Afrikaner wieder nur Außenseiter
Algerien ist bei seiner vierten WM-Teilnahme nach 1982, 1986 und 2010 erneut Außenseiter. Die „Wüstenfüchse“ bekommen es in der Gruppe H mit Österreichs EM-Qualigegner Russland, Belgien und Südkorea zu tun. Vor vier Jahren in Südafrika holten sie mit einem torlosen Remis gegen Ex-Weltmeister England den einzigen Punkt und schieden als Gruppenletzte aus, diesmal wollen sie es besser machen.
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Bisher scheiterten die Algerier immer in der ersten Turnierphase. Bei ihrem WM-Debüt 1982 verhinderte allerdings nur die „Schande von Gijon“ den erstmaligen Aufstieg einer afrikanischen Mannschaft. Vier Jahre nach dem legendären 3:2-Sieg von Österreich über Deutschland in Cordoba sorgten die Erzrivalen damals in der asturischen Industriestadt für einen unrühmlichen Höhepunkt der WM-Historie.
Gijon wirkt noch immer nach
Das ÖFB-Team hatte Chile (1:0) und Algerien (2:0) geschlagen, die Deutschen mussten unbedingt gewinnen, die Österreicher durften nicht mit mehr als zwei Toren Differenz verlieren, damit beide in die zweite Gruppenphase einziehen konnten. Und so kam es, wie es kommen musste: Deutschland führte im abschließenden Gruppenspiel nach zehn Minuten durch ein Tor von Horst Hrubesch 1:0. Danach tat man einander nicht mehr weh.

APA/EPA/Laurent Gillieron
Algerien (Bild: Saphir Taider) war 1982 der Leidtragende der Packelei
Nicht nur die Algerier, 2:1-Sensationssieger im Auftaktspiel gegen Deutschland und tags zuvor 3:2-Gewinner gegen Chile, waren über diesen „Nichtangriffspakt“ empört. Während Österreich und Deutschland dieses „abgekartete Spiel“ zum Aufstieg genügte, blieben die Nordafrikaner trotz vier Punkten wegen der schlechteren Tordifferenz auf der Strecke.
Vier Jahre später in Mexiko holten die Algerier so wie zuletzt in Südafrika als Gruppenletzter nur einen Zähler beim 1:1 gegen Nordirland. Nach 32 Jahren Pause soll deshalb der vom Bosnier Vahid Halilhodzic betreuten Auswahl von Afrikas zweitgrößtem Staat zumindest wieder ein Endrundensieg gelingen. Der bosnische Coach setzt überwiegend auf Legionäre, nur drei Spieler sind noch in Algerien aktiv. Die restlichen Akteure spielen in Spanien, Frankreich, Italien, England, Portugal, Bulgarien, Kroatien und Katar.
Angeführt wird das Team von Offensivspieler Sofiane Feghouli von Valencia. Weiterer Star im Team ist Saphir Taider, der beim italienischen Traditionsclub Inter Mailand sein Geld verdient. Unmittelbar vor der WM strich Halilhodzic noch Adlene Guedioura vom englischen Erstligisten Crystal Palace aus dem Kader. Hassan Yebda von Udinese Calcio, der über eine Wadenverletzung klagt, durfte hingegen die weite Reise nach Brasilien antreten.
23-Mann-Kader von Algerien
Tor: Rais Mbolhi (ZSKA Sofia/BUL), Cedric Si Mohamed (CS Constantine), Mohamed Lamine Zemmamouche (USM Alger)
Abwehr: Essaid Belkalem (Watford/ENG), Madjid Bougherra (Al Lekhwiya), Liassine Cadamuro (Mallorca/ESP), Faouzi Ghoulam (SSC Napoli/ITA), Rafik Halliche (Academica Coimbra/POR), Aissa Mandi (Stade Reims/FRA), Carl Medjani (Valenciennes/FRA), Djamel Mesbah (Livorno/ITA), Mehdi Mostefa (AC Ajaccio/FRA)
Mittelfeld: Nabil Bentaleb (Tottenham/ENG), Yacine Brahimi (Granada/ESP), Abdelmoumene Djabou (Club Africain), Sofiane Feghouli (Valencia/ESP), Mehdi Lacen (Getafe/ESP), Riyad Mahrez (Leicester City/ENG), Saphir Taider (Inter Mailand/ITA), Hassan Yebda (Udinese/ITA)
Angriff: Nabil Ghilas (FC Porto/POR), Islam Slimani (Sporting Lissabon/POR), El Arabi Soudani (Dinamo Zagreb/CRO)
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