Erster Titel im Karate seit 22 Jahren
Die Salzburgerin Alisa Buchinger hat am 29. Oktober bei der Karate-WM in Linz die Goldmedaille im Kumite der Damen gewonnen. Im Finale der Klasse bis 68 kg besiegte sie die Dänin Katrine Pedersen klar mit 9:1. Die Halle tobte, Team und Fans feierten. „Unglaublich, ich kann es noch gar nicht fassen“, jubelte Buchinger nach ihrem Triumph.
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22 Jahre liegt ein österreichischer Sieg bei einer Karate-WM zurück, der Vorarlberger Daniel Devigili hatte 1994 in Kota Kinabalu in Malaysia in der Kumite-Klasse bis 75 kg Gold geholt. „Es wurde Zeit, die Hymne wieder bei einer WM zu hören“, meinte Buchinger nach der Siegerehrung. Zum Abschluss der Heim-WM wurde Buchinger vom Weltkarateverband sogar mit dem MVP-Award ausgezeichnet.
GEPA/Florian Ertl
WM-Gold vor Augen zeigte Alisa Buchinger ihr bestes Karate
2020 wird Karate erstmals im Programm der Olympischen Sommerspiele sein. „So weit denke ich jetzt noch nicht“, winkte die Europameisterin 2015 ab. Das sei noch weit bis dahin. Zunächst wollte sie erst einmal entspannen und den Triumph genießen.
Entschlossener Kampf im Finale
Unter tosendem Applaus war Buchinger auf die Matte gekommen. Nach 35 Sekunden des mit zwei Minuten limitierten Kampfes punktete sie zum ersten Mal. „Jetzt gebe ich das nicht mehr her“, habe sie sich gedacht. Und das tat die Karateka auch nicht, sondern setzte nach. Gerade einen Treffer landete Pedersen. Freilich habe Buchinger die Gegnerin gekannt, doch „jeder Kampf ist anders“.
Drei Tage zuvor hatte sich Buchinger an ihrem 24. Geburtstag ins Finale gekämpft. Mit Siegen gegen die Serbin Ivana Comagic, die Slowakin Veronika Semanikova und die Italienerin Silvia Semeraro stürmte sie ins Halbfinale. Dort reichte gegen Marina Rakovic aus Montenegro ein Ushiro-Geri zwölf Sekunden vor Schluss zum Sieg.
Krönung eines „Lebenswerks“
„Ein Lebenswerk“, sagte ihr Trainer Manfred Eppenschwandtner zum Titel. Er arbeitet mit Buchinger, seit sie fünf Jahre alt war. „Da hat sie sich noch öfter mit links und rechts vertan“, plauderte er aus dem Nähkästchen. Das junge Einstiegsalter sieht er mit als Schlüssel zum Erfolg. Sieben Europameisterschaften inklusive U21 bestritten die beiden gemeinsam, sechsmal stand Buchinger auf dem Podest. Doch „ein WM-Finale ist was anderes, so eine Chance hat man nicht so oft“, beteuerte Eppenschwandtner, noch dazu mit einem im Vergleich zu anderen Nationen sehr bescheidenen Budget.
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