Neun Teams innerhalb von sechs Punkten
Werder Bremen hat in der deutschen Bundesliga einen Erfolgslauf wie schon lange nicht. In den letzten sechs Spielen feierten die Hanseaten gleich fünf Siege und ein Remis. Die letzte Niederlage datiert vom 11. Februar beim 0:1 gegen Mönchengladbach. Trotz der erstaunlichen Konstanz und der zweitbesten Frühjahrsbilanz hinter Tabellenführer Bayern München befindet sich Bremen weiter mitten im beinharten Kampf gegen den Relegationsplatz.
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Die Situation in der Tabelle ist kurios und für das Team der ÖFB-Legionäre Zlatko Junuzovic, Florian Grillitsch und Florian Kainz weiter prekär. Zwar stehen mit Ingolstadt (22), das am Sonntag mit einem 2:1-Sieg gegen Mainz wieder etwas Hoffnung schöpfte, und Darmstadt (15) die beiden direkten Absteiger fast fest, die Differenz zwischen den auf Rang 16 liegenden FC Augsburg (29) bis zum achtplatzierten SC Freiburg (35) beträgt aber nur sechs Zähler.
„Ein weiter Weg“ für Bremen
Damit kämpfen gleich neun Mannschaften gegen das Abrutschen auf den Relegationsplatz. Der Vorsprung von Bremen, das nach dem 5:2-Erfolg am Samstag bei Freiburg auf Platz zwölf liegt, beträgt trotz der Erfolgsserie lediglich drei Punkte auf Augsburg. „Wir wissen, dass es weiterhin ein weiter und harter Weg wird“, sagte Werder-Geschäftsführer Frank Baumann.

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Thomas Delaney erzielte gegen Freiburg den ersten Triplepack seiner Karriere
Angesichts der engen Situation in der Tabelle wäre für Werder bei anhaltender Erfolgsserie sogar noch der Sprung in den Europacup drin. Was aber kein Thema sei, sagte Trainer Alexander Nouri. „Für mich zählt, dass wir heute wieder als Einheit aufgetreten sind und mit unheimlich viel Herz als Team“, sagte Nouri. Und der Coach betonte, dass seine Mannschaft das auch in den kommenden Spielen tun müsse. Sonst könnte die schöne Serie letztlich wertlos sein.
HSV setzt „brutales Zeichen“
Schon bei einer Niederlage im nächsten Match am Dienstag gegen Schalke 04 könnte sich die Situation wieder deutlich verschlechtern. Selbiges gilt für den HSV. Die Hamburger verließen dank des Last-Minute-Sieges gegen Köln erstmals seit sechseinhalb Monaten die Abstiegszone und schoben sich vom Relegationsplatz auf Rang 14 vor. Der Vorsprung auf Augsburg beträgt aber auch nur einen Punkt.

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Das späte Siegestor von Lewis Holtby brachte das Volksparkstadion zum Beben
Beim HSV ist aber nach dem achten ungeschlagenen Heimspiel in Serie (sechs Siege, zwei Remis) wieder Zuversicht angesagt. „Das war ein brutales Zeichen an die Fans, dass wir unbedingt den Sieg wollen“, sagte Goalie Rene Adler nach dem Siegestor von Lewis Holtby in der 92. Minute. Zeit zu feiern haben die HSV-Spieler aber nicht, am Dienstag geht es gegen Borussia Dortmund. „Für eine Party haben wir aktuell keine Zeit. Vor uns liegt noch ein langer Weg“, mahnte Coach Markus Gisdol.
Bayern und Leipzig souverän
Am anderen Ende der Tabelle ziehen die Bayern weiter unaufhaltsam dem Meistertitel entgegen. Der Vorsprung von 13 Punkten auf RB Leipzig blieb nach dem 6:0-Schützenfest gegen die überforderten Augsburger gleich. „Bundesliga mit 13 Punkten Vorsprung ist etwas anderes als ein Viertelfinale in der Champions League gegen Madrid oder ein Pokal-Halbfinale gegen Dortmund“, sagte Kapitän Philipp Lahm und warnte vor den kommenden Aufgaben.
Die Leipziger kamen hingegen mit dem 4:0-Erfolg über Schlusslicht Darmstadt der Qualifikation für die Champions League wieder einen Schritt näher. Der Vorsprung auf den Fünften Hertha BSC beträgt bereits zwölf Punkte. „Im Prinzip gehe ich schon mal davon aus, dass wir nicht mehr schlechter werden als Vierter“, sagte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick zuversichtlich.
Deutsche Bundesliga, 26. Runde
Sonntag:
Leverkusen - Wolfsburg 3:3 (1:0)
Tore: Bellarabi (40.), Volland (65.), Havertz (89.) bzw. Gomez (80., 83., 87./Elfmeter)
Baumgartlinger und Dragovic (beide Leverkusen) spielten durch, Özcan (Leverkusen) auf der Bank
Ingolstadt - Mainz 2:1 (1:0)
Tore: Bregerie (10.), Hadergjonaj (73.) bzw. Matip (71./Eigentor)
Suttner (Ingolstadt) bis 84., Hinterseer (Ingolstadt) ab 89. Minute
Samstag:
Bayern München - Augsburg 6:0 (2:0)
Tore: Lewandowski (17., 55., 79.), T. Müller (36., 81.), Thiago Alcantara (62.)
Alaba (Bayern) auf der Bank; Danso (Augsburg) spielte durch, Teigl (Augsburg) ab 46. Minute
Leipzig - Darmstadt 4:0 (1:0)
Tore: Keita (12., 81.), Forsberg (67.), Orban (79.)
Gelb-Rote Karte: Sirigu (72./Darmstadt)
Ilsanker (Leipzig) spiele durch, Sabitzer (Leipzig) bis 76. Minute
Schalke - Dortmund 1:1 (0:0)
Tore: Kehrer (77.) bzw. Aubameyang (53.)
Burgstaller (Schalke) bis 85. Minute, Schöpf (Schalke) ab 70. Minute
Freiburg - Bremen 2:5 (0:2)
Tore: Petersen (64./Elfmeternachschuss), Grifo (77.) bzw. Delaney (45., 47., 86.), Kruse (22.), Bartels (71.)
Grillitsch (Bremen) spielte durch, Kainz (Bremen) ab 76. Minute
Hamburger SV - Köln 2:1 (1:1)
Tore: N. Müller (13.), Holtby (92.) bzw. Jojic (25.)
Gregoritsch (HSV) ab 54. Minute
Frankfurt - Mönchengladbach 0:0
Gelb-Rote Karte: Strobl (85./Gladbach)
Fabian (Frankfurt) vergab einen Elfmeter (78.)
Lindner (Frankfurt) auf der Bank
Freitag:
Hertha BSC - Hoffenheim 1:3 (1:1)
Tore: Pekarik (33.) bzw. Kramaric (39./Elfmeter, 86.), Süle (76.)
Gelb-Rote Karte: Mittelstädt (56./Hertha)
Tabelle
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