auszeichnung „Trainer des Jahres“ ein.

23-Mann-Kader von Belgien

Tor: Thibaut Courtois (Atletico Madrid/ESP), Simon Mignolet (Liverpool/ENG), Sammy Bossut (Zulte Waregem)

Abwehr: Toby Alderweireld (Atletico Madrid/ESP), Lauren Ciman (Standard Lüttich), Vincent Kompany (Manchester City/ENG), Nicolas Lombaerts (Zenit St. Petersburg/RUS), Daniel Van Buyten (Bayern München/GER), Anthony Vanden Borre (RSC Anderlecht), Thomas Vermaelen (Arsenal/ENG), Jan Vertonghen (Tottenham/ENG)

Mittelfeld: Nacer Chadli (Tottenham/ENG), Kevin De Bruyne (VfL Wolfsburg/GER), Steven Defour (FC Porto/POR), Mousa Dembele (Tottenham/ENG), Marouane Fellaini (Manchester United/ENG), Axel Witsel (Zenit St. Petersburg/RUS)

Angriff: Eden Hazard (Chelsea/ENG), Adnan Januzaj (Manchester United/ENG), Romelu Lukaku (Everton/ENG), Dries Mertens (SSC Napoli/ITA), Kevin Mirallas (Everton/ENG), Divock Origi (OSC Lille/FRA)

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